Nach einer Weile rappelte sich Antonia auf. Wackelnd stand sie auf ihren Beinen. Sie sah Cecile noch einmal an. Dann erkannte sie mich, immer noch zitternd in der Ecke sitzen. Ungläubig und überrascht fängt sie an zu sprechen:„Olli? Was machst du denn hier kleiner?” Ich sagte nichts und sie kam auf mich zu. Vorsichtig griff sie nach meiner Hand und zog mich auf meine Beine. Da ich aber, durch meine schweren Eisenkette, lange nicht mehr gestanden hatte, brach ich sofort wieder zusammen. „Was ist nur in Cecile gefahren? Sie entführt ein Kind und...” weiter sprach sie nicht, als sie Suna, immer noch reglos, auf dem Boden liegen sah. „Oh mein Gott” schrie sie und stolperte zu Suna hin.„Was ist mit ihr? Was ist mit ihrem Bein?” Ich fing weinend an zu sprechen:„Sie ist...sie ist gebissen worden und...” „Von was Olli? Von was ist sie Gebissen worden?” fragte sie aufgeregt, während sie Suna's Bein kritisch begutachtete. „Von einem Werwolf.” sagte ich ziemlich leise. „Was?” fragte Antonia völlig ungläubig. Ich sagte nur: „Ja, von einem Werwolf...” „Und wieso ist das dann so dick? Werwolf Gift wirkt doch nicht bei Artgenossen!” Ich erklärte ihr kleinlaut, das Suna ja ein Halbmensch war und das das Werwolf Gift auch bei ihr wirkt. Kopfschüttelnd stand Antonia auf.„Wir müssen euch erstmal von diesen Ketten befreien!” hustete sie. Ich nickte nur und Antonia versuchte die schwere Eisenkette zu durchbrechen, was ihr aber nicht gelang. „Oh Gott verdammt!” sagte sie etwas zu laut. „Werwolfkräfte nützen nichts! Diese Ketten unterdrücken das Werwolfgen.” erklärte sie sauer, „Wir brauchen den Schlüssel!” Und schon krallte Antonia sich die völlig schwache Cecile und suchte nach den Schlüsseln in ihrer Hosen- und Jackentasche. Nichts. Keine Schlüssel. Grob schmieß Antonia Cecile wieder auf den Boden, die vor Schmerzen aufschrie. „Wo sind die verdammten Schlüssel!” schrie Antonia Cecile wütend an. So hatte ich sie ja noch nie erlebt! Antonia war eher der ruhige Typ. Immer gelassen und nie laut. Aber jetzt? Jetzt war sie echt sauer! Cecile gab keinerlei laute von sich, ich meine sogar, das sie einmal kurz grinste. Sie war wahrscheinlich froh, das sie noch ein Ass im Ärmel hatte, denn die Schlüssel waren nicht aufzufinden. Weder irgendwo in der Höhle noch außerhalb. Traurig sah ich Antonia zu, wie sie verzweifelt und leise fluchend in der Höhle hin und her lief und die Schlüssel suchte. Sie guckte an jede Stelle mindestens fünf mal, aber die Schlüssel waren nicht auffindbar...
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Die weiße Wölfin
LobisomemEin Mädchen Namens Suna lebt alleine im Wald. Sie ist halb ein Werwolf und Verwandelt sich eines Tages das erste Mal. Dadurch, das sie nicht weiß wie man sich zurück in einen Menschen Verwandeln kann, bleibt sie in ihrer Wolfsgestalt. Sie wird Gefan...