Luna PoV.
Niedergeschlagen war ich am Rollerskaten, als ich sah, wie Nico und Jim auf die Bahn kamen. Jim schaute ihren Exfreund mit strahlenden Augen an, währenddessen Nico ein verliebtes Lächeln auf den Lippen hatte. Mir konnte doch niemand erzählen, dass da nichts mehr lief.
Ich meine, ich fand's ja gut, dass Jim allen Anschein nach noch vollkommen an Nico hing. So konnte sie immerhin nicht mit Matteo zusammen kommen.
Ach man, Luna denk nicht so. Ermahnte ich mich. Matteo hatte das Recht darauf glücklich zu werden.
Ausserdem änderte die Tatsache, dass Jim nicht von dem Italiener wollte, nichts an dem Fakt, dass mich Matteo nicht liebte.
Es war einfach zum Haare raufen. Ich musste ihn vergessen und ihn aus meinem Leben streichen, jedoch konnte ich dies nicht.
Ich wollte es irgendwie schaffen. Es war wie bei einem Pflaster.
Man konnte diesen Pflaster, der in meinem Fall Matteo hiess und die schönsten Augen der Welt hatte, schnell entfernen und es tat einen kurzen Moment weh oder man fummelte Ewigkeiten an ihm herum und litt am Schluss nur noch mehr.
Ich für meinen Teil hatte mich für ersteres Entschieden. Was das bedeutete? Ab dem heutigen Tag würde ich Matteo Balsano strikt aus dem Weg gehen. Ich wollte nichts mehr mit ihm zutun haben, bis ich ihn endgültig aus meinem Herzen verbannt hatte.
Ich wusste, dass das schwer werden würde, jedoch konnte ich ihn einfach nicht vergessen, wenn er immer in meiner Nähe war.
Ich hatte mir schon überlegt, für ein paar Monate Lillie in Mexico zu besuchen, jedoch war Nicole von dieser Idee überhaupt nicht begeistert. Wenigstens konnte ich sie dazu überreden, dass ich am Wochenende zu meiner besten Freundin fahren durfte. Ich freute mich schon sehr darauf.
Jedoch war mir auch klar, dass ein einfaches Wochenende nicht reichen würde, um den Italiener zu vergessen. So viele Gefühle konnten nicht innerhalb von zwei laschen Tagen verpuffen.
Plötzlich spürte ich einen harten Schlag gegen meine Rippen, woraufhin ich zu Boden flog. Mit meinem rechten Knie knallte ich schmerzhaft auf die Bahn, weshalb ich einen kurzen Schmerzschrei ausstiess.
"Luna, alles okay?" rief das Mädchen, dass gegen mich fuhr, geschockt und kniete sich neben mich auf den Boden. Ich blickte dem rothaarigen Mädchen in die Augen, währenddessen ich mir die Tränen verkneifen musste. Mein Knie tat so verdammt weh.
"Was ist mit dir los? Du wirkst schon den ganzen Tag so traurig." fuhr Jim fort und wollte mir eine Hand auf die Schulter legen, die ich jedoch wegschlug.
"Das geht dich überhaupt nichts an." zischte ich eifersüchtig. Ich wusste nicht, was mit mir los war. Ihre Nähe machte mich einfach nur wütend.
Sie war die Person, die er liebte. Ich war nur eine Freundin, währendem sie das Mädchen war, welches sein Herz höher schlagen liess. Es war so gemein.
"Kannst du aufstehen?" mischte sich nun auch noch Nico ein. Mit all meiner Kraft versuchte ich mich zu erheben, jedoch sank ich wieder zu Boden. Mein Knie tat viel zu fest weh.
"Warte, ich trag dich in die Cafeteria. Tamara sollte sich das mal ansehen." sagte der junge Mann entschlossen und hob ich schliesslich sanft hoch. Im Brautstyle trug er mich an die Bar, wo wir auf Gaston, Matteo und Ramiro trafen.
"Luna, was ist passiert?" fragte mein Cousin geschockt, als er mein blutendes Knie sah. Ich blieb nur still in Nicos Armen. Matteos Anwesenheit brachte mich vollkommen um den Verstand.
"Ich bin gegen sie gefahren und dann ist sie gestürzt." gab Jim beschämt zu und ich hörte ihr Schuldbewusstsein heraus.
Ich wusste, dass es eigentlich nicht Jims Schuld war. Ich war abgelenkt und hatte deswegen einfach nicht auf die Bahn geachtet. Jedoch tat es irgendwie gut, dass sie sich schuldig fühlte.
"Ja, danke Jim." sagte ich leicht eingeschnappt. Warum war ich gerade nur so ne verdammte Zicke? Was stellte Matteo nur mit mir an?
"Jetzt übertreib nicht, Luna. Sie hat das ganz bestimmt nicht extra gemacht." verteidigte der hübsche Italiener den Rotschopf. Verletzt und zeitgleich wütend schaute ich ihn an. War ja klar, dass er seine kleine Freundin verteidigen musste.
"Du kannst sie jetzt übrigens runterlassen." fuhr er fort und schaute dabei Nico an. Er wirkte nicht gerade begeistert, jedoch wusste ich nicht, warum er so reagierte.
Nico liess mich daraufhin liebevoll auf einem Hocker nieder. Besorgt legte er mir dann eine Hand auf die Schulter. "Geht es dir wirklich gut?" fragte er mit einem mitleidigem Lächeln nach.
Ich wollte ihm gerade antworten, als Matteo wütend etwas erwiderte. "Sieht es so aus? Verdammt, sie hat ein kaputtes Knie, du Idiot". Seine Stimme bebte und war sehr laut. Ich hatte ihn noch nie so erlebt und hatte beinahe ein wenig Angst von ihm.
"So ein Knie ist ja kein Weltunterga..." wollte Nico erwidern, wurde jedoch von dem Italiener unterbrochen. "Hast du es noch nicht gemerkt? Hier braucht dich niemand. Musst du nicht wieder arbeiten?" schrie er ihn an. Was war nur los mit ihm?
"Hey man, beruhig dich. Er hat dir nichts getan. Er wollte nur helfen." mischte sich Ramiro in die Unterhaltung ein und legte Matteo dabei beruhigend eine Hand auf den Arm. Matteos Augen funkelten vor Wut, was anscheinend auch Jim aufgefallen war.
"Schrei ihn nicht an. Das alles ist meine Schuld." sagte sie mit fester Stimme, jedoch merkte ich, dass sie Angst vor Matteo hatte. Das alles passte doch hinten und vorne nicht. Matteo war eigentlich ein so lieber Mensch.
"Verdammt, es geht mir hier doch überhaupt nicht um diesen verdammten Sturz." rief der junge Mann und ich hatte das Gefühl, als wollte er Nico an die Gurgel springen. War er eifersüchtig auf den Argentinier? War er eifersüchtig, weil Jim Nico liebte?
"Was ist den hier los?" mischte sich plötzlich eine weitere Person ein. Ich sah, wie Tamara herbeigeeilt kam und sie sah nicht gerade begeistert aus.
"Luna? Was ist passiert?". Ihr Blick schlug augenblicklich von wütend in besorgt um. Ich erklärte ihr die Situation, woraufhin sie mich zu einem Arzt fuhr.
Ich hatte echt Glück gehabt. Es war eine einfache Prellung und ich musste nur eine kurze Sportpause machen.
DU LIEST GERADE
Nach Regen kommt Sonne! Lutteo
FanfictionIch war schon seit klein auf, ein aufgewecktes, fröhliches Mädchen. Ich hatte viele Freunde. Ich war glücklich, ich war verdammt glücklich. Doch das alles veränderte sich mit dieser einen Nachricht, diesem einem Moment. Meine kleine, aber bunte Welt...