Bodyguard - Taddl Tjarks

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Vorletztes Kapitel, uff. Hinterlasst eure Meinung in den Kommentaren oder in den Inline Kommentaren!♥

"Scheitern muss ja nicht gleich was Schlechtes sein."- Taddl

*Taddls POV*

Ich hatte es vermasselt. Und zwar heftig.

Nachdem ich Tess gesagt hatte, dass ich mit ihrem Vater telefonierte, wurde sie kreidebleich. "Was?", war alles, was sie raus brachte und ich seufzte laut.

"Hör mir bitte zu", hatte ich angefangen, aber sie hatte nur den Kopf geschüttelt und ich wusste, dass sie mir in diesem Moment nicht zuhörte. Sie wollte nicht.

"Mein Vater ist tot", sagte sie leise, aber kalt und schaute mich mit einem finsteren Blick an, "wie kannst du dann mit ihm telefonieren? Ist das hier alles nur ein Spaß?!" Wut hatte ihren Blick gefüllt, bis sie sich umdrehte und aus dem Zimmer rann, keine Ahnung wohin. Ich hatte meine Jacke geschnappt und rannte ihr hinterher, hielt aber unauffällig Abstand, um ihr Zeit zu geben.

Ich wollte es ihr anders sagen, Tess sollte es nicht auf so eine heimliche Art und Weise herausfinden. Mein Gott, ich wusste nicht einmal, ob sie mir das alles hier glaubte! Ihre Mutter hatte mir anfangs erzählt, dass Tess' Vater damals im Krieg gegen Pakistan gestorben war und sie seitdem zu zweit lebten. Wieso sollte man daran auch zweifeln? Er kämpfte im Krieg und starb dabei, das war doch realistisch? Oder?

Ich schüttelte meinen Kopf. Ja, es war mehr als realistisch, weswegen ich Tess auch nicht vorwerfen konnte, dass ich wie ein gestörter Junge rüber kam, als ich behauptete mit genau diesem toten Mann zu sprechen. Aber Tess kannte nur die Hälfte der Wahrheit, selbst ihre Mutter wusste nicht alles, bis ich sie anfangs meiner Beschäftigung als Bodyguard für ihre Tochter aufgeklärt hatte. Und sie war geschockt. Geschockt und gleichzeitig auch erleichtert, trotzdem verwirrt und irgendwo auch etwas wütend.

Seufzend rieb ich mir über mein Gesicht und setzte mich auf ein kleines Mäuerchen, von welchem aus ich einen Blick auf Tess hatte, die sich auf eine Bank setzte. Ihre Haare flatterten zerzaust in dem leichten Wind und die Sonne prallte auf uns herunter. Tess kaute auf ihrer Lippe herum und ihre Augenbrauen hatten sich zusammen gezogen, was immer passierte, wenn sie verwirrt war oder über etwas nachdachte.
 Ich wollte sie in diesem Moment einfach nur in den Arm nehmen und ihr sagen, dass alles gut werden würde, aber das würde ihr wahrscheinlich nicht weiter helfen.

Tief einatmend fuhr ich mir durch meine Haare und dachte noch einmal daran was vorhin passiert war - etwas unglaublich Schönes, was ich mir schon lange gewünscht hatte. Tess hatte mich von Anfang an fasziniert, auch wenn ihre Art zunächst abweisend und zickig war. Sie hatte etwas an sich, dass mich dazu brachte immer bei ihr zu sein, sie kennenzulernen. Ich wollte ihre Geheimnisse wissen, ihr Lieblingsessen, ihre traurigen Erlebnisse hören, was sie für Träume und Ziele hatte - einfach alles.

Ich hatte mich in sie verliebt.

Als ich bemerkte, dass Tess sich auf den Weg zurück ins Hotel machte, bog ich kurz davor ab in Richtung Restaurant. Natürlich nicht ohne mich zu versichern, dass sie nicht verfolgt wurde und wirklich zurück zum Hotelzimmer lief. Schnell holte ich etwas zu essen, um sie vielleicht etwas aufzuheitern und mir die Chance zu geben alles zu erklären und lief ebenfalls zum Zimmer.

Als ich ankam, saß Tess auf dem Bett, das Bild ihres Vaters in der Hand, das in ihrem alten Haus auf dem Nachttisch gestanden hatte. Mit einem 'klick' schloss sich die Tür und sie drehte sich um,  Tränenspuren auf ihren Wangen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie stand auf, nahm das Essen aus meiner Hand und umarmte mich.

Verblüfft stand ich kurz da, mit so einer Reaktion hatte ich nicht gerechnet, aber ich schlang meine Arme um ihren zarten Oberkörper und streichelte über ihren Rücken. Leise fing sie an zu schluchzen, ihr ganzer Körper wurde durchgeschüttelt und ich setzte mich vorsichtig mit ihr auf das Bett. "Hey, was ist los?", fragte ich leise und strich ihr die Haare aus dem Gesicht.