Kapitel 1

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Ich war ein gewöhnliches Mädchen, ging zur High-School wie ein gewöhnliches Mädchen und wartete wie jeder andere in meinem Alter sehnsüchtig auf meinen 16. Geburtstag, um endlich meinen Führerschein machen zu können.
So sahen meine Gedanken aus, bevor ich eingeweiht wurde.
Nie dachte ich an etwas anderes, als mit dem alten Cabrio meiner Mom zur Schule zu fahren, dort meinen Abschluss zu machen und mich später aufs College zu bewerben.
Doch dann öffnete sich plötzlich ein ganz anderes Universum für mich.
In diesem Universum war alles möglich.

Erst mal fühlte ich mich dort wie im 7. Himmel. Nur mit meiner bloßen Gedankenkraft konnte ich über den Boden fliegen, ein Blatt in ein köstliches Schokoladeneis verwandeln und viele andere Sachen von denen ich vorher nicht zu träumen vermag zu haben.

Dann nahmen sie mich aber mit und führten mich ein.
‚Sie‘ waren die Traumwächter. Mir wurde später erklärt, dass sie kein normales Leben in der Realität wie ich führen konnten, sondern nur in der Traumwelt, um dort nach dem Rechten zu sehen. Denn so wie jeder alles Wundervolle erschaffen konnte, konnten andere genauso all jenes zerstören. Nach dieser versuchten Erklärung war ich erst einmal sprachlos.
Zum Teil, weil ich nicht glauben konnte, wirklich alles je Erdenkliche mit meiner bloßen Vorstellungskraft machen zu können, zum anderen weil ich mich wie ein Doppelagent fühlte, da ich mich in der Realität, so wie auch im Traumuniversum bewegen konnte.

Madame Mollineu machte mir aber meine Agentennummer gleich wieder kaputt, indem sie mir verdeutlichte, dass jeder diese zwei Welten zu Sicht bekommt, nur keiner sich am nächsten Morgen daran erinnert.
Schnaufend lehnte ich mich wieder an meinen Stuhl an, der im Büro dieser noch so netten ‚Traumuniversumssekretärin‘- oder wie auch immer sie das nannten- stand, in das mich die Wächter reingeführt hatten.
„Also nochmal zusammengefasst: Sie können einfach so mit ihrer bloßen Vorstellungskraft meine Gedanken lesen. Aber, dass das noch nicht reicht, hat jeder Mensch in seinen Träumen die verrücktesten Kräfte an die er tagsüber nicht zu denken vermag.
Und von der ganzen Menschheit, die in ihren Träumen hier draußen rumlungert, soll ich jetzt die Einzige sein, die sich am nächsten Morgen immer noch an dieses verrückte Traumuniversum erinnert!?“ Ich atmete tief ein. „Woher soll ich überhaupt wissen, dass das hier nicht nur ein verrückter Traum ist?“
Die Sekretärin schaute mich weiterhin hochmütig an. Während ich auf sie zurückstarrte, hätte ich schwören können, dass ihre Haare für einen kurzen Moment einen grünlichen Farbton annahmen.

Sie öffnete ihren Mund: „Genauer gesagt befindest du dich ja auch im Traum.“  Meine Wut raste und ich war kurz davor sie anzuspucken und aus der Tür... He, wo ist die Tür eigentlich hin, durch die ich noch vor ein paar Minuten reingekommen bin?

Wir befanden uns in einem Fenster und Türenlosen Raum, in dem ich jetzt in diesem verrückten Universum gefangen war.
Super gemacht Maxime, sagte ich zu mir selber. Dann überkam mich aber eine Blitzidee.

Wenn die Sekretärin sich die Tür einfach wegdenken konnte, konnte ich doch wiederrum versuchen sie mit meinen bloßen Gedanken wieder erscheinen zu lassen. Also starrte ich auf einen Punkt in der Wand, wo ich die Tür vorher vermutete und dachte fest daran: Lass dort eine Tür erscheinen…

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 04, 2017 ⏰

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