Ein Unerwarteter Gast

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Gaston

Ich hatte nie daran gedacht das unser Dorf so verkniffen sein konnte.
Sie verstanden es nicht, nein...sie verurteilten uns für unsere Liebe, sperrten uns weg und hielten uns gefangen.

Meine Stirn lag immer noch an der kalten Steinmauer gedrückt.
Als ich in die Zelle geworfen worden war fiel ich mit dem Kopf auf den Steinboden.
Ich hatte bemerkt wie mir Blut an der Seite hinunterlief.
Jetzt war dir Wunde wieder aufgeplatzt.
Langsam tastete ich mit meinen Fingern um sie herum und zuckte bei jeder Berührung zusammen.
Der Schmerz durchfuhr meinen ganzen Körper.

Lefou

Ich konnte nicht einmal mehr weinen. Meine Tränen waren versiegt.
Doch trotzdem saß ich an der Tür in Hoffnung darauf das meine Augen wieder weinten.
Doch es kamen keine Tränen.

Ich rappelte mich langsam auf und lief quer durch mein Haus und wieder zurück.
Meine Haare fielen mir zerzaust über die Schultern und ich merkte das meine Hose kaputt war.
Ich sah Elend aus, hässclich.
Ich begann an mir zu zweifeln.

Wieso liebte er mich? War ich gut genug für ihn? Ich war ein Schandfleck.
Mehr nicht.

Belle

Adam und ich waren darauf vorbereitet einen Besuch Im Städtchen abzuhalten.
Lumiere hatte unsere Pferde zurecht gemacht und Madame Pottine und Tassilo hatten uns Proviant zusammen gepackt.
Wir waren bereit.

Als wie übertaschend in das Dorf hinein ritten ernteten wie einerseits freudige Blicke aber auch Angst war zu sehen.
Mir schien als hätten die Bewohner etwas verbrochen.
Aber was?
Ich musste es rausfinden.

"Liebling?" Adam hatte sich an mich gewandt.
"Ja?"
"Ist alles in Ordnung?"
Ich nickte abwesend. Was war hier los?

Wir wurden freudig von den Dorfbewohnern begrüßt. Sie überschütetten uns förmlich mit netten Worten, doch ich merkte das all das eine Fassade war.
Ich stieg von meinem Pferd ab und suchte eine gewisse Person.
Ich fand sie.
Agathe saß auf ihrem üblichen Platz an der Treppe zur Kirche.
Zielstrebig ging ich auf sie zu.
Hohlte ein wenig Brot und Käse von unserem Proviant und überreichte es ihr.
Dankend nickte sie mit dem Kopf.
"Agathe...kannst du mir bei etwas helfen?"
"Was ist es den mein Kind?"
"Ich habe das Gefühl das hier etwas passiert ist worüber niemand reden will."
Mit traurigem Blick sah sie Zu der Gefängniszelle hinüber.
Das reichte mir bereits.

Gaston

Mein Kopf bebte vor Schmerzen. Es fühlte sich an als ob mein Schädel in alle Einzelteile zerspringen wollte. Ich drückte meine Augen zusammen und lehnte wieder gegen der kalten Steinmauer.

Ich bemerkte wie sich hinter mir etwas regte. Die Tür wurde geöffnet.
Helles Licht schlug mir entgegen und ich nahm nur einen Schattenumriss war.
"Gaston?!"
Ich erkannte die Stimme.
Es war Belle.

Lefou

Die Tür wurde eingetreten. Man hatte meinen Schlüssel "verloren".
Mein ganzes Gesicht strahlte als ich wieder aus meinem Haus konnte.
Frische Luft einzuatmen und die Wärme auf meiner Haut zu spüren tat mir gut.
Und da stand er.
Verletzt und ich konnte deutlich den Schmerz in seinen Augen erkennen.

Ich lief auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen.
Seine schwarzen Haare waren mit dem Blut an seinem Kopf verklebt und sein ganzes Gesicht war weiß.
Erst nahm ich nur seine Hände, dann Schlangen sich meine Arme um seinen Körper.
Ich hatte ihn vermisst.
Erst jetzt wurde mir wieder bewusst wie sehr ich ihn liebte.

-Gastou- Gaston&Lefou ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt