26 || Lass dich Glöckchen sein, mich Peter Pan

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"Ich versuche dich seit tagen zu erreichen?!"

Auch Max und die beiden Frauen hatten mich mittlerweile entdeckt und folgten dem Schauspiel gespannt.

"Ich hatte zutun Baby."

Baby! Wie konnte er mich immer  noch baby nennen. Und mir nebenbei noch so dreist ins Gesicht lügen.

"Das sehe ich!"

Mit einem wütenden Blick starrte ich auf die beiden Frauen, die eigentlich nicht mal was dafür konnten. Schließlich waren sie ahnungslose außenstehende.

"Die beiden gehören zu Max. Alex wollte auch gleich noch kommen, und dann wollten wir feiern. Du weißt schon ein bisschen entspannen nach den letzten Tagen."

Ich nickte nur leicht mit dem Kopf und schaute Jonas nicht mal mehr richtig an. Ich wusste nicht mal was ich dazu sagen sollte.
Ich kannte Jonas jetzt schon Jahre lang und irgendwann mussten auch mir mal die Worte ausgehen, um sein ständiges Fehlverhalten zu beschönigen. Und dieser Moment war genau jetzt.

"Sag doch was Baby."

Jonas war auf mich zugekommen, hatte meine Hände mit seinen umschlossen und starrte mich an.

"Kommt Mädels. Wir gehen schon mal vor. Alex können wir auf dem weg anrufen."

Max zog die beiden Frauen neben sich her an Jonas und mir vorbei aus dem Wohnzimmer.

"Meld dich später Digga. Und sorry Aliya ich wusste nichts von euch."

Ich antworte nicht mehr, wartete nur bis ich die Haustüre ins schloss fallen hörte.

"Was willst du von mir hören? Na gut es ist okey für mich, dass du deine zeit lieber mit irgendwelchen Weibern in irgendwelchen Clubs verbringst."

Jonas schien mit dieser Antwort nicht zufrieden. Er zog mich hinter sich her auf die chouch, dabei stollperte ich fast über ein paar seiner Sneaker.

"Es tut mir leid..."

Wie oft hatte ich diese Worte seit unserer ersten Begegnung schon gehört. Aus seinem Mund eindeutig zu oft. Es war die Standard Entschuldigung die nicht mal mehr eine war.

"Wie immer. Aber ich glaube dir wirklich, vielleicht kannst du einfach nicht anders."

"Du weißt das ich dich liebe Aliya. Ich werd mich ändern."

Als ich hörte, dass er mich liebte machte mein Herz einen kleinen sprung jedoch ließ ich mir nach außen hin nichts anmerken.

"Kann schon sein. Aber das du mich liebst heißt nicht dass das mit uns klappen kann. Warum sollte dieses mal etwas anders sein."

Ich rückte ein Stück von Jonas weg und setze mich im schneidersitz auf die chouch um ein wenig Platz zwischen uns beide zu bringen.

"Du und ich...Das passt. Aber ein "wir" das scheint es nicht zu gehen."

Jonas schien für einen Moment verwirrt dann verhärteten sich seine Gesichtszüge und er zog mich etwas grobmotorisch zu sich.
Unsere Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt.

"Du gehörst zu mir. Ich werde mich bessern und der Mann sein den du brauchst."

Mit diesen Worten legte er seine Lippen auf meine und küsste mich stürmisch.
Ich ging drauf ein und machte mit.
Das jedoch nur so lange bis er unter meinen arsch packte und mich mit einem Ruck hoch hob und in richtung Schlafzimmer ging.
Kaum hatte er mich auf das Bett gelegt und sich Kurt von mir gelöst um sich seiner T-shirts zu entledigen, setzte ich mich auf und kassierte dafür wieder verwirrte Blicke.

"Nur weil du meinst alles geklärt zu haben, heißt das nicht das ich mit dir schlafe. Selbst wenn wir es versuchen. Lass uns das ganze langsam angehen."

Wie ein prattendes Kind ließ Jonas sich neben mich ins Bett fallen und atmete hörbar genervt aus.

"Und was mach ich jetzt hiermit?"

Er zeigte mit seiner rechten Hand auf die deutlich zu sehende Beule in seiner Hose.

"Eine kalte Dusche wird dir sicherlich helfen."

Lachend gab ich ihm einen Kuss und sprang vom Bett.

"Und jetzt komm, danach fahren wir zu mir ich ziehe mich um und dann lass uns feiern."

"Du willst mich doch verarschen. Ich soll mit dir zusammen duschen und darf dich nicht vögeln? Willst du mich foltern?"

Augen verdrehend  lief ich vorraus ins Bad um mich meiner Kleider zu entledigen.

"Dramaqueen."

Vielleicht war das gerade der dümmste Fehler meines bisherigen lebens. Und Jonas und mir eine zweite Chance zu geben, würde mir mein Herz nur ein zweites mal brechen.
Aber wer nicht probiert der nicht gewinnt.

Wonderwall ||  Gzuz Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt