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Guten Tag,
dies ist eine standardisierte E-Mail. Frau Fischer wird Ihnen voraussichtlich schon in ein paar Tagen wieder zur Verfügung stehen. Das Management und die Künstlerin bitten um Ihr Verständnis.

Ich überfliege die Mail immer wieder. Ich Idiot! Natürlich kann man Helene doch nicht über ihre Business-Adresse erreichen, wenn sie krank ist. Daran habe ich vorhin gar nicht gedacht. Ich denke kurz nach und stelle enttäuscht fest, dass ich über keine andere Kontaktmöglichkeit zu ihr verfüge. Mist, verdammt nochmal! Frustriert hole ich mir Schokolade aus dem Kühlschrank. Sonst esse ich eigentlich kaum Schokolade. Nicht, weil ich auf meine Figur achten würde, sondern weil ich nicht aufhören kann, sobald ich einmal angefangen habe. Durch die offene Tür von der Küche zum Wohnzimmer sehe ich meinen Vater. Er sitzt in seinem Sessel und schaut irgendeine Seifenoper. Eine, die er seltsamerweise nach Mama's Tod angefangen hat anzusehen. So wirklich verstehe ich nicht, was er daran gut findet.

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Zurück in meinem Zimmer lege ich mich leicht genervt auf mein Bett. Eigentlich will ich die Augen am liebsten zumachen, denn fünf Helenen scheinen mich von meinen heiß geliebten Postern anzustarren. Kurz denke ich darüber nach, sie abzuhängen, glaube aber kaum, dass ich das übers Herz bringen würde. Ich schiebe mir das erste Stück Schokolade in den Mund. Helene liebt auch Schokolade. "Hör auf!", verbiete ich mir jeglichen Gedanken an sie. Gern hätte ich jetzt Musik gehört, doch auf meinem iPod befindet sich ausschließlich Helene's Musik und schließlich will ich sie ja aus dem Kopf bekommen. Ich esse das zweite Stück Schokolade und denke fieberhaft daran, nicht an Helene zu denken. "Okay, das ging schon mal nach hinten los.", denke ich, während ich tausende Bilder in meinem Kopf bestaune. Ich nehme mein Handy in die Hand und bin zum ersten Mal völlig hypnotisiert von meinem Sperrbildschirm. Es ist ein Bild von Helene bei ihrer letzten Weihnachtsshow. Ich finde es schon immer schön, aber kann mich nicht mehr erinnern, es mal so angestarrt zu haben. Traurig lege ich mein Handy weg. Ich zucke leicht zusammen, als ich ein lautes Geräusch höre. Es ist mein Handy, das klingelt. Ich schaue auf den Bildschirm. Normalerweise bekomme ich genauso wenige Anrufe wie ich Freunde habe. Nämlich kaum welche. 'Anonym' steht im Display. Ohne zu zögern und mit zittrigen Finger nehme ich den Anruf an.

Hey,
am Montag geht bei mir die Schule wieder los und ich weiß nicht, ob ich dann weiterhin regelmäßig schreiben kann. Trotzdem möchte ich die Story gern weiterführen. Ich versuche auch Vorschläge für die Geschichte zu berücksichtigen.
LG Evelynn :)

•• Mit jedem Herzschlag ••Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt