19- Nächtliche Besuche

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Ein hässliches Geräusch drang in meine Ohren und machte sich in meinem Kopf breit. Zum Teufel nochmal...

Ich schlug auf meinen Wecker, damit er endlich Ruhe gab, aber selbst dann verschwand das grässliche Geräusch nicht.

"Orr, das ist jetzt nicht war," beschwerte ich mich.

Ich griff nach meinem Handy und schaute auf das Display. Wer zum Henker rufte mich so spät noch an?!

Doch als ich den Namen sah, stockte mir der Atem. Sofort nahm ich ab.

"Nate? Wieso rufst du mich mitten in der Nacht an!?" rief ich, allerdings war meine Stimme immer noch von Müdigkeit durchträngt, weshalb es wohl eher ein aufgebrachtes Krächtzen war.

"Frag nicht so viel und mach lieber das Fenster auf," sagte er und dabei ziemlich mürrisch.

"Das Fenster?" fragte ich verwirrt, doch dann war mir klar, was er damit meinte. "Du stehst doch nicht etwa vor mein Fenster!" Ich warf einen Blick auf meinen Wecker. "Es ist fast drei Uhr morgens!"

"Ja ja, ich weiß," erwiderte er und wurde langsam ungeduldig. "Und jetzt mach endlich das Fenster auf!"

Mit einen enormen Kraftaufwand, den ich mir so früh am Morgen niemals zu getraut hätte, schaffte ich es dann doch, mich aus meinen Bett zu erheben und schleifte meinen müden Körper zum Fenster.

Dieses öffnete ich und trottete mit hängenden Kopf wieder zurück zum Bett. Dort setzte ich mich hin und schloss die Augen. Meinen Kopf stützte ich auf meine Hände, während ich lauschte, wie Nate ins Zimmer geklettert kam.

"Mach das Fenster hinter dir zu," brummte ich. "Es ist kalt."

Ich hörte, wie Nate das Fenster schloss und wie er mit schweren Schritten auf mich zu kam und die Nachttischlampe einschaltet. Mein Blick war immer noch auf den Boden gerichtet und nun traten Nates graue Sneakers in mein Sichtfeld.

"Ich muss mit dir reden," sagte er und kniete sich vor mich hin, "Sieh mich bitte an."

Ich hob das Gesicht und öffnete die Augen einen kleinen Spalt breit. Daraufhin sah ich Nate leicht schmunzeln.

"Rede," sagte ich knapp und spürte, wie mir schon wieder die Augen zu fallen wollten.

Er holte tief Luft und wirkte plötzlich ziemlich nervös. "Ich musste einfach zu dir kommen. Ich habe das ganze nicht mehr ausgehalten!"

"Was?" fragte ich verwirrt. Es war einfach zu früh am Morgen, weshalb ich noch nicht so gut denken konnte. Mein Hirn schlief anscheinend immer noch.

Aber Nate schien meine Frage einfach zu übergehen und platzte mit der Frage heraus, die ihm die ganze Zeit schon auf der Zunge liegen zu schien. "Was läuft da zwischen dir und Callum?!"

Seine Stimme klang eher panisch und nicht vorwurfsvoll. Auch sein Gesichtsausdruck war ernst und er starrte mich aus aufgerissenen Augen an.

Für einen kurzen Moment wusste ich gar nicht, was er meinte, doch dann viel der Groschen. Callum hatte mich ja am See geküsst und Nate muss es wohl gesehen haben.

Und dann tat ich das, was Nate in dieser Situation bestimmt nicht erwartet hätte. Ich lachte. Ja, ich fing einfach an zu lachen und kriegte mich so schnell auch nicht wieder ein.

Deswegen ist er also hergekommen? Mitten in der Nacht? Hätte das nicht bis morgen früh warten können?

Nate verzog wegen meinen kleinen Anfall böse die Augenbrauen zusammen. "Das ist echt nicht witzig, Jordy. Ich konnte deswegen die ganze Nacht nicht schlafen, verdammt!"

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