Andre p.o.v.:
Auf wackeligen Beinen und mit einem vermutlich überdemensionalen Grinsen auf den Lippen betrete ich mit Jan, Cengiz und Aileena den Raum, in dem Emma liegt.
Die Sonnenstrahlen fallen durch das Fenster in das Zimmer. Eine wohlige Wärme ist im Raum verteilt. Ein perfekter Tag um auf zu wachen.
Nur zu gerne denke ich an den Tag zurück, an dem mein kleiner Engel sein erstes Lebenszeichen von sich gegeben hat. Aber das ist schon 2 Wochen her. Immer wieder, wenn wir hier waren, hat sie sich bewegt. Und heute ist der entgültige Tag des Erwachens für sie gekommen.
Lächelnd lassen wir uns auf den 4 bereitgestellten Stühlen nieder.
"Sie liegt schon nicht mehr im Koma, sondern schläft nur. Aber sie müsste jeden Moment aufwachen. Trotzdem bitte ich sie, die Patientin nicht zu sehr zu überrumpeln. Frau Meyer braucht ihre Ruhe.", sagt eine alte Schrulle, die hier als Krankenschwester arbeitet, in strengem Ton, bevor sie das Krankenzimmer verlässt.
Diese Frau hat entgültig meine Illusionen zerstört. Ich hab mir Krankenschwestern immer jung, heiß und in knappen Kitteln vorgestellt, aus denen ihre prallen Melonen bald raushüpfen, weil sie so groß sind. Aber DIESE Krankenschwester ist das genaue Gegenteil. Alt, schrumpellig, klein, pummelig und mit einer Hünerbrust. Aber daran will ich nicht weiter meine Gedanken verschwenden...
Hier sitzen wir also. Alle mit einem Lächeln auf den Lippen und dem selben, glücklichen Gedanken: Emma wacht auf!
Ich ertappe mich selber dabei, wie ich ungeduldig mit dem Fuß auf und ab wippe. Auch die anderen sind sichtlich nervös. Jan dreht Däumchen, Aileena spielt mit ihren Haaren und Cengiz holt sein Handy raus, steckt es wieder weg, holt es wieder raus, und ich glaube ihr wisst, worauf ich hinaus will.
Keiner von uns hält auch nur eine Sekunde still.
Es wird alles wieder so, wie vor ein paar Monaten. Wir werden glücklich sein, Emma und ich. Jan wird seine Schwester wieder haben. Aileena hat wieder ihre beste Freundin zurück. Einfach alles wird gut werden. Alles wird perfekt.
Perfekt, sowie Emma es ist. Perfekt, wie ihr Lachen. Perfekt, wie ihre Augen funkeln, wenn sie glücklich ist. Pefekt, wie ihre langen Wimpern Schatten auf ihre Wangen werfen, wenn sie die Augen zu hat, wärend wir uns küssen. Perfekt, wie sie auf ihrer Unterlippe herumkaut, wenn sie nervös ist. Perfekt, wie sich ihre zarten Hände zu Fäusten ballen, wenn sie sauer ist. Perfekt, wie sie eine Augenbraue hochzieht, wenn sie misstrauisch oder neugierig ist. Perfekt, wie ihre braunen, welligen Haare. Perfekt wie ihre vollen Lippen.
Erst jetzt wird mir wirklich klar, was ich ohne sie bin. Ohne sie bin ich am Arsch. Allein, verloren, nur ein halbes Herz. Ohne sie zu sein, ist wie mit nur einem halb blauen Himmel auf zu wachen. Irgendwie da sein, aber doch nicht ganz. Ich bin nur ein halber Mensch, mit einem halben Pfeil in meiner Brust. Und ich vermisse einfach alles, was wir miteinander tun. Ich liebe Emma. Wie nichts auf dieser Welt. Es ist das erste mal in meinem Leben, dass ich so richtig verliebt bin. Ich dachte immer, dass ich weiß, was Liebe ist. Aber so richtig ist es mir erst bei Emma klar geworden.
Ich liebe sie!
Ich liebe sie!
Ich liebe sie!
Schaut nur, was sie mit mir macht. Früher hätte ich jetzt über ihren Arsch oder sonst ein Körperteil von ihr philosophiert. Vermutlich hätten wir auch schon miteinander geschlafen... Aber ich habe komischerweise gar kein Verlangen danach. Ich will sie einfach nur in den Arm nehmen, sie fethalten, beschützen und nie wieder los lassen.
Oh Gott! Was macht dieses Mädchen nur mit mir? Die macht mich verrückt!
"Was glaubt ihr, wie sie gleich reagieren wird?", holt Aileena uns zurück in die Gegenwart. Ich zucke mit den Schultern. Auch Jan und Cengo schauen nichtswissend in die Runde. "Ich glaube sie wird glücklich sein!", höre ich plötzlich eine weibliche Stimme hinter mir.
Wir alle fahren herum und erblicken eine Frau, um die 20, blaue Augen, dunkle, glatte Haare und eine schöne Figur. Sie sieht echt verdammt gut aus. Aber ich habe überhaupt kein Verlangen danach, sie anzufassen. Ich checke sie nicht mal ab. Nichtmal mit meiner Zunge fahre ich über meine Lippen, wie ich es sonst immer mache, wenn mir jemand gefällt. An Emma kommt sie ja eh nicht ran.
"Lara!", ruft Jan erfreut und stürmt auf die Schönheit im Türramen zu. Lara... sagt mir nichts. Muss ich die kennen?
"Leute! Das ist Lara! Meine Cousine!", stellt uns Jan die Frau vor und sie lächelt einmal freundlich in die Runde.
Nachdem Jan uns auch vorgestellt hat, setzt er sich wieder hin. Aileena nimmt er auf den Schoß, damit Lara sich auch setzen kann.
"Wann wacht sie denn endlich auf?", frage ich ungeduldig.
Wie auf's stichwort bewegt sie sich. Emma streckt sich leicht. Ihr Mund öffnet sich und ein leises Gähnen kommt heraus, was mich zum schmunzeln bringt.
Ich könnte die ganze Welt umarmen, so glücklich bin ich. Nur leider sind meine Arme dazu zu kurz.
Ich will hüpfen, tanzen, schreien und einfach alles raus lassen. Aber das käme wohl etwas komisch rüber, weswegen ich mich dazu entschließe, einfach wie die anderen sitzen zu bleiben und gebannt auf Emma zu schauen.
Es sieht bestimmt seltsam aus, wie 5 Personen neben einem Bett sitzen und wie Stalker eine Person beobachten, jede noch so kleine Bewegung verfolgen und abnormale Glücksgefühle bei jeder Regung in ihrem Gesicht verspüren. Aber hey, nobody caaaares!
Langsam und mit flatternden Augenliedern öffnet Emma ihre Augen. Allerdings kneift sie diese schnell wieder zu und legt schützend eine Hand vor ihre Augen, da sie scheinbar das Licht blendet und sie sich erst daran gewöhnen muss.
Dann, endlich, öffnet sie die Augen ganz. "Hey!", sagt Jan leise.
Leicht erschrocken dreht meine Freundin ihren Kopf in unsere Richtung. Wie ich es liebe sie so zu nennen. 'Meine Freundin'!
Sie blinzelt ein paar mal, bevor sie uns alle einmal kurz mustert. Jeden einzelnen von uns. Dann öffnet sie den Mund und sagt etwas.
Ich hätte mit allem gerechnet.
"Oh mein Gott! Wie schön euch zu sehen!"
"Ihr wisst gar nicht, wie komisch das gar für mich ist!"
"Ich bin so glücklich!"oder sogar "Ich bin müde, könnt ihr mich kurz alleine lassen?"
Ja, mit wirklich allem hätte ich gerechnet. Mit allem, ausser DAMIT.
Denn was sie da sagt raubt mir den Atem, zieht mir die Spucke aus dem Mund und lässt mein Herz zu stein gefrieren:
"Wer seid ihr?"
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Dam, dam, daaaaam!
Jaaa ich weiß, ich wollte ein längeres Kapitel machen diese Woche. Aber ich hatte einen Geistesblitz -was in letzter Zeit eher selten ist- und MUSSTE an dieser Stelle aufhören. Das hätte sonst die Spannung rausgenommen. Sorryyyyyy <3
Wie fandet ihr das Chapter? Voten, Kommentieren oder sogar weiteremfehlen!? :o Was auch immer ihr wollt! ;) Aber vor allem über eure süßen Kommentare freue ich mich immer riesig! ->An dieser Stelle ein grooooßes Danke an meine Kommentierer! <3
Zu dem Thema wollte ich eh noch was sagen: Auf dem Newsfeed sehe ich immer: (z.B.)@beispiel hat für deine Geschichte gevotet. @zweitesbespiel hat für deine Geschichte gevotet.
Ich sehe halt ganz viele Voter, die aber nie kommentieren. Könnt ihr nicht vielleicht mal ab und zu kommentieren? Das kostet doch nur ein paar Sekunden. Und eure Kommentare motivieren mich immer weiter zu schreiben. Ich beiße schon nicht ;) (Es sei denn ihr seid aus Schokolade!)
Aber trotzdem danke wegen eurer Votes! Die sind ja mindestens genau so wichtig! :*
Eine wunderbare Woche noch!
Xx
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Familie, Freunde & die Liebe | a.c
Fanfiction》Manche Dinge ändern sich nie.《 © by @bluefiresoul_ 2013