Kill for Love? {Pausiert}

13.Kapitel -Bekanntes Verlangen-

PoV Marik

Ich zog mit Kostas durch die Gänge, immer darauf achtend, schnelle Schritte zu machen. Ich gönnte es Kostas nicht Pause zu machen. Ein wenig Sport würde dem ungepflegten Jungen nicht schlecht tun! War das grammatikalisch richtig? War das nicht eigentlich egal? "Kannst du etwas langsamer laufen?",fragte Kostas hinter mir außer Atem. Ich blieb stehen und er lief fast in mich rein, da er damit wohl nicht gerechnet hatte. "Rede ich chinesisch oder so? Ich habe dir nicht erlaubt zu reden! Damit bekommst du schon deine zweite Strafe! Du hast dich gefälligst zu benehmen!",rief ich böse. Kostas zuckte zusammen. "Tut mir Leid, ich wusste nicht das du so aggressiv bist!",antwortete er mir und stellte sich vor mich hin. Wohlgemerkt, er war größer als ich, was das Ganze nicht gerade besser machte! Meine Wut verstärkte sich und ich schaute ihm mit funkelnden Augen in die seinen.

"Ich habe gesagt du sollst deine verdammte Klappe halten! Außerdem wirst du mich siezen und wenn du mich bei meinem Namen ansprechen willst, dann nenn mich Meister oder so, was weiß ich!",meinte ich. "Als ob ich jetzt so deine Befehle befolgen würde! Ich bin doch kein Hund!",rief er aus. Ich grinste und sagte dann:"Naja, das sieht aber gerade anders aus!",und deutete auf sein Halsband. "Ich trag das nicht freiwillig!",fauchte nun er. Ich nickte nur. "Mutig Mutig Kleiner!",ich versuchte einen bedrohligen Unterton da mit reinzubringen, aber ich schien zu scheitern denn er antwortete:"Ja, mutig! Und weißt du was auch mutig ist?!",er schien Vollkommen aufzugehen in seiner Rage. Ich zog leicht amüsiert die Augenbrauen hoch. "Das!",fauchte er und gab mir eine schallende Backpfeife. Ich schloss kurz meine Augen und atmete tief durch. Jetzt nicht aufregen... Doch der immer noch ziehende Schmerz überredete mich und ich tat das Gegenteil von nicht aufregen.

Diesen Schmerz kannte ich! Und ich verband damit Dinge die ich vergessen wollte. Ich wurde damals von meinem Vater geschlagen und jetzt immernoch ab und zu von Jake und alleine diese Errinnerung ließ mein zerstörtes Ich wütend werden. Ja, ich war zerstört. Fünf Morde steckt man nicht weg und unendlich viele Vergewaltigungen auch nicht! Und das musste ich wieder und wieder miterleben, weshalb ich wusste was Schmerzen waren und es meine einzige Genugtuung war andere leiden zu sehen. Qualen die ich täglich erleiden musste... Ich öffnete meine Augen und die Bilder verschwanden wieder. Vor mir war nur Kostas. Der Rest zählte nicht. Nur Kostas, Seine taten und meine Wut. Ich packte ihn am Kragen und gab ihm einen Kinnhaken. "Allerdings! Das war mutig! Und du bist anscheinend lebensmüde!",rief ich und warf ihn zu Boden, bevor ich anfing auf ihn einzutreten und all meine eben gesammelte Wut an ihm auszulassen.

"Bitte hör auf!",rief er und ich war froh seine leidene Stimme zu hören. Ich stoppte und schaute ihn an. Er erwiederte meinen Blick. Eine Träne lief seine Wange herunter. Gut! Ich wollte es erst einmal bei dem belassen! Weitere Tränen folgten der ersten und er schluchzte leise. Alter! Kann der nicht aufhören?! "Und wenn du es jetzt wagst zu heulen, weiß ich nicht ob ich mich kontrollieren kann und vielleicht doch Regel 8 breche! Ein weiterer Mord auf meiner Liste würde da eh nichts mehr ändern!",seine Augen weiteten sich. Wenigstens ein paar Regeln schien er zu kennen! Genervt drehte ich mich um, riss ihn davor allerdings brutal wieder auf die Beine. Ich spürte schon wieder dieses gefühl. Es hatte mich 2 Jahre in Ruhe gelassen! Warum musste dieser Junge es schon wieder hervorrufen? Ich meinte es ernst! ich hatte nichts zu verlieren! Ich hatte 5 Menschen getötet und sollte bis zu meinem Lebensende hier bleiben. Also! Was sollte passieren? Und diese Wut und dieser nicht kontrollierbare Drang ihn zu töten! Ich wollte das nichts spüren! Warum? Ich wollte ihn nicht umbringen...

Ich zog ihn kopfschüttelnd in die Richtung meiner Doppelzelle. Ja, meiner... ich hatte bis jetzt keinen Zellenbewohner bekommen. Noch nicht einmal Jake hatte sich zu mir gesellt. Ich bekam eine Gänsehaut. Und das war auch gut so! Ich wollte gar nicht wissen was dieses verdammte Monster dann so alles mit mir gemacht hätte!

Kostas räusperte sich verwundert. Ich drehte mich schon wieder um. "Ist was?",fragte ich genervt. Er nickte. Alter! "Und was?",fragte ich nach. "Meine Zelle ist dahinten...",murmelte er kleinlaut. Ich grinste. Stimmt. Er hatte die Rede der Weber ja gar nicht mitbekommen! Der Junge meinte ja schlafen zu müssen. Mehr oder weniger freiwillig... "Da hast du recht, aber du wirst diese Nacht bei MIR verbringen, Schätzchen.",raunte ich ihm zu und sah wie seine Nackenhaare sich aufstellten. Lächerlich! "Aber i-ich....",wollte er sagen. Ich stoppte und drehte mich um. Schon wieder das Gefühl! "WAS?!",schrie ich und er zuckte zusammen. "N-Nichts...",flüsterte er und schaute nachdenklich zu Seite. "Gut..."