Auf zur neuen Göttin

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Erzähler Sicht

,,Jetzt wo ihr Kofuku kennt, würde ich euch gerne noch jemanden vorstellen!" sprach der namenlose Gott Yato mit Hiyori und seinem Shinki Yukine.

Ich hoffe nur, dass sie mich nicht vergessen hat oder mich hasst, mich verabscheut. Ich fühle Unbehagen, aber ich hab ihr versprochen wieder zu kommen. Und mein Versprechen halte ich.

,,Ist was, Yato?" sprach ihn die Brünette an.

Nun blickte auch Yukine auf, der seinen Blick eigentlich gesenkt hielt und vermutlich selbst über etwas grübelte. Vielleicht ob die Person, die Yato ihnen vorstellen wird, genauso wie Kofuku sein würde.
Nicht, dass er Kofuku nicht mögen würde. Nein, er mag sie, aber zwei von solch einer Sorte, würde er, aber offensichtlich auch Hiyori, nicht aushalten.

,,Nichts, ich hab nur Hunger." Log der dunkel Lilahaarige seine brünette Freundin an. Ein keckes Grinsen und seine lange Zunge kamen zum Vorschein, welche Hiyori zum Schmunzeln brachten.

Dabei war aber gar nichts gut. Er war nervös. Er hatte keinen Schimmer, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Würde sie sie alle wegschicken? Würde sie ihm in die Augen blicken? Er hat sie verlassen ohne etwas zu sagen. Sie, die immer hinter ihm stand, bei schlechten, als auch bei guten Tagen. Sie, die immer für ihn gesorgt hat, bei physischen als auch bei psychischen Schmerzen. Sie war immer für ihn da, auch wenn es der Nora, die er damals benutzte, nicht gefiel. Nora hat sie verabscheut. Das hat sie ihm auch öfters gesagt, aber trotzdem hörte er nicht auf, seine damalige beste Freundin zu besuchen. Da war ihm seine Nora egal.

Und dann? Dann war er plötzlich einfach weg. Mit keinen Worten der Verabschiedung, nicht mal mit einer Geste. Kein Brief, keinen kleinen Zettel hatte er hinterlassen. Er ging einfach so aus ihrem Leben, als er hätte er nie existiert.

Flashback

,,Ich muss jetzt leider gehen, Yakubu. Ich hab noch meine Aufträge, die ich erledigen muss. Bis morgen." Die fröhliche Stimme hallte in den Ohren des Gottes wieder.

,,Warte!"

Fragend drehte sie sich um und schaute in die stehenden blauen Augen von Yakubu.

Er packte sie an ihrem Handgelenk und zog sie zu sich. Seine Hand strich nach oben, verschlang die zarte kleine seines Gegenübers.

,,Ich gebe dir ein Versprechen. Unter den Augen meiner Vorfahren, die in diesen Bildern hier verewigt wurden, verspreche ich dir, dass du niemals wieder dieses Risiko eingehen musst, indem du zu mir kommst. Unter ihren Augen verspreche ich dir, dass ich immer zu dir kommen werde, immer wenn ich dich brauche, immer wenn du mich brauchst."

Ohne auf eine Antwort zu warten, küsste er ihr auf die Stirn, als Zeichen des Versprechens und war verschwunden.

Er kam sie am nächsten Tag nicht besuchen, am nächsten auch nicht, so ging das immer weiter, bis sie sich endlich eingestand, dass er nie wieder kommen würde. Dass die ganze Warterei umsonst war. Er ging nicht nur einfach. Indem er ging, nahm er ihr auch all ihre Liebe. Er verletzte sie. Dass er sich nicht verabschiedet, sich nicht erklärt hatte, machten ihre Wunden noch tiefer und schmerzlicher.

Er verschwand, während sie in ihren Sorgen erstickte.

Er verschwand, während sie den Tiefpunkt ihrer Existenz erlebte.

Einfach so... verschwand er aus ihrem Leben und kam nicht mehr zurück.

Flashback Ende

Die Erinnerung schmerzte. Sie schmerzte mehr als die Stiche, die er früher von Yukine bekam.

Er wusste, er hatte was falsch gemacht und dies ließ sich nicht einfach so rückgängig machen.

Ungewollt hatte er sich an die Brust gepackt, dies bemerkte der namenlose Gott erst, als Yukine ihn darauf ansprach.

,,Ist auch wirklich alles gut? Ich glaube nicht!"

Hiyori sah ihn mitleidend an. In Yukines Stimme steckte Besorgnis, nichts desto trotz hörte man einen schelmischen Unterton in seiner Stimme.

,,Es geht mir gut. Es ist nur so, die Erinnerung schmerzt." mit einem traurigen Lächeln blickte er in die Ferne. Bald war er nah genug dran, bald würden sie an den Schrein von ihr ankommen.

Yukine und Hiyori waren immer noch besorgt wegen Yato. Aber auch verwirrt. Was meint er denn mit 'Erinnerung schmerzt'?

Ging es etwa um die Person, die Yato ihnen vorstellen wollte?

Wenn es doch so schmerzt, wieso wollte er sie dann sehen?

Hiyori konnte keinen klaren Zusammenhang finden. Für sie hörte sich alles diskontinuierlich an. Verwirrt schüttelte das Mädchen den Kopf und schaute vor sich her.

Von der Ferne konnte man schon einen riesigen Schrein sehen.

Welche Göttin ist es denn jetzt!? Sie scheint mir ziemlich wichtig für Yato zu sein. Kofuku war die Göttin der Armut, mit ihr hat er sehr viel Kontakt. Mit Tenjin auch. Aber das waren ja schon alle. Und um ehrlich zu sein, hatte Yato auch keine starke Bindung zu Tenjin. Er ist ein sehr großer und bedeutungsvoller Gott, aber jetzt noch einen kennenzulernen?
Hiyori dachte und dachte und bemerkte nicht, wie sie ankamen.

,,Wow! Was für ein prunkvoller Schrein!" staunte Yukine. Der Schrein war vergoldet und war recht schön bestückt und verziert. Um ihn herum wuchsen die unterschiedlichsten und schönsten Blumen aus ganz Japan. Man konnte erkennen, dass diese Göttin sehr beliebt bei den Menschen war. Wie Tenjin. Es brannten sogar mehrere Kerzen und Lichter.

,,Bereit oder wollt ihr noch weiter den Schrein beglubschen? Macht ein Foto! Mein Schrein wird noch pompöser sein!" lallte der arme Gott am Ende.

,,Ja, Ja! Du hast nicht mal Geld für eine kleine Wohnung!" schimpfte Yukine. Yato fiel theatralisch nach hinten und fasste sich ans Herz.

,,Oder für richtiges Essen!" motzte ihn auch das Mädchen an. Yato fiel noch weiter nach hinten packte sich stärker an die Brust.

,,Oder für Tee!'' sein Shinki gab ihm den Rest und nun lag er verletzt am Boden.

Nach einpaar Minuten ging es allen wieder gut und Yato transportierte sie alle in das Reich der Göttin, die er betrogen hatte.

Sie waren auf einen geraden Weg und sahen schon das große Anwesen des Aristokraten. Im Hinterkopf wussten alle drei, wen sie gleich begegnen würden, aber nur einer hatte eine Geschichte.

Die Liebesgeschichte zweier GötterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt