„WiesoDeckname? Und wieso WAR er mein Deckname?", fragte Sirius, sichtlicherschrocken über diese Neuigkeit. „Äh-ähm...", machte Ginny nur und ich sahSirius gequält an.
Sirius wurde kreidebleich. „Ich-ich bin tot ?", krächzte er.James riss die Augen auf und Remus und Lily wurden auch kreideweiß.„Äh-Wir-ähm-wir sollten euch nichts über die Zukunft erzählen. Das könnteFolgen haben", meinte ich schnell, um die unangenehme Stille, die sich im Raumverbreitet hatte, zu durchbrechen. „Ja, vielleicht-wäre es das Beste", stimmteGinny mir zu. Fragend sah ich Dumbledore an. „Es wird aber schwierig", sagteich nun an den Professor gerichtet. Dieser überlegte kurz. „Ich könnte sienachher mit einem Gedächniszauber belegen, dann erinnern sie sich an Nichts",schlug er vor. „Und sie erinnern sich dann wirklich an Nichts mehr?", fragteich nochmal nach. Dumbledore nickte. „Da bin ich mir ganz sicher." Dankbarlächelte ich den Schulleiter leicht an. „Kann ich dann ihr Denktarium benutzen,Sir?" „Das dürfen sie, Harry", antwortete Dumbledore. „Danke, ProfessorDumbledore", bedankte ich mich bei meinem früherem Schulleiter. „Ich denke, ichzeige ihnen aber erst morgen die Erinnerung an die letzten sieben Jahre" meinteich dann mit einem eher fragendem Unterton. „Soll mir Recht sein, Harry. Ichwürde mir gerne auch ihre Erinnerungen mit ansehen." Ich nickte und gab michdamit einverstanden. „Gut denn, sie können nun alle in die Große Halle zu Abendessen", sagte Dumbledore. „Stellen sie Harry als Cousin von Mr. James Pottervor und Miss Weasley...Nun, der Name ist bekannt, wie wäre es, wenn sie ihrenVornamen behalten und nur den Nachnamen ändern, anstatt Weasleydann..." „Weatherby?", schlug Ginny vor. „Großartig, dann wäre das auch geklärt.Und, Harry?", rief mich Dumbledore noch zurück, als James, Sirius, Lily, Ginnyund ich uns Richtung Tür bewegten. „Ja, Sir?", fragte ich und drehte mich zuihm um. „Ich würde vorschlagen, sie nehmen sich das Schulsprecherabzeichen ab.Es könnte für Verwirrung sorgen", sagte Dumbledore und lächelte amüsiert.„Oh-äh-ja, mache ich." Rasch nahm ich mir das Abzeichen ab und steckte es ineine Umhangstasche. „Und das Abzeichen als Quidditchkapitän vielleicht auch?",setzte Dumbledore noch hinzu. Ich spürte, dass meine Wangen sich kaum merklichleicht rot färbten und steckte auch schnell das zweite Abzeichen in dieUmhangstasche zum Schulsprecherabzeichen. „Sehr gut. Sie dürfen nun zumköstlichen Abendmahl." An der Tür blieb ich stehen und drehte mich nochmal zuDumbledore um. „Nochmals Vielen Dank, Professor Dumbledore." Dieser nickte nurund lächelte mich an. „Natürlich, Harry. Übrigens, Professor McGonnagel wirdsie morgen früh nach ihren Wahlfächern fragen. Sie werden selbstverständlichauch in der Vergangenheit den Unterricht besuchen", sagte Dumbledore undlächelte. „Liege ich richtig mit der Annahme, dass sie beide ihm HauseGryffindor sind ?" „Ja, Sir." „Dann übernachten sie im Schlafsaal derGryffindor-Siebtklässler, Miss Weasley in dem der Mädchen und sie, Harry, indem der Jungen. Ich habe dort bereits jeweils ein Bett hinzugefügt. Undbenehmen sie sich ja", fügte Dumbledore hinzu, zwinkerte mir jedoch zu. Ichbegann zu grinsen und ging aus Dumbledores Büro.
Nachdem sich die Tür hintermir geschlossen hatte und wir uns auf dem Weg in den Gryffindorturm machten,herrschte eine drückende Stimmung. „Wer ist noch tot in eurer Zeit?", fragteLily schließlich leise. Ich musste schlucken. „Das seht ihr morgen imDenktarium", antwortete ich nur. James machte schon den Mund auf, doch Lilybrachte ihn mit einem Blick zum Schweigen. „Ist Du-weißt- schon- wer bei euchtot?", traute sich dann Remus zu fragen. Ich tauschte mit Ginny einen Blick ausund beschloss, ihm zu antworten. „ Ja, er ist bei uns tot. Aber erst seit einpaar Monaten." „Wer hat es geschafft ihn zu besiegen?", fragte jetzt Siriusneugierig nach. Ich seufzte und fuhr mit einer Hand durchs Haar. „Hey, dasmache ich immer!", empörte sich James. „Von wem er das wohl hat?", grübelteLily gespielt nachdenklich. „Wenn er es 18 Jahre bei Mr.Quidditchstar gesehenhat, dann muss man sich darüber auch nicht wundern", sagte Lily lachend und dieAnderen stiegen in ihr Lachen mit ein.Bloß Ginny und ich blieben ruhig. „Hey, wieso lacht ich nicht?", fragte Siriusnachdem er aufgehört hatte zu Lachen. „Was habt ihr morgen in der erstenStunde?", fragte ich mit Härte in der Stimme und scheiterte kläglich beimVersuch, von dem Thema abzulenken. Aber ich konnte so etwas nicht hören. Ichkonnte es nicht hören, wie sich die Zukunft ausmalten. Dann musste ich darandenken, wie alles geworden wäre, wenn sie nicht tot wären. Wenn sie noch lebenwürden. „Verteidigung gegen die dunklenKünste, wieso?", fragte Remus.
Ich zuckte nur mit den Schultern. „Du bistQuidditchkapitän, hat Dumbledore gesagt?", fragte nun James. Ich nickte. „Ichhabe bestimmt mit dir im Garten immer Quidditch gespielt, und Lily hat unsdabei zugeschaut und angefeuert, oder? Mit wie viel Jahre habe ich dich zumersten Mal auf den Besen gesetzt?" Meine Augen begannen zu brennen. „Mit eins",antwortete ich so knapp wie möglich und versuchte, das Zittern in meiner Stimmezu unterdrücken. „Ha! Kein Wunder, dass du Quidditchkapitän geworden bist!",rief James erfreut. „Oh nein! Zwei quidditchverliebte Potters, wie habe ich dasnur ausgehalten?!", rief Lily gespielt verzweifelt, doch man hörte das Grinsenaus ihrer Stimme heraus. „James hat dir dann bestimmt, als du nur eine Wochealt warst, aus irgendwelchen Büchern über Quidditch vorgelesen! Sicher jedeneinzelnen Tag bis du nach Hogwarts kamst!", rief Lily. „ Aber dafür hat Lilydann ganz schön mit dir gespielt, nicht wahr? Ich habe mit dir Quidditchgespielt und aus den Büchern über Quidditch vorgelesen, während Lily mit dirZaubererspiele gespielt hat und dir Gute Nacht-Geschichten aus Beedle dem Badenvorgelesen hat, oder?" Ich musste zum Glück nichts antworteten, denn Lily redeteschon munter weiter. „Und dann haben wir dich zum Gleis neun dreiviertelgebracht...", schwärmte sie. Meine Sicht wurde getrübt, von den Tränen, welcheschon kurz davor waren, an meinen Wangen herunterzufließen. Ich wollte dasnicht, konnte das nicht hören. Ich presste meine Lippen aufeinander, damit sienicht das Zittern sehen konnten. „Und Lily hat sich dann bestimmt Ewigkeitenvon dir verabschiedet und wollte dich am Liebsten gar nicht mehr loslassen",fügte James hinzu. „James Potter, du warst bestimmt genauso! Oder würdest dudeinen einzigen Sohn einfach so gehen lassen?", schimpfte Lily. „Ach, hast dueigentlich Geschwister, Harry?", fragte James nun und wandte sich an mich. Ichversuchte krampfhaft, mich zusammen zu reißen. Erst jetzt wurde mir das Ausmaßdieser Zeitreise bewusst. Ich könnte alles verändern. Ich könnte mit meinenEltern aufwachse. Und, ohne, dass ich es verhindern konnte, rollte eine Träne,langsam an meiner Wange herunter. „Harry? Was ist los?", fragte Lily undmusterte mich besorgt. „Äh-nichts", sagte ich schnell und wischte mir rasch dieTräne von der Wange. „Bestimmt nicht", sagte Sirius sarkastisch und rolle mitden Augen. „Harry, wer waren die Anderen Toten?", fragte Remus plötzlich. Erwusste es. Glaubte ich zumindestens. Aber er sah mich so komisch an. Und erhatte die Frage nicht umsonst gestellt. Schon wieder stiegen mir Tränen in dieAugen, als ich sie alle der Reihe nach ansah. Lily, James, Sirius und Remus.Sie sind tot. Jetzt, in ihrer Zeit noch nicht, aber in meiner Zeit schon. Ichantwortete ihm nicht. Verzweifelt versuchte ich die Tränen aus meinen Augen zuverbannen. „Wieso hat Du-weißt-schon-wer überhaupt versucht, dichumzubringen?", fragte Remus nach. „Es gab eine Prophezeihung", erklärte ichihm. „In dieser Prophezeihung hieß es, dass jemand, der im Juli geboren wird,mächtig genug wäre um Voldemort zu besiegen. Und, dass Voldemort ihn alsEbenbürtigen kennzeichnen würde. Nun, das hat er getan." Ich schob meine Haarevon der Stirn und gab den anderen somit einen guten Blick auf die Narbe.„Warte! Dann hast du ihn besiegt!", rief Sirius schockiert. „Ja", sagte ichknapp. „Lily und James wussten doch sicher von der Prophezeihung, oder? Wiesohat er dich dann gefunden, als du ein Jahr alt warst? Ihr wart doch sichergeschützt", fragte Remus weiter. „Ja, wir waren geschützt. Mit demFidelus-Zauber. Doch der Geheimnisbewahrer hat uns verraten", sagte ichverbittert. Remus sah aus, als hätte sich seine Vermutung bestätigt, und wurde noch etwas blasser, als er schonwar. „Und...dann? Was ist dann passiert?", fragte Remus und sah aus, als wenn eres am Liebsten gar nicht wissen wollte. Ich holte tief Luft. „Voldemort kam inunser Haus. Und dort hat er...hat er..." Ich brach ab, konnte nicht weitererzählen.„James hat Lily zugerufen, dass sie mit mir verschwinden soll", erzählte ichnach einer kurzen Pause mit belegter Stimme weiter. „Er hat versucht Voldemortaufzuhalten. Aber...er hatte keinen Zauberstab bei sich. James Zauberstab lagnoch im Wohnzimmer. Und Voldemort hat-dann hat er...er hat ihn getötet", sagteich mit vor Tränen erstickter Stimme. Die letzten Worte flüsterte ich schonfast. Und dann kamen plötzlich wieder alle Erinnerungen an diesen Abend in mirhoch. Die Schreie, das grüne Licht, Voldemorts höhnisches Lachen.
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Eine Reise durch die Zeit...
FanfictionHarry, Ron, Hermine und Ginny holen ihr siebtes Jahr in Hogwarts nach. Doch plötzlich reisen Harry und Ginny in eine andere Zeit. Und zwar 20 Jahre in die Vergangenheit. Werden sie die Zukunft ändern? Wie werden die Rumtreiber und Lily reagieren? Un...