Kuchen.
Mein Lieblingsdessert.
Köstlich süß, sanft und umarmt die Seele mit dem lieblichen Geschmack der vielen verschiedenen Sorten.
Doch dass ich jemals als ein "Stück Kuchen" gesehen werde, hätte ich mir nichteinmal in meinen verrücktesten Fantasien vorstellen können.☁
"Jiiin, kannst du bitte wieder mal Kuchen backen? Bitte!", fragte mein Mitbewohner Namjoon und schmollte wie ein Kind.
Kurz seuftze ich. "Ist denn der Kuchen von gestern schon weg? Du hast echt alles alleine verputzt?"
"Naja.. Ich hab Jungkook und Jimin eingeladen als du bei der Lesung gestern warst, da haben wir den gegessen.", lachte er unsicher.Namjoon und ich sind auf einem College. Mittlerweile haben wir uns an das Leben hier gewöhnt und haben uns auch mit unseren Nachbarn angefreundet. Alles lief soweit gut, nur Namjoon wird irgendwie von Tag zu Tag aufdringlicher, vorallem weil er täglich Kuchen möchte.
"Heute mach ich keinen, ich hab echt keine Lust, tut mir leid.", sagte ich knapp und begab mich zum Sofa, auf welchem Namjoon auch saß, und griff nach meinem Englischbuch.
Einige Zeit verging und es war schön still, eine fast perfekte Atmosphäre zum Lesen. Wäre da nicht mein Mitbewohner, der mich die ganze Zeit anstarrt.
"Ist was?", fragte ich nach und sah in seine mandelförmigen Augen. Wie lange hat er mich schon so intensiv angeguckt?
"Mir ist da was eingefallen..", ertönte seine tiefe Stimme, sein Blick immernoch verbunden mit meinem.
"Das wäre?"
"Wir haben doch noch ein Stück Kuchen da." Er lächelte.
"Tatsächlich? Dann iss es doch."
"Darf ich?", fragte er grinsend nach.
"Gerne."Aber statt in die Küche zu gehen, legte er seine warmen Hände auf meine Wangen und sein Gesicht kam meinem so nah bis unsere Lippen aufeinander lagen.
Ich brauchte erst einen Moment um zu realisieren was grade passiert.
Namjoon küsst mich.
Irgendwas in mir sagte, es zu erwidern, was ich dann auch tat.Sein Kuss ist so süß wie Zucker. Seine Hände warm wie ein Ofen.
Er löste sich, obwohl ich noch nicht genug von ihm hatte. Dann legte er seine Arme um mich. Seine Finger strichen über meinen Rücken, weich wie Zuckerwatte.
Mein Kopf ruhte auf seiner Brust und ich atmete seinen sanften vanille Geruch durch meine Nase ein. Währenddessen fuhren seine weichen Finger durch meine schokoladig-braunen Haare. Diese Wärme und Nähe ließ mich glatt einschlafen, obwohl das alles so plötzlich kam.
Nächster Tag und ich bin alleine in meinem Zimmer. "Namjoon?", ich sah mich um und fand ihn nicht. Komisch, es ist Sonntag, was will er denn machen?
Nach kurzem überlegen fiel mir aber auch ein, wo Namjoon sich höchstwahrscheinlich befinden könnte - in der Bibliothek.
Angekommen ging ich mucksmäuschenstill durch die Gänge und versuchte meinen Zimmernachbarn hier zu finden, jedoch lenkten mich all diese Bücher ab. Jedes einzelne schrie förmlich "nimm mich", "lies mich" oder "leih mich aus!"
Namjoon hatte ich schon ganz vergessen als ich nach einem rosanen, dünnen Buch griff, welches sich als Kochbuch raustellte.
"Kuchen und Desserts"
"Aber heute machst du mir einen, oder?", ruckartig schrak ich zurück und blickte verängstigt in die Augen blonden.
"Komm doch nicht so plötzlich, du hast mich total erschreckt!" "Tut mir echt leid.. Aber ich dachte du hast mich gesehen und meine Frage passt doch zu deinem Buch da." Er nahm es mir weg und blätterte ein wenig bis er seinen Finger auf eine Stelle platzierte und mich lächelnd ansah.
"Buttercreme-Kuchen!"
"Entschuldigung?"
"Ich hätte gern einen Buttercreme-Kuchen!", forderte Namjoon.
Genervt nahm ich das Buch wieder an mich. "Vergiss es, ich bin nicht dein persönlicher Konditor." Erneut blickte ich in das Buch und las mir die Zutatenliste durch. Wir hatten eigentlich alles, und der Kuchen sah echt lecker aus.
"Tut mir leid, ich war etwas unhöflich. Machst du uns einen Buttercreme-Kuchen? Bitte, Jin!"
"Schon besser."
Buch ausgeliehen, begaben wir uns wieder in unsere Wohnung um den Kuchen zu machen. Beziehungsweise Ich. Ich mache den Kuchen ja.
Fertig mit der Buttercreme kam Namjoon in die Küche und naschte von dieser. "Hey das machen nur kleine Kinder!" mahnte ich.
Skeptisch verzog er sein Gesicht. "Schon, aber ich glaub du hast da eine Zutat vergessen..."
Erschrocken sah ich den größeren an. "Und die wäre?"
Ehe ich mich versah waren seine warmen Hände an meine Taille gelegt und unsere Gesichter kamen sich genauso nah wie am Abend zuvor.
"Liebe."
Und unsere Lippen waren schonwieder vereint. Mein Herz schlug gefühlt dreimal so schnell wie gestern.
So schnell wie der Kuss auch kam, so schnell hörte dieser auch auf.
Grinsend leckte sich Namjoon über die Lippen und seufzte.
"Wann wird der Kuchen denn fertig?"Als der Kuchen dann fertig war, saßen wir gemeinsam und aßen jeweils ein Stück.
"Köstlich!" Namjoon geniesst das Stück in vollen Zügen wobei mich meine Gedanken so sehr plagen, dass ich nahezu den Geschmack nicht wirklich schmecke."Ist alles okay?", ihm ist es wohl aufgefallen.
"Ich überlege nur."
"Worüber?"
"Liebst du mich oder den Kuchen den ich dir immer mache?"
"Du bist für mich wie ein Stück Kuchen."
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[822 Wörter]
Ich versuche meine Schreibblockade mit paar sinnlosen oneshots aufzulockern. Man muss meine OS nicht verstehen, Sie sind einfach da zum lesen, vielleicht könnt ihr euch selber ja etwas reininterpretieren. Aber Fragen versuche ich so gut es geht zu beantworten.
Hoffe es hat euch gefallen.
Danke fürs lesen!
♡
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cake • namjin os
Short StoryKuchen. Mein Lieblingsdessert. Köstlich süß, weich und umarmt die Seele mit dem lieblichen Geschmack der vielen verschiedenen Sorten. Doch dass ich jemals als ein "Stück Kuchen" gesehen werde, hätte ich mir nichteinmal in meinen verrücktesten Fan...