Kapitel 34

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Zusammen mit Nicole, Gaston und Matteo sass ich am Tisch und ass zu Mittag. Es war Freitag, was bedeutete, dass ich morgen nach Mexico flog. Ich freute mich sehr auf Lillie.

Am Telefon mit ihr zu quatschen, war einfach nicht das selbe. Ich vermisste es, mit ihr auf dem Bett zu hocken, Chips zu essen und uns stundenlang zu unterhalten. Einfach in ein Gespräch zu versinken, dass so ehrlich wie kein anderes Gespräch war.

"Hast du schon alles gepackt, Luna?" fragte mich meine Tante plötzlich und schaute mich dabei durch ihre braunen Augen neugierig an. Ich wollte gerade etwas erwidern, als sich mein Cousin zu Wort meldete.

"Gepackt?" fragte er mit einer irritierten Stimme nach. Stimmt, ich hatte ihm von meinen Wochenendplänen gar nichts gesagt. Ich hatte es einfach vergessen.

"Ich geh für zwei Tage nach Mexico. Ich möchte Lil besuchen." klärte ich den jungen Mann auf, der mir daraufhin ein vorwurfsvollen Blick zuwarf.

"Warum hast du mir das denn nicht gesagt? Ich komm mit, schliesslich will ich Lillie auch sehen." bestand er darauf, woraufhin ich schwer seufzte. Ich wollte es ihm nicht sagen, aber eigentlich wollte ich ein Mädelswochende machen.

"Wir wollten morgen doch zusammen ins Kino." mischte sich Matteo in das Gespräch ein. Mein Blick wanderte daraufhin zu ihm. Mit verstrubelten Haaren sass er dort. Er hatte seine Stirn in tiefe Falten gelegt. Man sah ihm den Unmut deutlich an.

"Ich sag Lillie auch schöne Grüsse von dir. Du kannst Matteo doch nicht einfach so hängen lassen." nutzte ich die Situation aus. Ich freute mich, dass Gaston und Lillie so glücklich zusammen waren, jedoch wollte ich sie dieses Wochenende für mich alleine haben.

Gaston schaute zuerst nicht wirklich überzeugt aus, doch plötzlich erhellte sich sein Gesicht, als hätte er gerade einen brillanten Geistesblitz gehabt.

"Und was wäre, wenn du einfach mitkommen würdest? Ich meine, stell dir das mal vor. Du, Luna, Lillie und ich zusammen in Mexico. Das wär doch geil". Ein grosses Lächeln hatte sich auf seine Lippen geschlichen.

Ich riss meine Augen auf und hoffte inständig darauf, dass Matteo ablehnte.

"Warum eigentlich nicht". Matteo zuckte mit den Schultern und zerstörte so jegliche Hoffnung von mir. Na toll, ich wollte doch ein wenig Abstand zwischen uns bringen und nun das. Das konnte doch nur ein schlechter Witz sein.

"Ich will ja keine Spassbremse sein, aber zuerst solltest du deine Eltern fragen, ob das für sie okay ist und dann müssen wir eine Unterkunft für euch finden. Ich glaube Lillies Eltern fänden das nicht unbedingt toll, wenn zwei wildfremde Männer bei ihnen übernachten würden." unterbrach Nicole unsere Unterhaltung und gab mir somit wieder ein wenig Hoffnung.

"Meine Eltern sind bei so etwas echt locker." erklärte der Italiener, woraufhin ich leise seufzte.

"Ausserdem sind die Eltern von Lillie Besitzer von einer riesigen Hotelkette. Sie hat mir mal von einem Hotel ganz in der Nähe ihres Hauses erzählt. Ich wette, ihre Eltern können uns einen Platz dort klar machen." ergriff mein Cousin das Wort.

Mist, warum musste Lil nur so redefreudig sein?

"Gut, dann besorg ich euch die Tickets." lächelte die hübsche Frau und wandte sich dann wieder ihrem Essen zu. Auch die anderen zwei fingen wieder an zu essen. Nur ich sass mit grossen Augen dort und stocherte dabei in meinem Teller herum.

Irgendwie war der Appetit mir gerade mehr als vergangen. Matteo und ich, zwei Tage lang in Mexico. Das konnte doch nur gewaltig schieflaufen. 


Nach Regen kommt Sonne! LutteoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt