9

5.5K 167 7
                                    

Ich bin immer noch wie gelähmt, als ich in dieses unfassbar wunderschöne grüne Augenpaar Schauer. Um mich herum scheint alles total irreal, alles was ich sehe ist dieses grün. Dieses grün, diese grünen Augen und ihre Besitzerin. Plötzlich wenden sich Ellas Augen von mir ab. Eine ekelhafte Kälte breitet sich in mir aus, ich will das sie mich wieder anschaut. Ich will das sie in meinen Augen liest was sich nicht in Worte fassen lässt. Ich will das sie zu mir kommt und mir sagt, dass all das Negative was passiert ist nur ein schlechter Traum war. Aber sie tut es nicht. Sie trinke den letzten Schluck ihres Cocktails, legt Geld auf die Theke und geht.

Warte.. was? Sie geht? Warum?
Wie von der Tarantel gestochen renne ich ihr hinterher, aus dem Lokal raus auf die Straße, wo ich sie um die nächste Ecke biegen sehe. Ohne nachzudenken laufe ich ebenfalls um die Ecke und halte sie am Handgelenk fest. Ella schaut mich wütend an, schüttelt meine Hand dann von ihrem Handgelenk und stößt mich sanft weg. „Was willst du?", zischt sie mich an und ich bleibe ruckartig stehen. Gute Frage.. was will ich eigentlich? Sie zurück? Oder doch lieber nicht? Ich denke nicht weiter darüber nach und schaue Ella einfach in ihre Augen. Dieses grün, diese endlose Welle von Emotionen. Ich liebe sie... zu sehr um es weiter zu verleugnen.. zu sehr um sie gehen zu lassen..

„ Ella, ich liebe dich. Ich habe so etwas noch nie gemacht. Ich habe noch nie zu jemandem diese drei magischen Worte gesagt. Das war gerade das erste Mal. Aber es ist die Wahrheit, das verspreche ich. Ich liebe dich. Und ich bereue nichts. Denn das was wir hatten, es war besonders. Mein Herz schlägt für dich. Ob du es nun willst oder nicht."

Ella schaut mich einige Sekunden stumm an. Habe ich das gerade wirklich alles gesagt? War das wirklich ich? Mein Herz poltert in meinem Brustkorb auf und ab und eine gewissen Unruhe breitet sich in mir aus, als Ella noch immer nicht antwortet. Sie schaut mich einfach nur an. Mehr nicht.
Ich beuge mich zu ihr vor, gebe ihr einen sanften Kuss auf die Lippen und gehe dann wieder einen Schritt zurück. Sie reagiert nicht. Es zerreißt mich innerlich, aber ich stehe nur da und lächle leicht. Dann streiche ich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht und lasse meine Hand auf ihrer Wange verweilen.
„Vergiss mich nicht", flüstere ich und nehme meine Hand wieder weg, drehe mich dann um und gehe zurück zur Disko.

War das richtig? Es tut weh.. mehr als das, es macht mich kaputt.. aber ich musste es ihr sagen, Ella musste es wissen.. oder?
Es ist, als würden wir uns ewig kennen... so, als wären wir ewig zusammen und jetzt ist es vorbei... wir hatten gerade mal eine Nacht, mehr nicht und doch fühlt es sich so ewig an..

Ich gehe wieder in die Disko, bestelle mir was zu trinken und schaue einfach nur starr in der Gegend rum. Überall tanzen und schreien Menschen, trinken Alkohol oder taumeln betrunken durch die Gegend. Und mittendrinnen stehe ich. Ein gebrochenes Herz, unendliche Leere und Schmerz. Das ist alles was mich erfüllt.

Ich bestelle mir ein paar Wodka-Shots und kippe alle nacheinander hinunter. Das brennende Gift fließt meinen Hals hinunter wie Lava, aber das stört mich nicht. Langsam macht sich der Alkohol in meinem Blut bemerkbar, die Umgebung um mich verschwimmt immer mehr und ich stehe immer unruhiger, taumle hin und hier. Dann gehe ich los um Brook zu suchen. Als ich sie sehe gehe ich wackelig zu ihr und ziehe sie von dem Typen, der, so wie es aussah, versuchte sie abzulecken und aufzufressen. Sollte wahrscheinlich einen Kuss darstellen.

„Hey Brook, isch bn so müüüüüüde..", lalle ich ihr entgegen und Brook braucht genau zwei Sekunden um meine Fahne zu riechen und schleppt mich am Arm aus der Disko. Ich kann eigentlich gleich draußen bleiben, hier war ich heute schließlich schonmal.

„Sky?! Wie viel hast du getrunken?!", fragt Brook mich entsetzt. „Nur n Bia... odr swei... vielleichd auch drei?", frage ich und fange an zu lachen, Brook schüttelt nur den Kopf und ruf ein Taxi. „Du fährst jetzt nach Hause und schläfst deinen Rausch aus, ich komme morgen vorbei und bring dir was gegen den Kater mit, klar?", erwidert Brook streng und ich setze mich widerstandslos ins Taxt und nenne meine Adresse. Zuhause sperre ich die Tür des Hauses und dann die meiner Wohnung auf und gehe sofort in mein Schlafzimmer. Ich starre auf mein Bett.
Sie, dort, in meinen Armen.. wir beide, dort, zusammen. Mit so viel Liebe und Zärtlichkeit...

Einzelne Tränen kullern meine Wange hinunter, dieses ekelhaft schmerzende Gefühl macht sich wieder in mir breit und ich lasse mich weinen auf mein Bett fallen. Fuck, ich brauche sie!!

Incredible (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt