Die Lady, die Hosen trug

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PROLOG

Der Junge zitterte.

Er stand nur da am Straßenrand, in seinen zerlumpten grauen Kleidern, die nur schwer seine dünnen Glieder bedeckte. Der Schmutz hatte sie ganz steif werden lassen und warm hielten die ausgefransten Fetzen auch nicht mehr.

So stand er da, halb in einem dicken Fleck aus Abwasser und Abfall, der achtlos auf die Straße geworfen wurde.

Und er zitterte.

Die Ärmchen, die so dünn waren, dass man Angst hatte, sie zu zerbrechen, hatte er um den Körper geschlungen.

Vermutlich war er aus einem der Waisenhäuser ausgerissen, die sich grau und klobig am Ende der Straße in den Himmel streckten. "Türme der Einsamkeit" wurden sie zu Recht genannt.

Die Haut des Jungen war aschfahl. Fast hätte man meinen können, er sei schon tot, da kein rotes Blut mehr durch seinen Körper zu fließen schien.

Das einzige Lebenszeichen war das Zittern.

Doch inmitten der grauen, armseligen Gestalt blitzte etwas feines, goldenes auf. Wenn man genau hingesehen und kein einziges Mal geblinzelt hätte, hätte man den Schein vielleicht sehen können. Doch auf der langen, dreckigen Straße in dem ärmsten Viertel Londons, war weit und breit niemand zu sehen. Deshalb blieb das goldene Geheimnis gehütet und der zitternde Junge ungesehen.

Auf den ersten Blick hatte sich die Welt nicht verändert. Doch die Unterwelt war in Aufruhr und bald würden die ersten Zeichen zu sehen sein.

Das Spiel begann

>Ein kleines bisschen Steampunk-Abenteuer zwischendurch ;) Mein momentanes Lieblings-Buchgenre

Die Lady, die Hosen trugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt