Es ist ein komisches Gefühl, nicht? Dieses Vermissen..
Diese merkwürdige Distanz zwischen zwei Menschen. Diese Merkwürdige Distanz, die einfach nicht sein sollte. Diese Distanz, die einfach, doch gleichzeitig unmöglich zu durchbrechen scheint. Manchmal fühlt es sich an, wie eine unendlich große Schlucht, die aus welchen Gründen auch immer, Menschen trennt. Die Gründe können noch so verschieden sein. Streit, Eitelkeit, Stolz. Vielleicht aber auch eine räumlich bedingte Trennung oder eine Person braucht einfach Ruhe von der anderen. Es ist nahezu egal welchen Grund es hat.
Vermissen ist vermissen und genau dieses ist einfach scheiße.
Man will zu einer Person, man will einfach zu ihr. Die Sehnsucht zwingt einen fast. Doch trotzdem passiert nichts. Man ist nur da und vermisst, still und geheim ist man da und schweigt. Man will am liebsten schreien, aus sich selbst ausbrechen, Dinge tun, doch man tut lieber nichts, statt einen Fehler zu begehen.
Aber ist nicht genau dieses nichts tun der Fehler? Sollte man vielleicht einfach mal schreien? Einfach was riskieren, damit etwas anders und vielleicht sogar besser wird?
Fragen über Fragen. Aber man hat nur genau zwei Möglichkeiten. Man könnte wirklich etwas riskieren, aus dem Trott aufstehen, zu sich selber stehen oder man schweigt weiter, man lässt einfach alles über sich ergehen, weil es einfach einfacher scheint. Leicht ist es gesagt, etwas tun zu wollen, doch genau dieses durchzusetzen ist das Problem, man hat Angst, Anst vor etwas neuem, vor Veränderung.
Der Mensch ist ein Gewöhnungstier und deshalb ist das ganz normal, aber oft wird ihm genau diese Charaktereigenschaft zum Verhängnis. Der Mensch will den bequemen, den einfachen Weg. Aber oft ist es genau dieser Weg der falsch ist. Genau dieser Weg kann die Axt des Henkers sein. Aber hört man darauf? Nein, es könnte ja schief gehen...
Distanz, Sehnsucht, vermissen... Alles seltsame Begriffe... Begriffe die einfach zu beschrieben sind, aber im gleichen Moment auch so schwer.
Eigentlich kann man glücklich darüber sein, wenn man jemanden vermisst. Denn um dieses Gefühl zu fühlen, hatte man eine Person im Leben, die wichtig war, die soviel Wert ist, dass man sie gar erst vermissen kann. Genau genommen kann man glücklich sein, das Gefühl des vermissens, und somit die scheinbar zerreißende Sehnsucht, zu spüren. Denn eine wundervolle Person war in deinem Leben, eine von unvorstellbaren Wert. Selbst wenn sie dir schlechte Dinge gezeigt hat, war sie doch wichtig genug, dass du sie vermissen kannst. Und genau deswegen hat man eigentlich Glück, wenn man jemanden vermisst.
Auch wenn es ganz und gar kein schönes Gefühl ist. Wenn man ehrlich ist, will man das Gefühl oder die jeweilige Person am liebsten aus dem Herzen streichen.
Man will das schlechte immer übertuschen und vergessen, die schelchten Zeiten nicht überstehen müssen, obwohl sie einem zu dem machen was man ist. Die negativen Zeiten zeichnen einen, prägen einen, formen einen. Ob man will oder nicht.. Denn ohne diese unangenehmen Zeiten, wären ja alle gleich und alle seltsam markellos, ohne eine einzige Narbe.
Man will am liebsten immer lachen, lieben, leben. Naiv sein ohne kaputt gemacht zu werden, hoffen ohne enttäuscht zu werden. Einfach das schlechte und das vermissen vergessen und mit der Person da sein, sie ansehen, mit ihr lachen, mit ihr Dinge erleben. Einfach den Kopf ausschalten, die Welt vergessen und einfach leben. Dummes tun, ohne an die Folgen zu denken und so zu tanzen, als gäbe es kein Morgen.
Nur genau das, gibt es nur sehr selten und meist genau in diesen Zeiten, klingelt das Smartphone, wo man dringend dran muss oder man kann sich keine Zeit nehmen, weil irgendetwas wichtiges, doch im selben Moment unwichtiges, muss erledigt werden. Und so gibt es diese perfekten, unperfekten Momente nur selten, so selten, dass wir sie kaum mitbekommen und erleben können. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann denke ich, dass diese Momente zum Sinn des Lebens gehören. Diese Momente in denen man nichts überdenkt oder nur gestresst ist, die kleinen Momente, die die Welt sein können und diese Welt auch scheinbar, für begrenzte Zeit anhält.
Doch dann ist da dieses vermissen.. Diese Distanz und diese Angst.. Es liegt an dir, ob du sitzen bleibst und schweigst oder aufstehst und schreist. Es liegt an dir!