Nils
Ich stürzte mich auf den in schwarz gehüllten Typen und schlug ihm dabei die Waffe aus der Hand. Meine Hände glitten über den heißen Asphalt und ich rollte mich mit dem Mann herum, der sich wehrte. Innerlich verspürte ich eine unglaubliche Wut, die auf ihn zurück zu führen war. Mit aller Kraft gelang es mir, den Mann von mir zu stoßen. Schnell stand ich auf und blickte auf den Vater von Franziska herab, welcher mich hasserfüllt anstarrte. Ich sah wie er sich aufraffte ohne mich aus den Augen zu lassen. Hinter mir, hörte ich die Polizisten und die Menschenmenge, die eintraf.
„Du bist also der beschissene Entführer, der es nicht übers Herz bringt ein hilfloses Mädchen umzubringen."
„Widerlicher Mistkerl", zischte ich ihn an und machte zwei Schritte auf ihn zu. Dabei holte ich aus und verpasste ihn einem kraftvollen Kinnhacken.
„Was denkst du Vollidiot dir eigentlich deine eigene Tochter durch die Hölle zu schicken?!", schrie ich wütend und rammte ihn mein Knie voller Wucht zwischen die Beine. Er schrie auf vor Schmerz und krümmte sich, sodass sein Nacken freilag.
„Wag es noch einmal sie auch nur anzusehen und ich schicke dich in die Hölle", sagte ich laut und rammte ihn mein Knie diesmal in seinen Magen.
Sein fester Griff löste mich von mir und er taumelte etwas zurück. Er tastete in seiner Jackentasche nach etwas und zog schließlich ein Messer hervor. Sein Gesicht verzog sich zu einer verrückten Maske und er wollte auf mich zu rennen, doch plötzlich erblickte ich Franzi. Sie holte mit einer alten Pfanne aus und schlug ihrem Vater mit aller Kraft auf den Kopf. Wie ein Sandsack brach der erwachsene Mann zusammen und blieb regungslos liegen. Die Masse um mich herum existierte in dem Moment nicht für mich. Ich sah nur Franziska, die zitternd mit der schweren Pfanne vor dem schlaffen Körper ihres Vaters stand. Ihr Blick löste sich von dem regungslosen Mann und die Pfanne glitt aus ihrer Hand. Sie schaute mich geschockt an und war kurz davor zusammen zu brechen. Ich rannte sofort zu ihr und fing ihren schwachen Körper auf. Blut tropfte auf den Asphalt und sie krallte sich an mein Shirt.
„Nils", flüsterte sie ungläubig und ich hatte das Gefühl, das sie immer blasser wurde.
„Ich bin da Kleine", antwortete ich ihr und fuhr ihr sanft durchs Haar. Erst jetzt erkannte ich das Ausmaß der Verletzungen und bekam selber einen Schock.
„HOLT VERDAMMT NOCHMAL EINEN KRANKENWAGEN! UND SIE BAUER BEWEGEN IHREN ARSCH HER UND HELFEN MIR!"
Ich hatte das Gefühl mir meine Seele aus dem Leib zu brüllen und ich dachte man würde mich festnehmen, stattdessen kam Johannis Bauer angerannt und fing an sich die Wunden anzuschauen. Dabei warf er mir immer wieder einen fragenden Blick zu, den ich jedoch nicht erwiderte.
Ich streichelte ihr Haar und blickte einmal zu der Menschenmasse, in der so ziemlich jeder jetzt ein Handy gezückt hatte und das Spektakel verwirrt beobachtete. Der Vater von Franziska wurde in seinem regungslosen Zustand gefesselt und mehrere Polizisten, sowie Zivilisten, fingen an die Masse zurück zu drängen. Erneut wanderte mein Blick zu Franziska, die mich durch leicht geschlossene Augenlieder anstarrte.
„Bleib", brachte sie mühevoll zwischen ihren Lippen hervor.
Ich nickte stumm und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, was der Polizist neben mir genaustens beobachtete.
„Nehmen Sie das Bauer. Anders können Sie die Kleine nicht verarzten."
Geschockt von der Stimme, die mir nur allzu bekannt war, riss ich meinen Kopf herum und erblickte das leicht lächelnde Gesicht von Ben.
„Verzieh dich Ben", keifte ich, denn er sollte wegen meiner Dummheit keinesfalls in den Knast wandern.
„Vergiss es. Wenn wir in den Knast wandern, dann zusammen", erwiderte er und hockte sich neben mich.
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Entführt - Gerettet aus der Hölle
RomansaKeine Regung ließ ich erkennen, obwohl meine innere Gefühlswelt sich langsam wieder öffnete und die Kälte die ich empfand nachließ. Nun bekam ich Angst, doch sie wurde von dem Hass auf meinen Vater und auf dem Blonden Typen mit den kalten braunen Au...