Eli nimmt einen Schluck Weißwein.
,,Was denkst du?", fragt sie mich.
,,Die Sonne geht unter."
,,Ist das eine Metapher?"
Ich lege mich zurück auf unsere karierte Decke. ,,Keine Ahnung.", sage ich und Eli kennt mich so gut, dass sie weiß, dass ich gleich weiter rede, bevor mir das selbst klar ist. Ich frage mich, wann man sich selbst kennt und finde es paradox, dass Eli mich kennt, obwohl ich es nicht tue.
,,Ja", sage ich dann, ,,ich bin das rosa und das Leben ist orange und da ist so eine kleine Stelle, an der sich die beiden berühren und darauf warte ich."
,,Ach komm, die ganze Welt ist orange-rosa." Sie legt sich auch hin und gibt mir die Weinflasche. Die Sonne sinkt tiefer und ich entdecke den ersten Stern und die zehnte Fledermaus. Ich kann mit niemandem so gut schweigen wie mit Eli. Und ich würde ja reden, aber ich kann Eli nichts erzählen, was ich selbst nicht wahr haben will. Weil wir über Liebe nicht reden. Ich habe ja selbst keinen Schimmer, was abgeht. Ich will nicht, dass Eli einen hat.
,,Eli?", flüstere ich und sehe sie an. Sie dreht sich zu mir um und ich sehe die winzigen Sommersprossen, die ich auch habe.
,,Kannst du mir bitte sagen, dass ich mich wieder fange und alles gut wird? Und kannst du das so sagen, als hätte ich nie ein Wort verloren?", flüstere ich weiter.
,,Du fängst dich wieder. Alles wird gut."
Und ich atme tief durch und ich trinke noch einen Schluck und ich glaube ihr und ich schließe die Augen und ich kuschel mich an sie, weil Eli der Ort auf der Welt ist, wo ich mich geborgen fühle.
DU LIEST GERADE
The Fear Of Being Forgotten
PoesiaTexte Gedichte Worte Gedankenfetzen, die es wert sind niedergeschrieben zu werden, aber zu klein sind, um eine Geschichte daraus zu weben. Vielleicht findet ihr euch in dem ein oder anderem Text wieder. || Genau wie Augustus Waters (The Fault In Our...