Kapitel 17

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Marius' Sicht

Endlich hatte ich das, was ich wollte. Es war wirklich ein leichtes in den Wald zu bekommen. Ich beobachtete ihn und seinen nun toten Freund schon lange. Ich wusste also, dass Tommy ihn in den Wald schleppen würde. Es wäre zwar viel schöner gewesen, wenn er zu sehen müsste wie sein Freund stirbt, aber man kann halt nicht alles haben. Ich schliff Ardian mit Leichtigkeit hinter mir her. Ich brachte ihn nach Hause, zu meinem Rudel. Mein Vater sagte, ich solle ihn mitbringen. Wir würden dann dort entscheiden, was passieren würde. Sterben musste er sowieso. Aber es wäre doch langweilig, wenn wir ihn einfach so umbringen würden, oder? Er soll schon leiden. So leiden wie ich es musste. Und wenn es möglich wäre, dürfte Thaddeus auch zu sehen. Dann wäre es pure Unterhaltung!

Wir waren schon fast da, als er plötzlich Kraftlos in sich zusammen fiel. Hätte diese Heulsuse doch nur nicht den ganzen weg über so rum genervt, wäre er jetzt auch nicht so schlapp. Natürlich wurde er so etwas schwerer, aber das machte mir überhaupt nicht aus.

Angekommen, kamen sofort schon meine kleinen Geschwister aufgeregt auf mich zu gerannt. „Was hast du da?" fragte meine Schwester neugierig. „Ist das unser Abendbrot?" fragte einer meiner Brüder. Die anderen drei standen nur erstaunt daneben. Sie hatten noch nie wirklich einen lebenden Menschen gesehen. Bei den Worten meines kleinen Bruders wurden Ardian's Augen groß. Geschockt sah er erst ihn und dann mich an. Ich lachte nur. „Das ist Ardian. Nein er wird nicht unser Abendbrot sein." Ardian atmete erleichtert aus. Ich grinste nur weiter vor mich hin und fuhr fort. „Aber vielleicht wird er euer neues Spielzeug. Aber nicht gleich kaputt machen, ja? Ihr wollt doch bestimmt noch lange mit ihm spielen." Sie freuten sich, und erneut sah Ardian ziemlich geschockt aus. Er fing wieder an sich zu wehren, doch ich zog ihn einfach weiter zu meinem Vater.

Unsere Familie war die einzige der Werwölfe die sich noch Menschen holen. Zum Essen, oder einfach zum Quälen. Unser Rudel war groß gewesen, wir hatten uns mit sehr guten Freunden meiner Eltern zusammengeschlossen. Doch irgendwann meinten die ältesten, dass sie abgeschottet von den Menschen leben wollen, sprich auch keine mehr jagen wollten. Wir trennten uns also, und führten unser eigenes Leben.

Ich klopfte bei der Hütte meines Vaters und ging kurze Zeit später auch schon hinein. „Vater? Ich habe ihn endlich." Sagte ich stolz. Mein Vater sah von mir zu ihm. „Das ist er also?" Er saß auf einem Stuhl und las irgendetwas. Er erhob sich von dem knarzenden Stuhl und beugte sich runter zu Ardian. „Ja Vater, das ist er. Es war relativ leicht ihn in den Wald zu locken." Mein Vater musterte Ardian und sah ihm eindringlich in die Augen. Dieser begann vor Angst zu zittern. „Sperr ihn in die Hütte. Nach dem Essen entscheiden wir, wie lange er noch hat." Ich nickte. „Aber wir müssen aufpassen. Ich wette Thaddeus weiß bereits das er weg ist." Riet ich ihm, und diesmal nickte er.

Ich schleppte Ardian also aus der Hütte und lief zu einer anderen. Sie war aus festeren Materialien gebaut, und die Tür konnte man verriegeln. Das war so etwas wie eine Art Gefängnis, wenn wir noch lebende Opfer hatten. Gefühlslos warf ich ihn auf den harten Holzboden und er zischte kurz auf. „Bis später, Ardian." Sagte ich mit einem blutrünstigem lächeln. Er sah mich ängstlich an, ehe ich die Tür schloss, verriegelte und ihn allein ließ.


IN LOVE WITH A VAMPIRE [Tardy FF] (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt