A little bit Love

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A little bit Love - Kapitel 2

Geschockt und wieder hellwach schaute ich meine WG an. Die Menge teilte sich und ein Mann kam auf mich zu. Er hatte einen Umschlag in der Hand. Erst jetzt begriff ich, dass es sich bei dem Mann um Thore Schölermann handelte. Er gab mir den Umschlag und forderte mich lächelnd auf ihn zu öffnen. Mit zitternden Händen gab ich der Forderung nach. Sofort sprang mir der Satz: Du bist eingeladen zu den Blind Audition! Entgegen. Kurz starte ich alle an und kreischte vor Freude los. Ich konnte es nicht fassen. Ich, Antonia Pajula bin bei The Voice of Germany dabei. Mir schwirrten tausend Fragen durch den Kopf. Was soll ich singen? Was soll ich anziehen? Welche Frisur soll ich machen? Antonia Pajula, jetzt reis dich zusammen, das ist doch wohl das einfachste der Welt, redete ich mir in Gedanken gut zu.

Zuerst umarmte ich Thore, der eigentlich ein echt smarter Typ war. Wenn er nicht schon eine Freundin hätte, würde ich ihn glatt fragen ob er mit mir ausgehen würde. Ich war seit 4 Jahren Single, also seit ich aus Finnland weg gegangen bin hatte keinen Freund mehr. Jetzt sehnte ich mich umso mehr nach Liebe und Geborgenheit. Ich hatte viele Dates doch irgendwie war mein Traumtyp nie dabei gewesen. Die meisten wollen eh immer nur das eine. Klar, jeder Typ der mich datete hat sich natürlich gedacht: Blonde Haare und blaue Augen, leicht zu haben. Irgendwann war ich es leid und habe es aufgegeben. Obwohl ich kein gewalttätiger Typ bin, war der letzte Junge so unverschämt, dass ich ihm eine geknallt habe.

Danach umarmte ich meine restliche WG: Anna, Meike und Maik. Zum Schluss schloss ich noch Jana in die Arme. „Deshalb hast du mich solange hingehalten du Doffi.", sagte ich schmunzelnd zu ihr. Sie lachte nur und drückte mich nur noch fester. Danach gingen wir alle gemeinsam in die Küche, wo ein riesen Buffet aufgebaut war. „ Oh Gott, Leute es ist fast 10 Uhr und ihr baut so etwas riesiges auf.", stöhnte ich. „Toni, das muss doch gefeiert werden. Jetzt hab dich nicht so. Greif zu. Alles nur für dich.", brachte Maik lachend heraus. Mit weit aufgerissenen Augen schaute ich ihn an. Ich zuckte mit den Schultern, nahm ich mir einen Teller und stapelte erst mal einen Turm von Essen darauf. Es gab alles: von Hirschgulasch mit Spätzle bis zu Mousse au Chocolat. Jeder schlug sich den Bauch voll.

Nach dem Essen schlug Meike vor, noch einen Schnaps zu trinken, da wir alle so voll waren, dass wir uns kaum bewegen konnten ohne aufzustöhnen. Also schenkte sie uns alle einen ein, wir stießen die Gläser zusammen und tranken. Nach einiger Zeit zeigte der Schnaps seine Wirkung und mein Bauchweh lies nach. Wir redeten noch lange. Ein bisschen flirtete ich auch mit Thore. Doch um 12 Uhr verabschiedete er sich und sagte, dass wir uns bei den Blind Auditions sehen werden. Er gab jeden zwei Küsse auf die Wangen und verschwand dann durch die Tür.

Als er weg war, drehte ich mich um und kreischte nochmal laut los. Alle kamen in den Flur gerannt und wollten wissen was los sei. „Ich freu mich einfach nur so. Aber eine Frage habe ich noch. Wann habt ihr meinen Gesang aufgenommen?", fragte ich alle. Anna antwortete für alle: „Wir hatten doch einmal diesen WG- Abend, wo wir alle gesungen haben. Als du Heart by Heart von Demi Lovato gesungen hast, habe ich dich heimlich mit dem Handy aufgenommen und zack, verschickt. Letzte Woche als du in der Arbeit warst kam Thore vorbei um den Umschlag zu bringen. Da du nicht da warst, habe ich mit ihm ausgemacht, dass er heute nochmal kommt und wir das richtig groß feiern." Ich glaube ich schaute sie alle sehr komisch an, denn sie fingen an zu lachen. Mittlerweile war es halb eins. Wir umarmten uns nochmal und gingen alle schlafen.

Am nächsten Morgen hatte ich frei da Sonntag war und ich an diesem Tag immer frei hatte. Um 9 Uhr wachte ich auf und schreckte erschrocken hoch. Neben meinem Bett saß Jana im Schneidersitz und starrte mich an. „Wusstest du, dass du sabberst wenn du schläfst? Richtig süß.", flüsterte sie. Es war 9 Uhr und schon hatte ich einen Lachkrampf der 10 Minuten andauerte. „Man hast du mich erschreckt. Warum sitzt du in aller Herr Gotts Frühe neben meinem Bett und schaust mir beim Schlafen zu?" „Hallo, schon vergessen du musst dir einen Song aussuchen?", fragte mich Jana fröhlich. Und plötzlich holte mich die Realität wieder ein. In 2 Wochen war der Termin für The Voice of Germany hier in Berlin. Panisch stand ich auf und eilte zum Computer. Jana sprach mir beruhigend zu, doch ich hörte ihr gar nicht richtig zu. Als der Alte Kasten, wie ich ihn liebevoll nannte hochgefahren war, klickte ich sofort auf Itunes um mir ein paar Lieder anzuhören.

Jetzt kam Janas stimmte wieder zu mir durch. „Wir frühstücken jetzt erst mal und dann schauen wir ganz in Ruhe alle Lieder durch. Ich stimmte ihr zu. „Ich geh aber erst mal duschen und mich fertig machen. Machst du das Frühstück?", fragte ich sie freundlich. „Ja klar, gerne. Ich glaube die anderen sind auch schon wach. Anna und Maik sitzen mit Kopfschmerzen in der Küche. Die haben gestern noch ein bisschen Party im Wohnzimmer gemacht, weshalb ich auch nicht viel geschlafen habe.", erzählte sie mir schmunzelnd. Danach ging ich ins Bad und duschte, föhnte meine Haare und schminkte mich ein bisschen. Ich zog mir meine Jogginghose an und ging runter.

Jana hatte nicht untertrieben, Anna und Maik sahen echt fertig aus. Ich klopfte beiden auf die Schulter und Frage sie: „Na, gut geschlafen?" Beide sahen mich an, drehten sich beleidigt um und widmeten sich ihrem Frühstück. Meine beste Freundin stellte mir einen Teller mit Rührei und Speck auf den Tisch. „Lass es dir schmecken." „Danke", sprach ich mit vollem Mund.

Nach dem Frühstück gingen wir wieder hoch und durchsuchten ohne Untertreibung ganz Itunes nach geeigneten Liedern durch. Mittlerweile war es 17 Uhr doch wir hatten noch immer keins gefunden. Dann merkte ich wie Jana mir auf meinen Unterarm starrte. „Du sag mal, du hast doch diesen Spruch auf deinem Arm. Wie hieß denn das Lied?", fragte sie mich neugierig. „ Ehm, ich glaube No matter what they say. Warum? " „Sing das Lied.", beantwortete sie mir die Frage. Eigentlich war das die ideale Lösung. Voller Begeisterung stimmte ich zu. „Ich geh jetzt auch. Es ist schon spät und ich muss in die Stuckbar." (Jana ist Barchefin in einer Bar). Ich brachte sie noch zur Tür um sie zu verabschieden.

Ich hörte mir das Lied tausend Mal an. Nach einiger Zeit konnte ich es auswendig. Doch dieses Rapp- Zeug war nicht mein Stil. Also studierte ich den Song auf meine Art ein. Die Kassette mit der Melodie schickte ich zum Studio damit sie es sicher hatten wenn ich dort hinkäme. Mit einem zufriedenen Gefühl im Magen schlief ich ein. Mein Tag bestand aus Arbeiten, Essen und singen , singen, singen.

Dann war es soweit. Endlich durfte ich das Pflaster von meinem Tattoo wegmachen und war verblüfft. Es war noch schöner als ich es in Erinnerung hatte. Das Pflaster hatte ich extra zwei Wochen drauf gelassen um das Tattoo am Tag des Auftrittes als Glücksbringer und Mut Macher zu haben. Dieses wird mich immer egal wie der Auftritt ausgehen wird, an den Tag zurückerinnern. Voller Freude stand ich auf und verabredete mich um 12 Uhr mit meiner besten Freundin in der Stadt. Ich brauchte noch ein Outfit und eine Frisur für den heutigen Abend. Schnell frühstückte ich noch, zog mich an, ging zu meinem Auto und fuhr in die Stadt.

A little bit loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt