Phönixbaum

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Die Welt der Ghoule

Früh morgens wachte ich, von meinem Hunger geplagt, auf. Mein Magen kommentierte meinen Versuch wieder einzuschlafen mit einem unnachgiebigen Knurren. „Dann steh ich eben auf" murrte ich und stand auf. Nach einer schnellen Dusche zog ich mich an. Mit einem Blick in den Kühlschrank vergewisserte ich mich, dass ich nichts da hatte. „Na Klasse..." murmelte ich. Ich schnappte mir die Jacke von der Garderobe und ging raus. Während des Gehens, zog ich mir die Jacke an. Nach einer Weile fand ich jemanden stockbesoffen aus einer Bar stolpern. //Was ein Loser...// Zielstrebig steuerte ich auf ihn zu. Mit ein paar Tricks lockte ich ihn in eine Seitengasse. „Hey Baby, lauf' dosch nisch immer wesch" lallte er. //Glaubst auch nur du!//

Als er da war, wo ich ihn haben wollte, sprang ich ihn an. Überrascht fiel er zu Boden. Durch seinen Alkoholpegel hatte der Mann einfach keine Chance. So biss ich in seine Schulter und riss ein Stück Fleisch heraus. Bevor er schreien konnte, schlug ich ihn bewusstlos. So bekam er nicht mehr viel mit, bis er starb. Schnell wischte ich mir den Mund ab, bevor ich von einem Obsthändler mir Tüten stibitzte, wo ich mein Opfer drin verpackte. //Schön unauffällig. Kleine Stücke, nichts großes.// Mit den Tüten in der Hand ging ich zurück in meine Wohnung. Dort räumte ich die Reste in meinen Kühlschrank. Ich ging zu meiner Kaffeemaschine und schaltete diese ein. Die heiße braune Flüssigkeit floss in meine Tasse. Mit der Kaffeetasse in der Hand ging ich auf meinen Balkon. Genüsslich trank ich den Kaffee. Die Türklingel riss mich aus meiner Entspannung. „Wer will, denn jetzt was von mir?" murmelte ich knurrend und ging die Tür öffnen. Vor mir stand Ken Kaneki. Der Einäugige Ghoul. „Was verschafft mir die Ehre, dass der Einäugige mich besucht?" fragte ich in ironischem Ton. „Mich interessiert nur, wie ein Ghoul ohne Quinque überlebt" erklärte er. Ich seufzte und ließ ihn rein.

Ken trat ein und sah sich um. „Reicht es nicht, es zu wissen, dass ich auch ohne Quinque gegen die Tauben bestehe?" fragte ich ihn direkt. Er zuckte mit den Schultern. „Wurde dir deine Quinque von den Tauben genommen?" fragte Ken. „Nein, ich bin ohne Quinque zur Welt gekommen" gab ich die Antwort. Der Einäugige sah mich erstaunt an. „Brauchst mich nicht so anzugucken" murrte ich und setzte mich aufs Sofa. Ken folgte mir und setzte sich neben mich. „Also, wie überlebst du?" fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern und grinste vor mich hin. „Ich habe mich mal bei den Tauben eingeschlichen und ein paar Waffen mitgehen lassen. So verteidige ich mich, wenn es sein muss" erklärte ich. Er nickte langsam. „Verstehe. Also weißt du auch, wie man gegen die Waffen der Tauben noch besser vorgeht?" antwortete er. Ich nickte. „Kaffee?" fragte ich kurz und er nickte. Schnell machte ich zwei Tassen Kaffee fertig. Eine Tasse gab ich Ken. Die Andere behielt ich selber. Der Einäugige trank einen Schluck. „Der ist gut" sagte er. „Danke" gab ich zurück. Während wir tranken, unterhielten wir uns. So schaffte er es mich zu überreden ihn zu begleiten. Gemeinsam verließen wir meine Wohnung.

Ich zog die Jacke fester um mich, als ein eiskalter Wind aufkam. Ken führte mich durch die Stadt. Wir kamen in einem verlassenen Fabrikgebäude an. „Was wollen wir hier?" fragte ich. „Folge mir einfach" sagte der Einäugige. Skeptisch folgte ich ihm. Er führte mich durch einen Haufen von Gängen. //Ob ich hier überhaupt alleine noch raus finde?// Ken ließ mir keine Zeit mich umzugucken. Dennoch erhaschte ich hin und wieder einen Blick auf verschiedene Ghoule in Kutten. Schlagartig wurde mir bewusst, wo er mich hingebracht hatte. Zum Phönixbaum! Der weiße Haarschopf verschwand aus meinem Sichtfeld. „Verdammt!" fluchte ich. „Kann ich dir helfen?" fragte eine neue Stimme. Ich drehte mich um. „Ähm... Eigentlich sollte ich Ken Kaneki folgen, habe ihn allerdings verloren" sagte ich und schaute den Fremden an. „Komm. Ich bring dich zu ihm" meinte mein Gegenüber, nahm sanft mein Handgelenk und zog mich hinter sich her. Unterwegs drehte er sich noch einmal zu mir um. „Willkommen beim Phönixbaum".

Die Welt der GhouleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt