Geschichte von Thorion Unruh
Thorion wuchs als Bauernsohn in einem Dorf nahe Silbrigmond auf.
Er war als Junge immer ein schmächtiges Kerlchen, der seine mangelnden körperlichen Fähigkeiten durch seine Intelligenz, und seinen Humor immer wieder wett machte.
Im zarten Alter von fünf Jahren sah er wie eine Gruppe von Magiern aus dem nicht allzu fernen Langsattel auf dem Weg nach Silbrigmond in seinem Dorf Rast machten.
Er war von diesen Gestalten fasziniert. Sie trugen Roben die bis auf den Boden reichten, und mit seltsamen Ornamenten versehen waren, sowie lange schwere Stäbe in unterschiedlicher Ausführung. Außerdem trugen sie seltsame Hüte auf dem Kopf was den Anschein des Geheimnisvollen nur verstärkte.
Kurz gesagt zogen sie Thorion geradezu „magisch" an. Bei ihnen war ein Junge, der nur wenig älter als Thorion selbst war, aber auch er hatte bereits solch eine prachtvolle Robe an, wenn auch nicht so stark geschmückt.
Diesen Jungen sprach Thorion an.
„Hey Du..." Der Junge schaute sich in der Gegend um und erblickte Thorion. „Meinst Du mich?", fragte er. „Natürlich meine ich dich. Wie heißt Du und was macht ihr hier? Bist Du ein Zauberer? Hast Du ein Zauberbuch? Kann ich es mal sehen? Kann ich mit euch kommen, und Magier werden?"
Der andere Junge lächelte. „Zuerst einmal heiße ich Harkle. Harkle Harpell von Langsattel. Ich bin ein Lehrling bei meinen Verwandten im Efeuhaus. Und wer bist Du?"
„Ich heiße Thorion, und bin fünf Jahre alt. Ist das alt genug, um die geheimen Künste zu lernen?" Harkle mußte lachen. „Nein das ist nicht das rechte Alter zum Erlernen der Magie. Schau mal, ich sehe zwar viel jünger aus, bin aber schon 14 Jahre, und erst vor zwei Jahren haben meine Verwandten sich entschlossen mich auszubilden. Und das ist für einen Magier schon recht jung, wenn er seine Ausbildung beginnt." Thorion verzog das Gesicht zu einem Schmollen. Einer der älteren Magier war auf das Gespräch der Jungen aufmerksam geworden.
„Für sein Alter ist der Kleine ganz schön aufgeweckt!", dachte er bei sich und beschloß Thorion zu testen. Er gab dem Jungen ein kleines Kästchen, das mit einem komplizierten Mechanismus verschlossen war. „Wir werden morgen Mittag weiterziehen, öffne mir dieses Kästchen, und übergebe mir seinen Inhalt. Solltest Du diese Aufgabe lösen, werden wir weiter sehen." Thorion strahlte. Er sah sich in Gedanken schon als berühmter Magier, dessen Name in einem Atemzug mit dem Lady Alustriels, oder Elminsters genannt werden würde. Lady Alustriel war ihm als seiner Königin ein Begriff, und Elminsters Namen hatte er einmal als den des wohl mächtigsten Magiers aufgeschnappt.
Er ging nach Hause, und grübelte über die Lösung des Kästchenrätsels nach.
Er hatte das Kästchen schon 20 mal von allen Seiten begutachtet, und war der Lösung noch keinen Schritt näher gekommen, als sein Vater die Stube betrat. „Was machst du da, solltest du nicht bei den Gänsen auf der Wiese sein?" Thorion hörte ihn nicht, so versunken war er in seine Aufgabe. „Hast du denn nur Flausen im Kopf, Junge?", fragte sein Vater, trat an ihn heran, und legte ihm die Hand auf die Schulter. Das Kind erschreckte sich, und das Kästchen fiel auf den Boden. „Oh...ähh..... Hallo Vater ich habe dich gar nicht kommen gehört." „Das habe ich gemerkt. Und die Gänse hast Du auch nicht in den Stall getrieben. Wenn ich nicht zufällig vorbeigekommen wäre..........Lerne doch endlich ein wenig Disziplin!" Thorion hatte während der Standpauke seines Vaters auf den Boden geschaut. Auf einmal öffnete sich ein verborgenes Paneel am Kästchen, und gab einen Knopf frei. Das Paneel schloß sich aber schnell wieder. Sein Vater schimpfte noch kurz mit seinem Sohn, und ging dann Kopfschüttelnd seiner Wege. Schnell hob Thorion das Kästchen auf. Er ging die Ansprache seines Vaters noch einmal in Gedanken durch, und sprach sie dabei laut vor sich hin. Beim Wort Disziplin öffnete sich das Paneel, und Thorion drückte schnell auf den Knopf. Ein Klicken ertönte, und aus einer Ecke des Kästchens schob sich ein weiterer Knopf, den der Junge drückte. Diesmal knirschte es im Kästchen, und der Deckel sprang auf. Innen lagen zwei Bücher, eins mit leeren Seiten, und eines mit Schriftzeichen, und dahinterstehenden Bildern. Dazu fand er ein Fässchen mit einer blauen Flüssigkeit, und eine Gänsefeder mit angespitztem Kiel.
YOU ARE READING
Thorion
FantasyEine alte Fantasystory, die ich mal in der "Advanced Dungeons and Dragons" Welt angesiedelt habe. Da es eines meiner älteren Werke ist und nur der Anfang geschrieben, so finde ich sie für Fans der Materie ganz okay. Vielleicht schreibe ich ja mal ir...