Wir sehen uns bald wieder

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Samu:
Heute war der Tag, an dem ich wieder zurück in meine Heimat musste. Wobei, inzwischen war Finja meine Heimat geworden. Nach dem schönen Tag gestern, fiel es mir noch schwerer hier weg zu müssen. Es war schön, einfach unbeschwert mit meiner Freundin durch Berlin zu laufen, viel schöner als an unserem ersten Tag hier , an dem wir uns bloß nicht zu nahe kommen durften. Diese Abschiede würden mich noch echt um den Verstand bringen, aber es ging ja leider nicht anders. Es war 8.00 Uhr, ich hatte mir extra einen Wecker gestellt, um nicht zu verschlafen. Finja war trotzdem noch friedlich am schlafen. Ich beobachtete sie mit einem Lächeln im Gesicht,legte meine Hand sanft auf ihre Wange und streichelte mit meinem Daumen drüber. Sie sah so süß aus, ich hätte sie den ganzen Tag einfach nur ansehen können. Ich konnte einfach nicht widerstehen und verteilte leichte Küsse auf ihrem Schlüsselbein und ihrem Hals. Eigentlich hätte ich schon aufstehen müssen, aber ich konnte und wollte mich einfach nicht von ihr lösen. Als ich weitere Küsse verteilte, öffneten sich langsam Finja's Augen. Verschlafen guckte sie mich an und zog mich zu sich, um sich einen Kuss auf ihre Lippen abzuholen. "Guten Morgen mein Großer." begrüßte sie mich liebevoll und streichte mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Guten Morgen mein Engel." Ich hauchte ihr noch einen Kuss auf ihre perfekten Lippen , musste dann aber wirklich mal aufstehen. "Ich muss gleich leider schon los zum Flughafen, sonst verpasse ich meinen Flug und Mikko reißt mir den Kopf ab." "Ich weiß..." sagte sie geknickt und guckte an die Decke. Ich wusste nicht was ich noch sagen sollte, ich war ja selber nicht begeistert davon, also stand ich auf und lief in Boxershorts ins Bad. Natürlich begegnete ich auf dem Weg auch noch diesem ekelhaften Typ Daniel. Um wenigstens nicht ganz unfreundlich zu sein und noch etwas Anstand zu haben, nuschelte ich ein leises "Morgen." Ich bekam erst keine Antwort, doch kurz bevor ich im Badezimmer verschwinden wollte, packte er mich an der Schulter. "Schöne Kratzer am Rücken, die hat Finja mir auch schonmal gemacht." Diese provokante Art schon wieder, ich hätte ihm gleich wieder in die Fresse schlagen können. "Schön." sagte ich gleichgültig, doch er hielt mich immer noch fest. "Tu doch nicht so, als wäre dir das egal, dass ich auch schon an ihr dran war." Konnte der nicht einfach verschwinden? Ich hatte einfach keinen Nerv darauf, ich wollte mich doch einfach nur kurz frisch machen und dann zum Flughafen. Demonstrativ guckte ich ihn nicht an und gab ihm auch keine Antwort. "Also an deiner Stelle hätte ich Angst wieder zurückzufliegen. Wer weiß was alles passieren kann, wenn du weg bist und ich hier bei Finja bin. Ich meine dir ist ja wohl klar, dass du dafür büßen wirst, mich verpfiffen zu haben. Fast hätte Anna dir geglaubt und mich verlassen!" Aus diesem Mann kam wirklich nur Scheiße. Ich wollte Finja hier wirklich nicht alleine mit ihm und Anna lassen. Zu wissen, dass er hier in ihrer Nähe war und ich nicht, war ein schreckliches Gefühl. Aber nicht weil ich Angst hatte, dass sie in irgendeiner Art und Weise auf seine Spielchen reinfallen würde, sondern weil es einfach nicht fair war. Außerdem war es doch wirklich unfassbar, dass er Anna wieder um den Finger wickeln konnte.
"What do you want from me? Just don't touch me and don't talk to me!" Ich riss mich aus seinem Griff und riss die Tür schnell hinter mir zu. Ich putze meine Zähne und machte mir irgendwie die Haare. Zu mehr war jetzt keine Zeit mehr. Dann ging ich zurück zu Finja, die netterweise schon meinen Koffer gepackt hatte, und bedankte mich bei ihr. Etwas woanders mit den Gedanken ließ ich mich auf das Bett plumpsen und starrte in die Gegend. "Samu, sei nicht traurig ok? Die Tour wird ganz toll und ihr werdet eine Menge Spaß haben und wir skypen so oft es geht ja? Ich versuche auch zu den Konzerten hier in Deutschland zu kommen." Ich freute mich zwar über ihre Worte , aber darüber machte ich mir gerade ja eigentlich gar keine Gedanken. "Das ist es nicht..." "Was denn?" Ich erzählte ihr von Daniel's Sprüchen und merkte schnell wie Finja sauer wurde. "Was ist das eigentlich für ein Arschloch? Samu, lass dich von ihm nicht beirren, ich werde ihm sowieso so gut wie möglich aus dem Weg gehen." "Ja..I will just miss you like hell.." "Ich dich auch, aber du musst jetzt echt mal los was?" "Ja." Gegen meinen Willen , nahm ich meinen Koffer , verabschiedete mich bei Anna und fuhr mit Finja zum Flughafen. Dort angekommen, machte sich ein bedrückendes Gefühl in mir breit. Da ich eh schon spät war, musste ich echt mich beeilen. "Ich liebe dich Finja." "Ich dich auch baby. Wir sehen uns ja bei eurem Konzert hier in knapp einem Monat wieder und solange schaffen wir das auch ok?" "Sure."war meine knappe Antwort, bevor ich ihr noch einen langen, intensiven Kuss gab und dann verschwand.

Liebe auf den ersten Blick?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt