Aufgeschreckt klammerte ich mich an den Pfosten. "I-ich..." "Komm da runter, los!", wurde ich aufgefordert und schon packte mich eine kräftige Hand am Arm um mich hinabzuziehen. "Was zur Hölle tust du da?" Ich landete unsanft auf dem Boden, rappelte mich auf und blickte in ein unbekanntes Gesicht. "Was zum Teufel geht dich das an?" Meine Stimmt wurde kräftiger, was fiel diesem Kerl einfach ein, sich da einzumischen? Er war zwar einen guten Kopf größer als ich, aber das bedeutete nicht, dass ich Angst haben musste. "Naja, du warst eben kurz davor dich in den Rhein zu stürzen und jeder normale Mensch hätte so reagiert!" Ich blickte ihm fest in seine kristallblauen Augen und warf ihm meinen finstersten Blick zu, drehte mich auf dem Absatz um und ging einfach. "Das ist das Problem der Menschen....", flüsterte ich noch und ging schneller. Dann rannte ich. Immer weiter, immer schneller und in immer unbekanntere Gegenden.
Es war sicher schon nach Mitternacht als ich am Rheinpark ankam. Erschöpft ließ ich mich einfach ins kühle Gras fallen und rollte mich auf die Seite. Erschrocken bemerkte ich eine Person, die an mir vorbeilief. Rauch umgab die Person, Rapmusik dröhnte aus einem überreizten Lautsprecher. Es war ein Junge, der nun seinen Kopf zu mir drehte. Ohne zu zögern ging er auf mich zu. "Ey, du! Was machst du da?" Genervt gab ich nur ein "Verpiss dich!" von mir und setzte mich auf. Ich war wirklich erschöpft und hatte keine Lust auf so einen Möchtegern-Gangster. "Was hast du da gesagt?", fragte er belustigt, hockte sich direkt vor mich und blies mir Rauch ins Gesicht. Am Geruch erkannte ich, dass es sich nicht um normalen Tabak handeln konnte. Ich sah nun zu ihm hoch, braune Haare hingen ihm unter seiner Cap wirr ins Gesicht, seine braune Iris hebte sich von einem roten Untergrund ab und die Pupillen hatten die Größe von Stecknadelköpfen. Er sah wirklich mitgenommen und fertig aus, an seinen Armen sah ich Einstichstellen. "Gutes Zeug, kannst es ja auch mal versuchen!", meinte er lachend und grinste mich an. Ich bekam eine Gänsehaut. Egal was passiert war, Drogen würde ich auf keinen Fall probieren! "Vergiss es! Und nun verschwinde endlich, drück dir doch das scheiß Zeug allein!" Ich kroch einen halben Meter zurück, doch er folgte mir nur und kam mir noch näher. "Schade...Ich dachte, du wärst netter!" Er packte meine Handgelenke und sah mich wahnsinnig an. Anscheinend war er im Vollrausch. Ich versuchte mich zu befreien, doch es gelang mir nicht. "Lass mich los du Junkie!" Ich zappelte wie wild, konnte mich aber einfach nicht losreißen. "Du hättest auf sie hören sollen!", hörte ich jemanden sagen und er klang echt wütend. Der Junkie wurde von mir weggerissen, ich hörte einen dumpfen Schlag und realisierte nun, was eben passiert war. Der Junge von der Brücke hatte dem anderen mit seinem Longboard eins übergebraten. Erstaunt sah ich erst zum Junkie, der nun wimmernd am Boden lag und dann zu dem blonden Jungen, der mich einfach nur anstarrte. "D-Danke...", murmelte ich und stand auf. "Sieht so aus, als hätte ich dich ein zweites Mal gerettet...also los, komm mit!" Fragend sah ich ihn an. Was meinte er damit? "Komm schon, oder willst du wirklich in diesem scheiß Park pennen?" Ich schüttelte den Kopf und merkte jetzt erst, dass ich wieder weinte. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und fing an, hemmungslos zu schluchzen. Der Junge legte einen Arm um meine Schultern, hielt in der anderen Hand sein Longboard und verließ einfach mit mir den Park.
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Lost in a cruel World ~ [Taddl fanfiction<3]
FanfictionSie hat keinen...Ihr Leben ist nichts mehr Wert, ihre Trauer und ihr Schmerz sind groß. Sie flieht und versucht, sich das Leben zu nehmen, doch alles wendet sich schlagartig, als sie Taddl trifft (bisschen klischeehaft o: :D)