Müde betrat ich die Wohnung. Es war still und ich hörte nur den Regen der auf die Fenster prasselte. Mein Stiefvater war noch auf der Arbeit und meine Mutter schlief warscheinlich. Um sie nicht zu wecken, stellte ich meinen Rucksack in mein Zimmer und zog mir andere Klamotten an. Ich hasste die Schuluniform.
Mein Magen knurrte leise und verlangte die erste und einzige Mahlzeit für diesen Tag. Ramen. Seit langem hatte ich schon nichts anderes mehr gegessen. Meine Mutter kocht nie und von meinem Stiefvater fange ich garnicht an zu reden. Er kümmert sich kein Stück um mich. Ich war ihm komplett egal. Immer schrie er mich an, ich würde nur schlechte Noten schreiben, nie im Haushalt mithelfen und mich nur um mich selbst kümmern. Aber was sollte ich auch machen? Mein Vater verließ uns als ich sieben oder acht Jahre alt war und danach beachtete mich meine Mutter kaum. Immer war sie weg, betrank sich oder war arbeiten. Es zerstörte mein kleines perfektes Leben. Vor fast zwei Jahren lernte sie dann meinen Stiefvater kennen. Sie hörte auf zu trinken, überarbeitete sich trotzdem immernoch und strich mich komplett aus ihrem Leben. Nachdem mein Vater gegangen war, hatte sie sich jeden Abend an mein Bett gesetzt und mir gesagt, das sie mich liebt und wir es bald besser haben würden. Irgendwann ließ sie auch das bleiben und schrie mich an, wenn sie betrunken war, wie nutzlos ich doch wäre. Als kleines Kind, verstehst du nicht, das diese Worte nicht wahr sind. Du glaubst sie einfach, weil sie aus dem Mund deiner Mutter kommen. Du verzweifelst daran.
So leise wie möglich, setze ich das Wasser auf und fing an mir das Ramen zusammen zu mixen. Versehntlich stieß ich an den Topf, in dem das Wasser kochte und verbrenne mich dadran.
Was kannst du überhaupt?
Genervt halte ich den Finger unter den kalten Wasserstrahl. Der Schmerz lässt nach und ich mache das Wasser wieder aus. Die verbrannte Stelle pochte immernoch, aber ich versuche es so gut wie möglich zu ignorieren.Das Ramen schlang ich so schnell wie ich konnte, runter. In nichtmal 10 Minuten würde mein Stiefvater wiederkommen und bis dahin wollte ich in meinem Zimmer sein und wenigstens den Anschein erwecken, dass ich etwas für die Schule tat. Viel lieber, würde ich einfach nur in meinem Bett liegen und meine Ohren mit Musik vollballern, aber dann würde er mich wieder anschreien, was für ein Nichtsnutz ich doch sei. Ob mir diese Worte wehtaten? Jain. Klar, beschäftigte es mich. Ich wollte nicht immer nur der Stiefsohn sein, auf den keiner Stolz sein konnte. Der gute Noten nach Hause bringt und einen guten Job bekommt. Aber das bin ich nicht und damit habe ich mich abgefunden. Die Worte prallen mitterweile einfach an mir ab.
Ich höre wie ein Schlüssel im Schloss umgedreht wird. So schnell wie ich kann schlibge ich den Rest runter, stelle die Schüssel auf die Platte neben der Spüle und laufe in mein Zimmer. Ich war wohl schnell genug, denn ich höre nicht seine genervte Stimme. Erleichtert atmete ich auf. Da ich wusste, das er gleich in mein Zimmer kommen würde, legte ich Bücher, Hefte und meine Federtasche auf meinen Schreibtisch. Hausaufgaben musste ich nie machen, denn die erledigte ich immer in den Pausen oder in Freistunden. Also kritzelte ich einfach nur ein paar Dinge die ich im Unterricht gelernt hatte, auf einen Zettel und laß mir etwas im Buch durch. Nach 10 Minuten öffnete sich meine Tür und das Monster von Stiefvater "kontrollierte" ob ich für die Schule lernte. Ihn einfach ignorierend las ich weiter über die Französische Revolution. Das Thema hatten wir schoneinmal vor zwei oder drei Jahren. Warum es in unserem jetzigen Schulbuch stand, wusste ich deshalb nicht.
Die Tür schloss sich wieder und ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Es war erst kurz vor acht. Wie sollte ich die Zeit heute totschlagen? Oder doch einfach ein bisschen schlafen und mir einen Wecker stellen? Schlaf bekam ich eh immer zu wenig ab.
Überzeugt von meiner Idee, stellte ich mir einen Wecker auf meinem Handy. Um eins würde mich das nervende Teil wecken. Es dauerte nicht lange bis ich einschlief. Ich träumte nicht und warf mich auch nicht tausendmal hin und her, sodass ich verschwitzt aufwachte. Der Handywecker weckte mich liebevoll, mehr oder weniger.
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2am - YugBam OS
FanfictionJede Nacht schleicht sich Kim Yugyeom raus. Aber warum und für wen? - YugBam Kim Yugyeom x Kunpimook Bwahkul BoyxBoy Don't like it, don't read it