Summer comes

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Grillhüte, Februar 2017
Es war tatsächlich nicht mehr lange hin bis es wieder Sommer werden würde. Nicht, dass das einen großen Unterschied machen würde, so oder so bestand mein Kleiderschrank aus kurzer Hose und T-Shirt. Oft wurde ich deshalb von den Leuten auf meiner Schule doof angeschaut, aber das war mir egal, mir wurde nunmal einfach nicht so schnell kalt wie allen anderen. Da meine Mutter das jedoch nicht so locker sah, hatte ich heute Abend trotzdem einen Pulli an. Wie es sich herausstellte war dies gar keine so schlechte Idee, da die Grillhüte am Rande des Waldes lag und nicht beheizt war. Ich hatte nicht wirklich viel mit den meisten Leuten hier zu tun, das störte mich auch nicht. Ich brauchte nicht viel sozialen Kontakt, am liebsten war mir sogar gar keiner.

"Heyyy", ein blondes Mädchen, sie war in meinem Theaterkurs und aufjedenfall schon leicht angetrunken, setzte sich neben mich. "Du hast ja noch gar nichts getrunken!" Das stimmte sogar, ich sass immernoch an meinem ersten Bier. Sie zwang mich mehr oder weniger dazu die Flasche zu exen, ich schaffte es sogar ohne etwas davon zu verschütten. Sie sagte nicht viel, obwohl sie von Natur aus nicht direkt schüchtern war, sondern beobachtete mich nur aus dem Augenwinkel.

Die nächste halbe Stunde verbrachte ich damit ihr immer wieder alkoholische Getränke zu öffnen, da sie dies selbst nicht mehr hinbekam. Der Dank dafür war, dass ich sie nun am Hals hatte. Das meinte ich wortwörtlich. Die Kleine war mittlerweile so betrunken, dass sie ohne mich von der Bank gefallen wäre, also hatte ich einen Arm um sie gelegt. Es schien ihr nichts auszumachen, dass jeder uns komisch ansah. Eines der anderen Mädchen, ich machte mir nicht die Mühe mir ihren Namen zu merken, ich mochte sie sowieso nicht, begann eine Konversation. Wobei, das Lachen was auf die Frage "Willst du was von dem oder bist du einfach nur dicht?" erklang, konnte man wohl nicht wirklich Unterhaltung nennen. Die Frage war unglaublich affig, weshalb sollte sie etwas von mir wollen. Wir kannten uns nicht einmal gut. Ich öffnete mir noch ein weiteres Bier, was mit einer Besoffenen im Arm fast schon eine Challenge war.

Als wir ein Gruppenbild machen wollten, fiel sie erst einmal von der Bank, wofür ich die Verantwortung zugeschoben bekam. Wenn ich den Abend so Revue passieren ließ, war es eigentlich ganz lustig gewesen.

Um zwölf holte mich mein Bruder ab und ich übergab sie in die Arme einer ihrer Freundinnen.

Please don't say you love meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt