Ein Schnee-🚹/🚺

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Random Kurzgeschichte. Auch echt süss finde ich persönlich, aber lest selbst!
Eure 4rkral!

Erschaffen hat mich ein kleiner, blonder, total niedlicher Junge namens Jimmy. Er ist total nett zu mir und wenn ich mal fast geschmolzen bin, dann baut er mich immer wieder neu zusammen. Ich stehe in seinem Vorgarten und beobachte ihn immer wenn er zum Beispiel zur Schule geht. Nach der Schule kommt er immer noch bei mir vorbei und überprüft ob ich noch ganz bin.
Gerade habe ich gesehen wie Jimmy in die Schule gegangen ist. Jetzt sind es noch ungefähr vier Stunden und dann kommt er wieder.
Noch drei Stunden.
Noch zwei Stunden.
Noch eine Stunde.
Endlich. Da! Ich höre wie er müde durch den Schnee schlurft! Anscheinend war die Schule anstrengend. Ich werde ganz kribbelig. Ich freue mich jedes Mal total wenn er kommt. Denn dann erzählt er mir immer Geschichten aus der Schule.
Doch heute kommt er nicht bei mir vorbei! Er schaut noch nicht einmal zu mir herüber! Tiefe Traurigkeit erfasst mich. Er hat mich seit er mich erschaffen hat nich nie vergessen! ‚Er ist bestimmt nur müde', versuche ich mir einzureden. Doch eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf schreit:
„Er war noch nie zu müde um zu dir zu kommen!"
Noch eine Welle Traurigkeit überrollt mich.
Jetzt geht es schon drei Tage lang so. Er beachtet mich überhaupt nicht mehr. Aber heute, am vierten solchen Tag ist Mittwoch. Am Mittwoch kommen immer die SMS. Die SMS heissen eigentlich ‚snow-man-saver'. Sie holen vergessene Schneemänner(und -frauen) ab und fahren mit ihnen in weit entfernte, verschneite Berge, wo die SMS sie in Gruppen abstellen und dann können sie da bleiben unter Ihresgleichen. Ich freue mich auf sie. Denn hier, an diesem Ort, voller schöner Erinnerungen an die Tage mit Jimmy, möchte ich nicht bleiben. Ich will weg von hier. Es geht nicht mehr lange, bis ich mit den anderen wegfahren kann. Da kommt auch schon der grosse Lastwagen mit der Aufschrift ‚SMS', um die Ecke. Er hält vor unserem Haus und zwei Männer mit Handschuhen steigen aus. Gerade als sir mich hochheben wollen, kommt auf einmal Jimmy aus der Tür gestürzt! Er kommt zu uns gerannt und die beiden Männer treten einen Schritt zurück als er mich umarmt. Er flüstert mit erstickter Stimme:
„Es tut mir so Leid! Aber ich verstehe dich. Geh fort und sei glücklich; hörst du? Bitte sei glücklich. Nicht traurig."
Dann lässt er mich los und sieht mit glänzenden Augen zu, wie die zwei Männer mich in den Lastwagen heben.

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