Tagträumen, und dann kam mein TraumTag!

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Ich sitze im Bus, wie jeden Montagmorgen. Kleine Kinder liefen schreiend durch den Gang. Ich schob mich in den nächsten freien Platz. Meine Tasche legte ich auf den freien Sitz neben mir, um ihn für meine beste Freundin Lila frei zu halten. Sie heißt eigentlich Lilia, aber niemand nennt sie so, nicht mal die Lehrer. Ich drückte! den Kopfhörer tiefer in die Ohren und machte die Musik lauter. Lila steigt erst in der übernächsten Haltestelle ein, also fing ich mal wieder an zu träumen. Ich Tagträume oft und meisten von demselben: Meinem Traumjungen. Der Bus hielt und Lila stieg ein. Ich winkte sie zu mir. »Hey! «, sie setzte sich, »Und? Mal wieder am Träumen? « Sie kennt mich zu gut. Ich nickte und schaute durch Fenster. Dicke Regentropfen klatschten gegen die Scheibe. »Und von was träumst du schon wieder? «Ich reagierte nicht. Doch als sie mir leicht in den Arm kniff, zuckte ich erschrocken zusammen. »Ich hab gefragt, von was du schon wieder geträumt hast? « »Ich habe mir meinen perfekten Boyfriend vorgestellt. Der mit mir Spaß hat, lustig ist und mit den man alles machen kann. Aber ich glaub so jemanden gibt es gar nicht. Zumindest nicht für mich! « Lila sah mich an:» Jetzt fängt das schon wieder an. Wir finden jemanden für dich. Man kann sich nicht einfach so verlieben. Es muss der richtige sein, dann wird es auch bei dir so weit sein. « Sie hat gut reden, sie ist seit drei Wochen glücklich verliebt, ihn ihrem Freund James. Ich drehte mich wieder zum Fenster.

Als der Bus vor der Schule hielt, ging ich als letzte aus dem Bus. Ich hasse das Gedränge. Gemeinsam liefen wir in den ersten Stock unserer Schule und geradewegs in den Biologieraum. Montagmorgen und Bio. Schlimmer kann die Woche nicht starten. Ich schiebe mich durch die Tischreihen zu meinem Platz am Fenster und holte mein Heft und das Federmäppchen aus der Tasche. Unsere Biolehrerin bestand am Anfang des Schuljahres darauf, dass wir wenigstens in ihrem Unterricht Mädchen-Junge sitzen. Und neben wem muss ich sitzen? Neben Klaus, dem Klassenclown. Da würde ich noch lieber neben unserem Streber sitzen, da hat man bei Klassenarbeiten wenigstens einen kleinen Vorteil, aber nicht neben Klaus. Er muss zu allem seinen Senf dazugeben und kann nicht mal für fünf Minuten still sitzen. Die Schulglocke klingelt und Frau Riemer betritt das Klassenzimmer. Ihre abgewetzte Aktentasche legt sie geräuschvoll auf das Lehrerpult und hebt ihre Hände, damit die Klasse diszipliniert aufsteht und die Lehrerin mit einem daher gewetterten »Guten Morgen Frau Riemer« begrüßt. Nach einer dreiviertel Stunde »die pflanzliche und tierische Zelle« hatten wir in unserem Klassenzimmer Deutschunterricht, bei dem coolsten Lehrer der Welt. Herr Wildenau ist noch jung, vielleicht lieg es daran, aber mit ihm macht Deutsch richtig Spaß. Mit ihm schaut man coole Filme und liest spannende Schullektüren. Im Moment nehmen wir zwar die richtige Kommasetzung durch, aber ich finde, dass das zwischen durch auch ok ist. In der fünf Minuten Pause zwischen den beiden Deutschstunden, nahm ich mir die Banane aus der Tasche und ging hinaus in den Gang. Dort traf ich Linda, aus meiner Parallelklasse: »Und wirst du bei der Jahresabschlussaufführung mitwirken? « Ich sah Linda an, daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. »Ähm... Ich denke schon. Die Lehrer haben gar nichts mehr darüber erzählt. Wann findet sie nochmal statt? « Sie zeigt auf einen Zettel am schwarzen Brett: »Am letzten Schultag, also jetzt noch drei Wochen bis dahin und das heißt auch bis zu den Sommerferien. Also ich muss dann, wir haben jetzt Mathe und da darf ich nicht zu spät kommen. « Lächelnd ging sie an mir vorbei. Auch ich machte mich zurück auf den Weg zum coolsten Lehrer der Welt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 29, 2014 ⏰

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