"Ich werde ihn vergessen. Immerhin liebt er Jim." sagte ich entschlossen und wurde dabei von den grauen Augen meiner besten Freundin genau gemustert.
Wir sassen auf ihrem Bett und redeten. Währendem Gaston und Matteo in einem Hotel übernachteten, schlief ich bei Lillie.
"Du willst ihn einfach so aufgeben?" hakte das Mädchen skeptisch nach. War ja klar, dass sie das nicht gutheissen würde.
"Was soll ich denn sonst tun?" fragte ich sie seufzend. Fakt war nun mal, dass er nichts von mir wollte. Wenn ich ihm noch weiter nachrennen würde, dann würde ich nur noch mehr leiden.
"Man Luna, wenn man jemanden wirklich liebt, dann kämpft man um diese Person". Ihre Stimme klang überzeugt und sie fuchtelte mit ihren Händen wild umher. Ich seufzte.
"Hast du für Gaston gekämpft?" kam von mir, woraufhin sie mich nachdenklich anschaute.
"Du hast recht, ich habe nicht für ihn gekämpft. Hätte er damals nichts getan, wäre ich jetzt noch todunglücklich. Du sollst nicht die gleichen Fehler wie ich machen." sprach sie mir zu und fuhr sich dann durch die blonde Mähne.
"So, nun aber genug getratscht. In zehn Minuten holen uns die Jungs ab." fuhr sie nach einer kurzen Pause fort. Wir hatten vor mit Matteo und Gaston in einer Pizzeria Abend zu essen. Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht besonders grosse Lust darauf.
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"Ich hätte gerne eine Pizza Margaritha und dazu eine Cola." bestellte Lillie als letzte. Der Kellner, der nicht viel älter war als wir, lächelte Lillie nickend an. Daraufhin lief er davon.
Als ich mich zu meinem Cousin umdrehte, sah ich, wie er seine Freundin anstrahlte. Er sah echt verliebt aus.
"Weisst du eigentlich, wie verdammt schön du bist?" fragte er das Mädchen, die daraufhin dunkelrot anlief. Verlegen fing sie an zu kichern.
Augenverdrehend wandte ich mich von ihnen ab. Gerade im Moment hatte ich echt keinen Nerv für verliebte Paare, obwohl die beiden schon echt süss zusammen waren. Ich hätte es nie gedacht, jedoch passten sie echt gut zusammen.
Ich schaute zu Matteo, der das Paar nachdenklich musterte. Ich fragte mich, was gerade in seinem Kopf vorging. Seine schönen, aufrichtigen Augen sahen irgendwie traurig aus. Als würde er sich auch so eine Beziehung wünschen.
Gedankenversunken blickte ich den attraktiven Italiener noch ein wenig an, als dann auch schon die Pizza kam.
Als der Kellner Lil ihr Essen überreichte, zwinkerte er ihr charmant zu und sagte mit seiner rauen Stimme: "Für die Schönheit eine Pizza Margaritha."
Kurz lachte ich auf, wurde jedoch gleich wieder still, da ich Gastons bösen Blick sah. Lillie war ein echter Männermagnet. Egal wo sie hin ging, wurde sie von Verehrern verfolgt.
"Was für ein Idiot." beschwerte sich Gaston, als der junge Mann weg war. Seine Freundin legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm. Liebevoll schenkte sie ihm einen Kuss auf die Lippen, woraufhin sich Neid in mir breit machte. Wie gerne ich doch Matteo küssen würde.
Frustriert biss ich in meine Pizza. Warum musste ich immer an ihn denken und warum raubte mir seine Anwesenheit beinahe den Atem?
"Ich muss mal aufs Klo." sagte meine beste Freundin, nachdem wir fertig gegessen hatten und schaute mich dabei durchdringlich an. Ich zuckte mit den Schultern.
"Willst du vielleicht mal mitkommen?" fuhr sie fort und blickte mir dabei immer noch in die Augen. Verwirrt schaute ich sie an.
"Du kannst doch alleine auf..." wollte ich erwidern, wurde jedoch von ihr unterbrochen. "Bitte." flehte sie mich an, woraufhin ich seufzend einwilligte.
Als wir auf der Damentoilette ankamen, verschränkte ich meine Arme vor der Brust und schaute sie auffordernd an. Ich wusste genau, dass sie etwas von mir wollte, sonst wär ich jetzt nicht hier.
Lillie biss sich nervös auf die Unterlippen. Verschämt musterte sie den bemusterten Boden und bekam kein Wort heraus.
"Was ist los?" fragte ich nach einer Weile. Sie verhielt sich echt komisch.
"Ich wollte dich etwas fragen..." fing sie unsicher an und hob dann ihren Kopf. "Meine Eltern sind heute nicht hier und da hab ich mir gedacht... also ich wollte dich fragen... also ich fände es schön, wenn Gaston vielleicht.... bei mir übernachten könnte und...". Sie brach ab und schon wieder kaute sie auf ihrer Lippe umher.
Eine böse Vorahnung machte sich in mir breit. "Du willst nicht wirklich, dass ich bei Matteo im Hotel übernachte". Mit einem verständnislosem Blick schaute ich die junge Frau an. Das verlangte sie nicht wirklich von mir.
Mit Hundeaugen schaute sie mich an. Kopfschüttelnd stand ich da. Das machte ich nicht mit. Ich wollte mit ihm auf Distanz gehen.
"Vergiss es. Du musst mich gar nicht so anschauen. Das zieht bei mir nicht." sagte ich daraufhin. Bettelnd zog sie ihre Unterlippe nach vorne.
Ich stöhnte. "Ist ja gut." gab ich schweren Herzens nach. Ich konnte sie so einfach nicht sehen.
Kreischend fiel sie mir um den Hals. "Ahhhhh, du bist die Beste." schrie sie und erwürgte mich dabei fast. Seufzend erwiderte ich die Umarmung.
Eins war jetzt schon klar, in dieser Nacht musste ich echt stark sein.
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Nach Regen kommt Sonne! Lutteo
FanfictionIch war schon seit klein auf, ein aufgewecktes, fröhliches Mädchen. Ich hatte viele Freunde. Ich war glücklich, ich war verdammt glücklich. Doch das alles veränderte sich mit dieser einen Nachricht, diesem einem Moment. Meine kleine, aber bunte Welt...