Gabriel's PoV:
Mama Raffzahn umarmt Kili. "Kilian, Kilian." Sie schaut ihn tadelnd an. "Kannst du dir vorstellen, wie grosse Sorgen wir uns gemacht haben? Dein Grossvater ist fast durchgedreht. Wer hätte gedacht, dass du nur ein paar Flugstunden entfernt bist." Und schon wird Kili ein zweites Mal umarmt. "Und nun zu dir Junge" Frau Raffzahn? dreht sich zu Luk, "Du erinnerst mich stark an meinen Enkel. Wie ist dein Name?" Luk ruft empört aus. "Mein Name ist Luk, und ich habe nicht die Bohne Ähnlichkeit mit Marlon!" Die Frau lächelt traurig. "Nein, ich meine nicht Marlon. Ich reden von meinem anderen Enkel, er ist jedoch vor langer Zeit verschwunden, wie damals Kilian, doch im Gegensatz zu ihm, ist er bis heute nicht mehr aufgetaucht." "Mutter, dieses Balg hat nicht im geringsten Ähnlichkeiten mit ihm." Raffzahn ist wieder in Rage. Jaja, und jetzt kommt er wieder mit seinem altbekannten 'diese schrecklichen Biester machen mich tagtäglich fertig' Vortrag. Gerade als er wieder einmal nach Luft schnappt unterbricht ihn seine Mutter. "Jetzt mach mal einen Punk! Du hast selber entschieden Schulleiter zu werden. Und wenn du noch einmal mich anschreist, oder eines der Kinder ein Balg nennst, wasche ich dir dein Schandmaul eigenhändig mit Seife aus!" Bäm! Der hat gesessen. Danke Mama Raffzahn, danke! Ich könnte jetzt aufspringen und diesen Schatz von Frau umarmen. Aber sicherheitshalber bleibe ich auf dem Tisch sitzen. Raffzahn murmelt ein 'Entschuldigung Mutter'. "Und jetzt will ich wissen was hier los ist. Lockenkopf, würdest du mir bitte die Situation erklären?" Währendem sich Luk einen Schaden lacht, erkläre ich Mama Raffzahn höflichst, das mein Name Gabriel ist, und anschliessend die Situation. "Engelhart! Ich bezweifle, dass dein Schüler mir eine Lüge auftischt. Wir klären das später in deinem Büro! Und jetzt ab in eure Särge Kinder, es ist schon spät." Tja Raffzahn, es wurde Zeit, dass dir jemand von deiner eigenen Medizin zu schmecken gibt. Luk, Kili und ich werfen uns schon vielsagende Blicke zu. Wände und Türen haben ja Ohren, und nachts sind eh alle Fledermäuse grau, nicht wahr? "Und Jungs." wir halten alle inne, als uns die Stimme von Mama Raffzahn uns zurück pfeift. "Ich will keinen von euch in der Nähe vom Büro sehen, haben wir uns verstanden." Spielverderberin. Wir drei nicken, und düsen dann davon. Wir schleichen uns nun zu fünft in den Schlafsaal. "Habt ihr hier unten einen heimlichen Friedhof. Oder was sollen die Särge darstellen" Melanie kreischt auf, Marlon gibt nicht männlichere Laute von sich, und auch Kili, Luk und ich schreien auf. Erst als wir uns wieder einigermassen beruhigt haben, erkennen wir, dass die Klasse im Gewölbe steht. Sofort scheuchen wir sie raus. Dracula sei dank haben die nichts mitgekriegt. Aber es wird zunehmender schwieriger, das Vampirdasein vor ihnen zu verstecken. Vor allem wenn Dracula in der nächsten Nacht noch auftauchen wird. Apropos Dracula... Ich muss Kili noch fragen, wer ihm das mit seinem Rücken angetan hat, dem werde ich nämlich die Kehle aufreissen, darauf kann man Gift nehme. Aber erst schlagen wir uns, also alle von uns ausser Marlon, mit der Menschenklasse rum.
Luks PoV:
Marlon hat sich beim 1. Anzeichen von Menschen in seinem Sarg verkrochen, was die Situation auch nicht gerade besser macht. Haben die Menschen uns bis jetzt abgekauft, dass wir genau wie sie Menschen sind, hat sich das nun sehr schnell geändert. Zum Glück haben wir Kili an unserer Seite, der schon damit begonnen hat, die neugierigen Menschlein von den Särgen fortzuscheuchen. Gabriel will schon zur Unterstützung kommen, da kommt mir eine teuflische Idee, wie wir gleichzeitig den Menschen eine Unterhaltung bieten, die sie von Nachforschungen abhalten und Raffzahn auf die Palme bringen. Also halte ich Gabriel fest und pfeife auch Kili zurück. Dann erläutere ich schnell und in Wisperlautstärke meinen Plan. Der ist eigentlich nicht sonderlich kompliziert, aber äusserst Raffzahn gefärdet. Meine beiden Komplizen fangen dabei an zu grinsen und versichern mir sofort, sie seien Feuer und Flamme. Als das erledigt ist, muss ich jetzt nur noch die Schulklasse von unserer Idee überzeugen. Was wesentlich einfacher ist als ich es mir vorgestellt habe. Ein kurzes "Ruhe" reicht tatsächlich, um diese Rasselbande zum Schweigen zu bringen. Und das Versprechen auf etwas ganz tolles und Spassiges lässt alle mehr oder weniger entusiastisch die Kellertreppe nach oben verschwinden. Nur ein Junge bleibt stehen und sieht Kili zweifelnd an. "Was ist?", fragt dieser irritiert. "Willst du nicht mit uns nach oben kommen?" Kili schüttelt bedauernd den Kopf. "Ich muss mit meinen beiden Freunden alles vorbereiten." Der Junge zuckt die Schultern. "Oke, aber lasst euch nur nicht vom Schulleiter erwischen" Dann ist er verschwunden. "Also dann, ihr habts gehört, Jungs", grinst Kili, "lasst euch nicht vom Schulleiter beissen." Wir grinsen uns in der Dunkelheit an, wissen wir doch, dass Vorsicht durchaus berechtigt ist.
Am nächsten Morgen fällt es uns allen drei schwer, wach zu kommen, da wir maximal 2 stunden Schlaf bekommen hatten. Dafür ist jetzt alles dazu bereit, es noch mal so richtig knallen zu lassen, bevor die Menschenklasse wieder abreisen wird.....und mit ihr Kili. Ich seufze tief und schaue zu ihm herüber. Er erwidert meinen Blick und lächelt. Da drängt sich urplötzlich Gabriel in unsere Mitte. "So wer hat Hunger?" Nach dem Frühstück folgen einige Unterrichtsstunden, denen wir eher schlecht als Recht folgen. Diese Lehrerin hat nämlich beschlossen, dass wir schon genug Zeit mit Ausflügen verplempert hatten und ein bisschen Auffrischung vor dem normalen Schulalltag nicht schaden kann. Und sowas nennt sich dann auch noch Pädagogin. Zum Glück bekommen wir wenigstens den Nachmittag über frei, so fällt unser Plan nicht ins Wasser. Und nach dem Mittagessen ist es so weit: Gabriel, Ich und Kili führen die Klasse in den langen Gang, der beinahe so lang wie hoch ist und in dessen Breite sich die halbe Schulklasse aufstellen könnte. Etwas ratlos stehen alle herum, bis auf Melanie natürlich, die sich bei erstbester Gelegenheit davongeschlichen hatte, und ich würde meinen linken Eckzahn darauf wetten, dass Raffzahn bald schon über alles unterrichtet sein wird, was hier gleich passieren wird. Aber das war ja die Idee. Mit breitem Grinsen taucht neben mir Gabriel auf und schwenkt einen Eimer: "Na, schon mal bei einer Schlammschlacht mitgemacht?"
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Vampirinternat
FantasíaTranssilvanien. Ein Internat. Ein Haufen verrückter Jungvampire und ein strenger Internatsleiter. Das Leben für Luk und Gabriel ist nicht einfach. Verachtet von ihren Familien, weil sie das Tageslicht berühren können, wurden sie aufs Vamperinternat...