Outlast. ~my way~

Kapitel 14

Die beiden großen Typen rannten mit großen Schritten auf mich zu. Wie gelähmt starrte ich die beiden an.

Kennt ihr das, wenn ihr Träumt und versucht vor irgendetwas weg zu rennen? Ihr immer langsamer werdet und irgendwann gar nicht mehr von der Stelle kommt? So fühlt es sich gerade an.
Aber wie durch ein Wunder machte es klick in meinem Kopf und ich machte auf der Stelle kehrt. Ich rannte einfach drauf los. Schon wieder.

Ich rannte einen kleinen Weg mit Kieselsteinen entlang, kam an einem Pavillon vorbei und sprang über einen Holztisch. Ich bin beim Aufkommen umgeknickt und landete auf allen Vieren.
Ich schrie kurz auf vor schmerz. Dreck und kleine Steine sammelten sich in der Wunde an meiner Hand. Es fing an Höllisch zu brennen. Auch das brachte mich wieder zum aufschreien und die Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich sah kurzzeitig verschwommen bis ich spürte wie die Tränen langsam über meine Wangen liefen und so meine Sicht wieder klar wurde.

Ich hörte eine tiefe Männerstimme in meiner Nähe.
"Wo bist du, du MISTSTÜCK!?"
Den letzten Teil schrie er.
Ich krabbelte in einen Dichten Busch und hielt mir selber den Mund zu.

Das Gefühl, das mein Herz gleich aus mir raus springen und meinen ganzen Brustkorb zerschmettern würde, war diesmal noch stärker als da, wo ich von diesem Psychopathischen Doktor verfolgt wurde.

Die Schritte näherten sich mir und ich kniff die Augen zusammen.
Das Atmen des Peinigers mir gegenüber war kratzig. Ich hatte das Gefühl, er würde mich anstarren. Ich hatte solch eine Angst meine Augen zu öffnen.
Ich tat es trotzdem und sah ihn, mit dem Rücken zu mir stehen. Direkt vor dem Gebüsch in dem ich saß.

Es fühlte sich so an, als würde ich eigentliche Tod sein, aber noch gucken können. Zu meinem Glück, faselte er noch etwas und stampfte dann davon. Ich konnte endlich wieder Atmen und mein Herzschlag sank wieder. Ich hatte links neben mir, leider auf einer freien Fläche eine Laterne. Ich wollte meine Wunde ansehen, was mir aber doch zu riskant wurde und ich lieber rechts ins dunkle laufen wollte um mehr Schutz zu haben.

Ich stand auf und fiel auch gleich wieder um. Ich unterdrückte mir ein Schreien. Meinen Fuß hatte ich total vergessen. Ich hielt mir mein Fußgelenk und massierte kurz den Schmerz. Er ließ aber nicht nach. Ich rappelte mich auf und humpelte ins Dunkle.

Als ich mich an einem Baum abstützte, um kurz eine Pause ein zu legen da mein Fuß unendlich doll weh tat, suchte ich in meinem Blickfeld nach Alex und Noha. Ich sah sie aber nicht. Und rufen wollte ich auch nicht, da ist das Risiko für sie zu niedrig und für meine Peiniger zu hoch mich zu finden. Also entschied ich mich weiter zu Laufen.

Ich sah mittlerweile nichts mehr, als Büsche und pure Dunkelheit. Keine Laternen, kein Weg. Nichts. Ich war schon kurz vorm Verzweifeln als ich leichtes, flimmerndes Licht aus der ferne sah. Meine Augen wurden groß und ein leichter Adrenalinstoß durchfuhr meine Adern. Ich Humpelte auf das Licht zu.

Als ich aus dem Letzten Busch, der mir im Weg war, raus gehumpelt kam, hätte ich irgendwie vor Freude schreien können. Ich stand vor der Turnhalle.
Wenn ich Glück habe, schaffe ich es lebendig in die Turnhalle und durch das angrenzende Gebäude was Noha beschrieben hatte. Dann würde ich die Polizei rufen und Beten das Alex und Noha auch raus kommen werden.

Ich stand also vor der riesigen Glastür. Als ich durch sah, konnte man durch das Flakernde Licht erkennen, das drinnen noch Geräte aufgebaut waren.
Ich fasste all meinen Mut zusammen und drückte die Klinge nach unten. Es machte ein Lautes Knack Geräusch. Ich erschrak und hielt kurz Inne. Ich schien sicher zu sein. Also ging ich nach drinnen und versuchte die Tür so leise wie möglich wieder zu Schließen.

Ich sah mich noch ein mal um. Rechts von mir führte eine Treppe nach oben. Gegenüber von mir, eine weitere Tür wo WC drauf stand. Und links von mir... gott ich konnte es nicht glauben. Links von mir war ein Getränke und Essensautomat. Ich Humpelte so schnell ich konnte zu den Automaten und stolperte gegen sie.
Ich sah zu den Getränken.
Wasser, Ginger Ale, Cola und Milch shakes waren gestapelt. Es waren alles 0,5 Liter Flaschen. Ich hatte Glück. Dieser Automat hatte eine Normale "Tür" und nichts wo ich hätte Geld rein werfen müssen. Ich nahm mir eine Flasche Wasser. Und dann noch eine. Ich trank noch eine Halbe Cola Flasche aus. Schließlich konnte mir ein wenig Koffein nicht schaden.
Eine Flasche mit Wasser steckte ich mir in meine Hose. So weit es ging.

Ich sah nun rüber zu dem Essensautonaten. Es waren Eingeschweißte sandwiches, Getrocknetes Obst, Müsli- und Proteinriegel und sonstige Süßigkeiten vorhanden. Ich überlegte was ich mir nehmen soll. Ich entschied mich für zwei Müsli- und Proteinriegel da ich ja nicht wusste wie lange der Rest schon da drinnen lag. Ich wollte die Automatentür öffnen, musste aber zu meinem Bedauern Feststellen, dass dies ein Automat war der Geld verlangte.

Ich klopfte mit meiner Faust gegen die Scheibe aber es passierte nichts außer das meine Knöchel Schmerzten.
Ich wusste mir nicht anders zu helfen als nach irgendwelchen Gegenständen zu suchen.

Ich humpelte eilig zu den Geräten. Nichts. Es musste doch aber einen Geräteraum geben...
Ich suchte die untere Etage nach dem besagten Raum ab. Und wurde fündig. Ich wusste zwar nicht nach was ich genau suchte, ergriff aber eine 4 Kilo Hantel und machte mich auf den weg zurück zum Automaten.

Ohne nach zu denken schmiss ich die Hantel in den Automaten. Die Scheibe sprang in Tausend Scherben.
Ich Griff gierig nach den Riegeln als ich ein Lautes, kratziges atmen hinter mir hörte. Mir wurde erst jetzt bewusst was ich für einen Krach gemacht haben muss.

Die Riegel ließ ich auf der stelle fallen und sah langsam über meine Schulter. Mein Herz lief gerade wieder einen Marathon und meine Beine drohten unter mir zusammen zu brechen.

Vor mir stand nun der Typ, der mich vorhin als Miststück beleidigt hat. Er stieß mich gegen den Automaten zurück wodurch Höllische schmerzen durch meinen Rücken zogen. Danach schmiss er mich auf den Boden in die Scherben. Ich schrie vor Schmerz. Er wollte gerade ausholen als jemand schrie: "Jetzt hab ich dich! DU HAST MEINE SCHWESTER UMGEBRACHT! DU WIRST BÜßEN, BÜßEN WIRST DU!"