Kapitel 8

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Misstrauisch beäugte ich diese Angelika. Sie klebte förmlich an Tarabas, dem es offensichtlich zu blöd war. Sie ritt neben ihm, während ich und Fantaghiro hinter ihnen ritten. In ein paar Stunden würden wir den Brunnen erreichen. Ich war schon viel zu lange von Zuhause weg! Ich vermisste meine Eltern, mein warmes Bett und warme Mahlzeiten!
Als wir etwas später eine kurze Pause machten, entfernten sich Tarabas und Angelika von unserem Lager. Obwohl sie mindestens 20 Meter weit weg waren, hörte ich wie sie stritten. Ich hörte nicht hin, weil es mich nichts anging. Ich holte mein Buch aus der Tasche, legte es auf den Boden, und begann zu blättern. Wir mussten schliesslich wissen wie wir den Platz betreten konnten. Der Platz, auf dem sich der magische Brunnen befand. Ich fand die gesuchten Seiten. Neugierig begann ich zu lesen. Da stand, das der Platz von zwei Wächtern bewacht wurde. Die Wächter lassen nur jene zum Brunnen, die von magischer Natur sind. Nicht magische Wesen durften den Platz nicht einmal betreten. Sobald man beim Brunnen ist, muss man erst ein Tribut zahlen.
Na gut, dass hörte sich gar nicht so schwer an. Ich verstaute mein Buch wieder, und erzählte Fantaghiro was ich gelesen habe. "Dann werden wir Smeralda sicher bald finden", sagte sie optimistisch.
Nachdem Tarabas und Angelika zurückkamen ritten wir weiter.
Keiner der beiden sagte ein Wort. Angelika schmollte sogar richtig.
Ich war so in meinen Gedanken vertieft, das ich die Stimme von Tarabas erst nicht gehört habe.
"Du solltest dich vor Angelika in acht nehmen! Sie wird schnell eifersüchtig, und könnte dich einsperren lassen."
Ich wusste nicht was er meinte. Warum sollte Angelika auf mich eifersüchtig sein? Da er ja meine Gedanken hören konnte(was ich zu oft vergesse) antwortete er:
"Sie ist eine Prinzessin. Ihr Vater ist König Tohor aus den blauen Bergen. Er hat sehr starke Krieger.
Angelika redet sich Dinge ein, die nicht existieren. Deshalb gab es schon oft Ärger mit ihr. Pass also auf!"
Ich erwiderte nichts darauf.
Am nächsten Tag erreichten wir endlich den Brunnen. Bzw den Weg der zum Brunnen führte. Wir mussten erst zu Fuss einen schmalen dunklen Pfad entlang gehen. Dann wurde der Pfad immer breiter, bis wir schliesslich zu einem großen Platz kamen. Der Boden war gepflastert. Um den Platz herum standen Bäume, und in der Mitte stand ein wunderschöner Brunnen.
Ich hatte allen erzählt welche Regeln es hier gab, aber offenbar hatte diese Angelika schon wieder vergessen. Während ich, Tarabas und Fantaghiro still standen, ging Angelika lässig zu dem Brunnen. Wir schrien alle entsetzt auf, doch es war bereits zu spät.

Prinzessin FantaghiróWo Geschichten leben. Entdecke jetzt