Fahrt ins Krankenhaus Teil 2

4.2K 80 0
                                    

Sicht Alexander:

"So?", fragte sie mit verängstigter Stimme.

"Perfekt, wenn es unangenehm ist oder schmerzt, drück meine Hand." sagte Franco

"Hört sich vielleicht jetzt doof an, aber du müsstest jetzt deinen Schließmuskel lockern, so als würdest du den Stuhlgang unterdrücken." sagte ich zu ihr.

"Also mehrfach fest zusammenpressen und danach wieder entspannen", antwortete ihr Franco, als er ihren fragenden Blick bemerkte.

Sie schüttelte energisch den Kopf.

"Es ist alles gut." sagte ich zu ihr.

Mit Franco machte sie brav die Übungen. Ich zog mir nochmal neue Handschuhe an und beugte mich etwas runter. Bei der nächsten Übung, führte ich nun meinen Zeigefinger ein. Sie schrie erschrocken auf und verkrampfte sich. Ich zog meinen Finger sofort heraus.

"Aufhören bitte", wimmerte sie leise.

"Alles gut, ich zieh dich nur noch an." antwortete ich ihr.

Ich konnte Jana total verstehen. Wer hätte es auch gerne getan, wenn hier vier Männer im Rettungswagen sind und ich schaue ob alles gut im After ist. Schnell aber dennoch vorsichtig zog ich sie an.

Im Krankenhaus wird es dann wohl eine Ärztin machen, denn so schnell konnte ich die Funktion des Schließmuskels nicht beurteilen und auch die Schleimhaut des Rektums um nach Verhärtungen oder Geschwüren zu tasten.

Dann überprüfte ich die Motorik und die Sensibilität der Beine, um zu sehen ob eventuelle Nervenschäden vorliegen. Auch die Durchblutung der Beine und Füße kontrollierte ich. Indem ich als Arzt den Puls fühlte.

Als alles dann soweit war und die Vitalparameter in Ordnung waren, knäulte sie sich zusammen und wimmerte leise. Was muss sie bloß alles erlebt haben???

Wir banden sie so gut es ging auf der Trage fest. Franco stieg aus und Benedikt setzte sich von Jana ausgesehen links hin, wo es relativ eng ist. Ich setzte mich so hin, wo ich einen besseren Blick auf das EKG und auf Jana hatte.

Auf halber Strecke mussten wir anhalten, da sich ihre Werte rapide verschlechterten. Franco kam aus dem NEF zu uns gestürmt.

"Gurte lösen, sofort." befahl ich in einem doch ziemlich rauen Ton.

Ich tastete nochmal das Becken ab.

"Beckenschlingen rausholen und fixieren."

Richard gab mir diese und zusammen fixierten wir diese Schlinge um das Becken.

"Alles gut Jana. Du musst jetzt aber so liegen bleiben." sagte Franco zu ihr.

"Weg da!!!" schrie sie plötzlich

Mit dem weg da, meinte sie die Tücher, welche um das Becken gewickelt waren.

"Wir müssen aber die Blutung stoppen, sonst stirbst du uns hier weg!", sagte ich zu ihr.

"Was passiert im Krankenhaus?" fragte sie mich verängstigt und schaute mir dabei in die Augen.

"Du wirst definitiv operiert und kommst dann auf die ITS, also auf die Intensivstation. Alles wird wieder gut."

Franco stieg wieder aus und die Fahrt verlief ohne weitere Komplikationen, aber im Krankenhaus angekommen wurde sie wieder unruhig.

Während ich der diensthabenden Ärztin Debbie Fischer schilderte was passiert ist, hielt ich ihre Hand und streichelte mit meinem Daumen ihren Handrücken was sogar half.

Alle zusammen lagerten wir sie auf die Krankenhaustrage um, wünschten ihr alles Gute und verließen schließlich den Schockraum.

Bei Debbie füllten wir noch die Formulare aus. Eigentlich würde ich viel lieber bei ihr bleiben und die Operation abwarten, aber leider ruft der Dienst.

Doch Schreie aus dem Schockraum rissen mich aus den Gedanken.

Sicht Alexander: Juma005

Zurück in mein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt