Chap. 4 - Pancakes hurt

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~They call me devil~
~my heart is empty~
~they call me devil~
~just try and temp me~

Im Zimmer nebenan klingelt mein Handy. Die Sonne geht gerade auf, doch meine Augen gewöhnen sich schnell an das sanfte Licht. Ich liege immer noch in der Badewanne, das Wasser ist mittlerweile kalt. Im Schlaf habe ich mich normal an die Wanne gelegt, und als ich jetzt aufstehe, ziebt es ordentlich als sich die Wunde vom Keramik löst. Ich ziehe den Stöpsel aus der Wanne und gehe Richtung Dusche. Das Bad sieht aus, wie nach einem Massaker. Beim Duschen kommt mir die Idee, wen ich aufräumen lassen könnte. Vor einem halben Jahr hatten wir einen Fall mit zwei Tatortreinigerinnen, sie arbeiten sehr diskret. Später werde ich ihnen einen Besuch abstatten. Meine Haare wasche ich nur mit Wasser, damit kein Shampoo den Rücken herunter läuft. Die wunde fängt leicht an zu bluten, da sie unter dem lauwarmen Wasser aufweicht, doch das ist nicht weiter schlimm. Aus der Papiertüte nehme ich mir zwei große Wundkompressen, nach etwas fummelei bleiben sie auf meinem Rücken liegen. Den Verband um meinen Torso zu wickeln, damit auch alles da bleibt wo es soll ist schon schwieriger, aber auch das ist irgendwann getan. Ich begeben mich ins Ankleidezimmer, und entscheide mich komplett in schwarz zu gehen. Den Dolch von Maze schiebe ich in meine Innentasche, man kann ja nie wissen. Als ich in meiner Corvette die Tiefgarage verlasse, ist es erst kurz vor sieben. Mein Magen knurrt, doch ich habe keine Lust alleine zu essen. So entschließe ich mich kurzerhand dazu, dem Detectiv und ihrem Nachwuchs einen Besuch abzustatten.
Für Chloes neue Wohnung habe ich noch keinen Zweit-Schlüssel, weswegen ich mir den Zugang mithilfe meines umfangreichen Fähigkeitensatzes machen muss.
Auf den ersten Blick wirkt alles leer, doch als eine Stimme
''Lucifer!'', ruft, habe ich gerade noch Zeit, mich mit zwei schnellen Schritten rückwärts vor einer Umarmung zu bewahren.
'Ahh, kleiner Mensch. Ich meine Beatrice. Ehhm, ist deine Mutter auch da?'
''Mommy ist gerade in die Dusche gegangen, aber normalerweise ist sie ganz schnell.''
'Was hälst du davon, wenn wir in der Zwischenzeit schonmal das Frühstück herrichten? Dann gibt es nachher nicht eine solche Hektik.'
''Auja, Frühstück machen ist eine tolle Idee. Ich will Schokoladenkuchen. Und was meinst du mit Hektik?''
'Naja, du musst nachher in die Schule, und der Detective und ich fahren aufs Revier.'
''Hehe, du bist lustig Lucifer.''
Bei dieser Bemerkung verziehe ich unwillkürlich die Wundwinkel.
''Es ist Wochenende, da habe ich doch keine Schule.''
Erstaunt blicke ich sie an. Wann und wo habe ich bitte einen Tag verloren? Meinen Berechnungen zu Folge sollte heute Freitag sein. Ein Blick auf meine Armbanduhr verrät, dass ich gar keine trage. Mein Handy verrät mir allerdings, dass sie recht hat.
'Dann lass uns eben Frühstück machen, um deiner Mutter eine Freude zu machen. Wie wäre das?'

Gemeinsam machen wir uns daran den Tisch zu decken, Speck an zu braten und Pancakes zu machen. Was eigentlich bedeutet, sie zeigt mir wo Töpfe und Pfannen sind, und ich brate an. Um meine Klamotten vor Fettspritzern zu bewahren, lege ich meine Jacke ab. Als ich meinen Arm ausstrecke um sie an den Kleiderhaken zu hängen, spüre ich, wie die verschorfte Haut an meiner rechten Schulter aufplatzt. Ein knurren kann ich mir verkneifen, verziehe aber trotzdem das Gesicht. Beatrice bekommt von alle dem zum Glück nichts mit, da sie gerade Marmeladen auf dem Tisch verteilt. Meinen Rücken ignorierend kehre ich zum Herd zurück. Mit hoch gekrempelten Ärmeln und einer Schürze, beginne ich Pfannkuchen und Speck zu machen. Bald kommt Trixi dazu, sie setzt sich auf die Küchenablage und schaut mir zu, während sie mir unentwegt irgendwelche Dinge erzählt, die sie in den letzten Tagen erlebt hat.

Während dessen, bei Chloe:
Ich stelle das Wasser ab, uns steige aus der Dusche. Meine Haare rubbel ich nur kurz mit dem Handtuch ab und verzichte darauf sie zu Föhnen. Nachdem ich mich angezogen habe, mache ich mich auf den Weg nach unten, mittlerweile habe ich wirklich Hunger.
''Und meine Lehrerin, Mrs. Jackson, musste Tomy aus dem Spind befreien. Das war wirklich gemein von Rudi und seinen Kumpels.''
Nanu, mit wem redet Trixi denn? Ist Dan etwa da? Langsam nähere ich mich der obersten Treppenstufe, doch von hier aus kann ich nicht in die Küche sehen. Es riecht fantastisch lecker, und allmählich beschleicht mich ein Verdacht wer zu Besuch ist.
'Na wenn einer schon Rudi heißt. Aber sei unbesorgt kleiner Mensch. Wenn du möchtest, kann ich diesem Rudi mal einen Besuch abstatten und mit ihm reden. Mir scheint es, als würdest du Tomy ganz gern haben.'
Ohne auf Lucifers indirekte Frage ein zu gehen fragt Trixi:
''Kannst du den Pancake in der Luft drehen, so wie es die Leute im Fernsehen immer machen?''
'Natürlich kann ich das, aber nicht heute Kind. Das müssen wir uns für das nächste Mal aufheben.'
Langsam komme ich die Treppe hinunter.
''Bitte, bitte, bitte, bitte. Ich will es sehen.''
'Nein kleiner Mensch, es geht heute nicht.'
''Bitte, bitte, bitte, bi..''
'Na gut, na gut. Wenn du dafür still sein mögest.', gibt er nach.
''Juhu.'', freut sich Trixi.
Am Fuße der Treppe angekommen, gehe ich um die Ecke um das Treiben zu beobachten. Trixi sitzt mit baumelnden Beinen auf der Küchenablage, während Lucifer mit hochgekrempelten Ärmeln und einer Schürze vor dem Herd hantiert. Sie sind schon wirklich extrem süß, wie sie so gemeinsam am werkeln sind.
Lucifer stellt sich leicht Breitbeinig auf, nimmt den Griff der Pfanne in beide Hände. Natürlich musste er die große, schwere gusseiserne nehmen. Gespannt beobachte ich ihn, wie er die Pfanne genau beobachtet und sie dann schnell nach oben reißt. Sein Blick wechselt von angespannt, konzentriert zu entsetzt, schmerzerfüllt.
'Ohh, bloody hell!'
''Lucifer!'', rufe ich, und komme in die Küche geeilt.

Lucifer | PainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt