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Es war gerade halb sechs als wir uns fertig gestylt auf den Weg machten.
Ich trug ein lockeres weißes Shirt, eine schlichte Silberkette und eine schwarze Skinnyjeans mit ein paar Löchern an den Knien. Außerdem noch meine Vans und eine Wasserflasche, die ich auf dem Weg trinken wollte, da ich hier in London viel zu wenig trank.
Marvyn trug wie gewohnt ein bisschen buntere Klamotten, ein pink-weiß gestreiftes Shirt und eine helle Jeans, dazu eine Lederjacke mit Nieten an den Schultern und pinke Glitzersneaker. Aber es stand ihm alles sehr gut und er war wie gewohnt selbstbewusst und hatte gute Laune.
Letzteres hatte ich zwar auch, aber mein Selbstbewusstsein war gerade im Keller.
Mit meinem Aussehen hatte ich mich abgefunden und gab zu, dass ich heute ganz in Ordnung aussah, aber ich war so unsicher und aufgeregt, dass ich ununterbrochen wie Espenlaub zitterte.
Ich wusste einfach nicht, was ich von dem heutigen Abend erwarten sollte.

Mit der U-Bahn fuhren wir zur Arena, in der das Konzert stattfinden würde, und während der ganzen Fahrt konnte ich nichts anderes tun, als wie ein hyperaktives Kind auf meinem Sitz hin und her zurutschen und an meiner Wasserflasche zu nippen.

Nach zwanzig Minuten, die sich wie Stunden angefühlt hatten, hielt der Zug an unserer Station und schnell standen Marvyn, ich und ein Haufen aufgedrehter Mädchen aus, die vermutlich dasselbe Ziel hatten, wie wir.

Nachdem wir unsere Tickets vorgezeigt hatten und den Sicherheitscheck über uns ergehen gelassen hatten, standen wir nun stolz mit dem Meet&Greet-Ticket, dass an einem Band um unseren Hals hing, frontal vor der Bühne. Nur der Sicherheitsabstand von vielleicht eineinhalb Metern war zwischen uns und der Bühne.

Um uns herum wurde es immer enger, denn immer mehr junge, kreischende Mädchen kamen in unseren Block.
“Ätzend.“ seufzte Marvyn, als er zum dritten Mal gegen die Absperrung vor uns geschubst wurde.
“So ist das eben, du musst zurückschubsen.“ meinte ich nur schulterzuckend und nicht ganz ernst.  Ich konnte die Mädchen schließlich verstehen, dass sie Marvyn nicht vor ihnen haben wollten, so groß wie er war.
“Wann geht es denn endlich mal los?“ fragte Marvyn dann, sah auf seine Uhr und schaute sich um.
“Es soll um halb acht losgehen, gleich kommt aber noch der Voract. Ich habe gehört, das sollen-“
“Fabi!“ unterbrach mich Marvyn unsanft und drehte mich Richtung Bühne. Plötzlich wurde es um mich herum extrem laut, da alle Mädchen anfingen zu kreischen.
Und dann erkannte ich vor mir den Grund dafür.
Harry schaute zwischen dem Vorhang hervor und ich war mir nicht sicher, aber ich glaubte, er sah mich an. Und als ich in ansah, lächelte er und winkte.
Es wurde noch lauter um mich herum und ich bekam von allen Seiten Stöße und wurde weggedrückt, aber ich konnte mich nicht rühren. Ich stand nur da, als wäre die Zeit stehen geblieben, und erwiderte Harrys Lächeln.
“Oh mein Gott, Fabi.“ hörte ich Marvyms Stimme gedämpft und spürte seine Hände auf meinen Schultern. “Ich glaubs nicht.“
Und dann war Harry mit einer schnellen Bewegung hinter dem Vorhang verschwunden.

Nur ein paar Minuten später fing das Konzert an. Erst spielte eine Band, die ich nicht kannte, ein paar Songs, die wirklich nicht schlecht waren, und die Stimmung wurde immer besser.

Dann kam Harry und während alle um mich herum nur kreischten, mitsangen und tanzten, stand ich die ersten Songs lang nur wie in Trance da und beobachtete ihn.

Doch als er sein nächstes Lied ankündigte, war ich plötzlich hellwach.
“Der nächste Song ist einer meiner persönlichen Lieblingssongs.“ fing er an zu erklären und schaute dabei durch die Menge, dann blieb sein Blick an mir hängen. Er kam ein paar Schritte näher, stand nun vielleicht drei Meter von mir entfernt und lächelte.
“Und ich weiß, dass ihn jemand hier mindestens genauso mag wie ich.“
Keine Ahnung ob es Einblidung war, aber er zwinkerte mir zu, bevor er sich wieder umdrehte und zurück joggte.
“Dieser Song ist für dich.“
Und dann begann er zu singen und er hörte sich noch viel schöner an, als sonst.

Tell me something, tell me something
You don't know nothing, just pretend you do
I need something, so tell me something new
Choose your words 'cause there's no antidote
For this curse
Oh, what's it waiting for?
Must this hurt you just before you go?“

Ich spürte, wie ich wieder anfing zu zittern, wie meine Knie weich wurden und ich leise mitsang. Dieses Lied war eins meiner absoluten Lieblingslieder und jetzt war ich mir sicher, dass er mich gemeint hatte.

Und dann spürte ich ein seltsames Kribbeln in meinem Bauch, es wurde von Sekunde zu Sekunde stärker und breitete sich in mir aus und ich realisierte, dass ich gerade dabei war, mich Hals über Kopf zu verlieben.

Nothing but Love // HarryStylesXFabiwndrlndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt