Realität oder Traum 1

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Sie tat mir irgendwie Leid. Dennoch zweifelte ich doch an ihrem Verstand. Wieso hatte sie so mit sich herumspielen lassen. Wenn schon jahrelange Freundinnen ihr von dem einen auf den anderen Tag den Rücken zukehren, obwohl sie nichts gemacht hatte. Schon an dem Punkt hätte ich doch nachgedacht, ob dieser Damian so ein guter Freund für mich wäre. Zumal ihre "Freundinnen" ihr sogar erzählt hatten warum sie mit Phoebe nichts mehr zu tun haben wollten. Das konnte mir jetzt aber auch egal sein. Sie hat die Freundschaft gekündigt und das ist das was zählt. Sie kann sich nun wieder neue, vernünftige Freunde suchen .
Ich lag immernoch mit ihr in den Armen auf dem Bett. Nur, dass sie inzwischen eingeschlafen war. Sie sah wunderschön aus. So friedlich. Ein leichtes Lächeln lag ihr auf den Lippen. Ob sie wohl merkte, dass ich sie gerade anstarrte? Langsam merkte ich, dass meine Augenlider immer schwerer wurden. Und so kuschelte an Phoebe an und schlief ein.

Langsam wachte ich wieder auf und schaute zu Phoebe. Sie war auch schon wach und starrte mich an. "Lass das!" Sie riss die Augen noch weiter auf und krabbelte auf mich drauf. "Was denn? Ich schaue dich doch nur an.", erwiderte sie. "Das ist kein schauen. Das ist starren. Einfach nur total creepy." Eine ganze Weile guckten wir uns einfach nur in die Augen. Ich hatte das Gefühl ihre grau-grünen Augen würden mich in einen Bann ziehen. Ich konnte nicht anders als immer weiter darin zu versinken. Ob es ihr wohl genauso erging? Ich wendete den Blick auf ihre Lippen. Sie sind zum Küssen gemacht. So volle, schöne Lippen hatte ich noch nirgendwo sonst gesehen. Sie fing an darauf herumzukauen und leckte sich dann langsam darüber, was extrem sexy aussah. Wie sollte ich das nur weiter aushalten. Das Mädchen, in das ich mich immer mehr verliebte, sitzt auf mir und spielt mit ihren Lippen. Ich schloss die Augen. Passierte es gerade wirklich? Ich spürte, das sie sich weiter auf mich legte. Langsam fing ich an, mit zwei Fingern, Phoebe über den Rücken zu fahren. Es bildete sich auf der Stelle sofort die Gänsehaut. Es fühlte sich so gut an. So echt. Sie beugte sich zu mir runter und fing mich zu küssen. Sehr zärtlich. In mir brach ein Feuerwerk der Gefühle aus. Ich fing an mit meiner Zunge über ihre Lippen zu fahren. Sie löste sich kurz einmal kurz von mir und schaute mir lusterfüllt an. Holy shit. Ich bin im Himmel. Als unsere Lippen sich wieder berührten, machten wir beide unsere Münder leicht auf. Wir kämpften dann mit den Zungen um die Kontrolle. Leider gewann sie. Und so wurde der Kuss immer härter. Immer gieriger. "Phoebe, warte!" Sie richtete sich auf, sodass sich nun unsere Unterleibe trafen. Scharf zog ich die Luft ein. Stop! "Phoebe, mir geht das zu schnell. Der erste Kuss ist gerade einmal ein paar Stunden her. Wir sind noch nicht mal zusammen. Und dann machen wir hier schon so etwas." "Das ist aber gerade voll heiß." Dabei kreiste sie ihre Hüften. Sie hatte recht es war total anturnend. Nein weg mit dem Gedanken. "Nein. Ich will das nicht. Können wir nicht einfach nur kuscheln?" "Du bist so ein Spaßverderber! Dann kann ich auch gehen." Ist das jetzt ihr ernst? Ich öffne mich und sie kommt mir so? In mir staute sich die Wut. "Wenn du meinst. Geh doch. Dann brauchst du dich aber auch nicht mehr bei mir melden." Völlig fassungslos starrte sie mich an. Wir schwiegen eine ganze Zeit lang an. In ihren Augen sammelten sich Tränen. Ich bekam ein schlechtes Gewissen. Das was ich gesagt hatte, war hart gewesen. Sie rappelte sich auf und packte ihr Handy in ihren Rucksack. Nahm ihre Jacke vom Harken und zog sich die Schuhe an. "Phoebe..." "Was du hast gesagt ich soll gehen. Das mach ich jetzt." "Bitte geh nicht. Ich hab darüber nicht nachgedacht was ich gesagt habe. Es tut mir leid. Bitte verzeih mir. Ich war ein Arsch." "Ach und du meinst das macht alles wieder gut?" Ich schnellte auf, als sie gerade aus meiner Zimmertür stürmen wollte. Ich griff nach ihrem Handgelenk und zog sie zu mir. Sie wollte sich gerade wehrem. Doch ich legte meinen einen Arm um ihre Taille und mit der anderen Hand zog ich ihren Kopf zu mir und küsste sie. Den Kuss erwiderte sie nicht und so ließ ich ab und schaute ihr tief in die Augen. "Bitte sei nicht mehr sauer auf mich und bleib. Mir tut es leid." "Warum sollte ich bleiben hm? Damit es in ein paar Minuten wieder heißt, dass ich doch gehen soll. Nenn mir einen guten Grund warum ich bleiben soll." Ratlos stand ich vor ihr. Es gab so viele Gründe. Ich will sie einfach nur bei mir haben und sie nie wieder gehen lassen. Ich will ihr Freund sein. Warte was? Doch. Ich konnte es nicht mehr leugnen. Zu hundert Prozent bin ich in sie verliebt. Doch ist sie es auch in mich? "Ok, keine Antwort ist auch eine Antwort. Also Tschüss. Schönes Leben noch." Scheiße was hatte ich getan? Ich musste irgendetwas tun. "Phoebe, warte!" "Warum?", schrie sie auf einmal. "Weil, weil..." "Also kann ich auch gehen." Nein! "Phoebe, ich liebe dich!" Abrupt blieb sie stehen. Langsam drehte sie sich nun um. "Wirklich?" Hatte ich ihr das gerade wirklich gesagt. Scheiße. Ich wünschte mir, dass es ein Traum war. Kann ich nicht einfach aufwachen. Ich meine es ist die Wahrheit. Aber was, wenn sie mir ins Gesicht sagt, dass sie es nicht tut. Oder was wenn sie mich auch liebt? Was dann? Heute morgen wusste ich ja noch nicht einmal, ob ich auf Mädchen oder Junge stehe. Aber ich musste ihr langsam antworten. Ich senkte den Kopf, um ihr nicht in die Augen schauen zu müssen. Ich schämte mich gerade so sehr. "Ja. Ja, Phoebe. Verdammt. Ich hab mich in dich verliebt." Plötzlich kam sie auf mich zugerannt und umarmte mich. Mein Herz raste wie wild. Dann löste sie sich von mir und fing an mich zu küssen.

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