Sicht des Erzählers:
Nach wenigen Minuten hatte Shippy sich alle Gegenstände auf dem Reitplatz genau angesehen. Und als sie den Parcours mehrere Male absolviert hatten machte Marie sich an die Arbeit, die Sachen wegzuräumen während ihr Pferd den Zaun auf dem der Gurt hing misstrauisch beäugte.
"So, Süßer... Jetzt wird aber gearbeitet", rief Marie und legte den Gurt vorsichtig auf Shippys Rücken. Dieser schüttelte sich kurz und ließ es dann aber zu, dass Marie den Gurt schloss. Die Trense war kein Problem, die kannte er ja schon. Als sie die Trense an der Longe gefestigte und den Hengst mit dem Ende der Longe von sich weg trieb buckelte dieser ein bisschen, aber trabte dann willig um sie herum.
30 Minuten später hatte er den Kopf fallen gelassen und schnaubte zufrieden ab. Marie lobte ihn ausgiebig und er rieb den Kopf an ihrer Schulter. Sie führte ihn am Halfter zurück zu den Koppeln und ließ ihn zu Carlonso, dem ältesten Wallach des Stalles mit dem er sich sehr gut verstand, auf die Weide.
Sie lief dann zurück zum Platz um die Longe, den Gurt und die Trense zu reinigen und wegzubringen.
Da hörte sie auf einmal Schreie, ein schrilles Wiehern und ein Pferd, ein Pferd in vollem Galopp, ein Pferd in vollem Galopp auf sie zu kommen."LEILAAAAAA! LOS tuen sie doch was, Herr Tallmann. Daddy! Fang sie ein!", hörte Marie eine wütende Mädchenstimme schreien.
Dann sah sie ein Pferd auf sich zurasen. Ein grau-schwarzer Apfelschimmel. Ein wunderschönes Pferd, aber auch panisch. Angsterfüllt. Fluchtartig.
Marie hatte von klein auf gelernt niemals aus dem Weg zu gehen, wenn ein Pferd auf sie zu lief. Also blieb sie stehen und riss die Arme nach oben. Nur wenige Zentimeter vor ihr bremste das Pferd. Sie griff instinktiv nach dem Führstrick, bevor das Pferd sich wieder umdrehen und losrennen konnte. "Heyy, ruhig. Gaaannzz ruhig, alles ist gut, meine Kleine.", schwor Marie auf die Stute ein. Irgendwie wusste sie, es war eine Stute. Sie war schweißnass, ihre Augen weit aufgerissen, alle Muskeln angespannt, die Ohren unrihg hin und her zuckend. Marie strich ihr über den Hals und spürte im Genick plötzlich ein Kribbeln in den Fingern. Sie drückte vorsichtig auf die Stelle, die Stute zuckte. Sie hatte Schmerzen. Aber warum kribbelten ihre Finger genau an dieser Stelle? Was hatte das zu bedeuten? Komisch. Sie kraulte langsam und mit besonderer Vorsicht die schmerzende Stelle und Summte ganz leise eine Melodie, die ihr gerade in den Kopf kam. Augenblicklich schien die Stute sich zu entspannen, doch da riss sie den Kopf schon wieder nach oben, denn eine unsympathische Männerstimme dröhnte an ihre Ohren: "Ahh, du hast den Gaul also eingefangen. Sehr gut. Ich wusste doch gleich, dass sie ein totaler Fehlkauf war... Naja... So, jetzt geht es aber erstmal ab mit dir in die Halle, du Mistvieh. Dann wird dir Lara schon zeigen, wer hier der Boss ist."Der Mann wollte Marie den Strick aus der Hand reißen, doch sie umklammerte ihn eisern. "Nein.", sagte sie schlicht und einfach.
"Lass mein Pferd los! Sie gehört MIR! Und ich entscheide, was gut für sie ist. Und jetzt habe ich entschieden, dass ich mit ihr auf den Springplatz gehe... Wenn es auf diesem scheußlichen Hof überhaupt einen gibt.", keifte das Mädchen, welches Marie schon vom Hof aus gehört hatte.
Maries Vater war jetzt auch bei ihnen angekommen und sah Marie bittend an. Sie verstand schon. Sie sollte die neuen Einsteller nicht direkt am ersten Tag vergraulen.
Wohl oder übel gab sie dieser Zicke also den Führstrick und das Mädchen zerrte die hübsche Stute grob hinter sich her. "Wie heisst dein Pferd?", fragte Marie dann doch. "Leila. Hope Leila.", antwortete das Mädchen, "Und ICH bin übrigens Lara, danke der Nachfrage..."
Marie starrte dem seltsamen Duo hinterher, immer noch geflasht von diesem Pferd.
Als sie eine gute Viertelstunde später in Richtung des Springplatzes lief hörte sie schon von weitem die keifende Stimme dieser Lara: „Du Drecksvieh! Jetzt spring endlich! Papa, mach, dass sie springt!" „Aber Schätzchen du bist hier die Reiterin und nicht ich.
Marie ging jetzt nicht mehr sondern rannte schon fast zu dem riesigen Platz auf dem ein kleiner Parcour mit circa 15 Hindernissen erbaut war. Sie waren alle nicht höher als 50 Zentimeter aber trotzdem weigerte sich die aufgebrachte Stute auch nur über eines von ihnen zu springen. Alt konnte sie noch nicht sein. Sie schien noch nicht komplett ausgewachsen zu sein, ausserdem war ihr Fell noch sehr dunkel. Marie schätzte sie auf knappe vier Jahre. Trotz dieses jungen alters trug sie eine scharfe Kandare im Maul. Lara hatte Sporen an den Stiefeln und schlug ausserdem noch mit einer Gerte auf das verängstigte Pferd ein. „Marie?", rief mein Vater. Was wollte er von ihr? „Ja?" „Würdest du dich mal draufsetzten?" Sein Blick war bittend, wenn nicht sogar flehend. Marie wusste dass er, wie sie, kein Tier leiden sehen konnte. „Ich hole meine Kappe!", rief Marie und sprintete zurück zum Stall. Sie war lange nicht mehr richtig geritten in letzter Zeit hatte sie ihre Aufmerksamkeit ihrem jüngsten Friesen geschenkt.
Miracle hatte zurzeit eine kleine Pause von der Turniersaison die sie erfolgreich hinter ihnen hatten.
Mit der Kappe in der Hand lief Marie zurück zum Platz, auf dem Lara murrend und voll Sand neben ihrem Vater stand, während Maries Vater, Markus Tallmann, die Stute festhielt und sie zu überzeugen versuchte, ruhig stehen zu bleiben. Doch sobald er die Zügel etwas straffte explodierte die Stute förmlich und da fiel Marie das Kribbeln wieder ein das sie gespürt hatte...
„Ich werde mich da nicht raufsetzte.", stellte Marie fest als sie näher kam. „Ach komm Marie mit ihr wirst du locker fertig." hörte sie ihren Vater sagen dich sie schüttelte nur den Kopf. „Sie hat Schmerzen. Vermutlich die Zähne oder etwas ist mit der Muskulatur nicht in Ordnung.", sagte Marie. Ihr Vater sah erst sie, dann die schweißgebadete Stute an. Er nickte. „Was ist? Traut die sich nicht?", feixte Lara vom Rand des Platzes aus. „Nein, ich habe keine Angst aber dein Pferd hat schmerzen!", rief ich in einem verärgerten Tonfall zu ihr hinüber. Die Antwort darauf war ein desinteressiertes „Ist mir egal!"————————————————————————————
Hier ist Kapitel Nummer 2☺️
Ich weiss, es hat etwas gedauert aber ich hatte keine wirkliche Motivation obwohl dieses Kapitel zur Hälfte sogar schon fertig war.
Was ist euer erster Eindruck von Lara und wie glaubt ihr wie wird sie sich im Laufe der Geschichte entwickeln?Und was ich noch loswerden will, ist ein Dankeschön an die die diese Story vielleicht auch weiterhin lesen/ verfolgen werden. Ich bin gerade mal aus Langeweile wieder auf mein Profil gegangen (weil ich mit der derzeitigen Story fertig war) und habe gemerkt dass dieses Buch einfach auf platz 6 unter dem Hashtag reiterin steht😍
War echt geflasht davon gerade uch glaube das hat mich auch wieder motiviert diese Story weiterzumachen. ☺️
schönen Abend euch❤️
Mikisgurl2003
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Hope Leila- Spring um dein Leben!
Teen FictionEigentlich ist die 15 jährige Marie Tallmann der wohl glücklichste Mensch der Welt. Sie wohnt mit ihren Eltern und ihrer Schwester auf dem Schwalbenhof und kann reiten, wann immer sie will. Sie und ihr weißer Friese Starship sind unzertrennlich, doc...