Ich lief. Ohne zu wissen wohin. Ich musste einfach nur da weg. Ich hielt es nicht mehr aus.
"CHLOE ! Bleib stehen ! Bitte !", schrie mir jemand von hinten zu, doch ich lief einfach weiter. Ich konnte seine Stimme gerade nicht hören, geschweige denn ihn ertragen.Warum tut er mir das an ? Bin ich so wertlos ? Es tut einfach weh, aber das ist ihm egal ! Dieses Arschloch... wohin soll ich jetzt gehen ?
Ich muss zu meinem Bruder .... So ungern ich da auch hingehe nach dem, was passiert ist, ich kann nirgends sonst hin ...
Nach einem Fußweg von 20 Minuten
Ich kam am Haus meines Bruders an. Vor zwei Jahren hatte ich hier auch gewohnt, aber dann bin ich zu Daniel, meinem Freund (oder jetzt Ex-Freund) gezogen. Das Haus war riesengroß und er lebte dort mit seiner Freundin. Mein Bruder war zwei Jahre älter als ich und somit 20 Jahre alt. Es war dumm gewesen mit 16 auszuziehen, doch ich dachte, dass wir bis ans Ende unseres Lebens zusammen sein würden. Ich habe ihm vertraut. Das war der Fehler. Der größte Fehler meines Lebens.
Er öffnete die Tür und sah mich an : "WAS IST DENN MIT DIR PASSIERT ?!"
In seinem Blick spiegelte sich Angst und Sorge und eine Spur von Traurigkeit. Ich wollte ihn umarmen, doch ich konnte nicht. Ich sah rot. Dann schwarz.Ich wachte auf und hatte überall Schmerzen, doch am meisten schmerzte mein Herz. Es tat so unglaublich weh. Ich hatte keine Lust mehr.
Ich wollte einfach nicht ...
"Chloe ? Bist du wach ?", die besorgte Stimme meines Bruder holte mich aus meinen Gedanken.
"Nein", sagte ich mit einer rauen Stimme.
"Erzähl mir was passiert ist Chloe", seine Stimme war leise, sein Blick traurig auf den Boden gesenkt.
"Ich...", fing ich an, doch meine Stimme brach ab. Das Geschehene wiederholte sich vor meinen Augen und ich spürte wie eine Träne an meiner Wange runterlief. Mein Atem wurde unregelmäßig. Es fühlte sich an als ob ich keine Luft mehr bekommen könnte, als würde der Sauerstoff meinem Körper entweichen. Mein Bruder sah mich mit großen Augen an. Ich hatte noch nie so viel Angst und Sorge in seinen Augen gesehen wie jetzt. Ich wollte aufhören, so tun als ginge es mir gut, doch ich konnte nicht. Ich bekam einfach keine Luft mehr. Er setzte sich zu mir und nahm mich in die Arme. Er wusste, das ist das einzige, was er tun konnte.
"Chloe", flüsterte er, "sei mir nicht böse. Ich habe Dad angerufen. Er kommt ins Krankenhaus, wo ich dich jetzt hinbringe."Ich wollte schreien, gegen ihn schlagen, mich aus seinen Armen befreien! Er trug mich einfach in sein Auto, während ich all meine Wut und Trauer in Tränen verwandelte. Ich wünschte ich könnte alles ungeschehen machen. Aber dafür war es zu spät....
Wir kamen am Krankenhaus an und sowohl mein Vater, als auch Daniel standen davor.Ich konnte es nicht glauben. WIE KANN ER SICH HIERHER TRAUEN ? Ich wollte schreien, doch alles was ich tun konnte war weinen. Meine Stimme war weg.
Wir gingen rein und mussten erst einmal warten.
"Daniel, setz du dich doch zu Chloe.", sagte mein Vater freundlich lächelnd. Er hatte ihn schon immer gemocht. Ihn meistens sogar vor MIR verteidigt!
Ich wollte ihn jetzt nicht neben mir haben also stand ich auf und wollte im Wartezimmer rumlaufen. Gerade als ich mir ein Bild ansah spürte ich etwas. Kennt ihr das, wenn ihr spürt wie euch jemand anstarrt? Genau das spürte ich auch gerade. Ich schaute mich um und tatsächlich saß in der Ecke ein Junge. Ungefähr in meinem Alter, definitiv gebaut, etwas sehr hell allerdings, aber echt wahnsinnig süß mit braunen Augen und braunen Haaren. Er sah echt gut aus, aber warum starrte er mich so an ? Da es mir langsam etwas peinlich wurde angestarrt zu werden, weil ich mich fühlte als hätte ich einen Frosch auf dem Kopf sitzen, setzte ich mich neben meinen BruderDer Unbekannte hübsche wurde aufgerufen und ging.
Einige Zeit später kam er allerdings wieder, diesmal mit einer Tüte in der Hand. Ich wüsste nur zu gern was da drin ist.
Nur zwei Minuten später kam eine Frau im weißen Kittel rein und sah mich geschockt an.
"Kommen Sie.", sagte sie, doch ihr Gesicht verriet, dass sie fragen wollte was passiert ist, allerdings hätte ich das nicht beantworten können. Nicht vor meinem Vater. Nicht vor ihm.
Ich stand langsam auf und versuchte das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Logan stand auf und half mir. Er stützte mich.
"Ehm... Entschuldigung?", die Ärztin sah Logan verwirrt an.
"Ist schon gut. Das ist mein älterer Bruder", flüsterte ich. Ich könnte kaum noch sprechen. Wir gingen ins Krankenzimmer.
"Ich hole kurz einige Dinge und dann können wir anfangen.", entschuldigte sie sich und verschwand.Ich ging zum Spiegel, der über dem Waschbecken hing, und erschrak. Ich verstand nun, warum mich jeder so angestarrt hatte. Meine Haare waren wahnsinnig durcheinander, mein rechtes Auge komplett lila. Direkt unter meiner Augenbraue platzte eine Wunde auf und begann wieder zu blute. Ich schaute auf meine Wangen und stellte fest, dass sie sehr gerötet waren. Meine untere Lippe war aufgeplatzt und ziemlich geschwollen. An meinem Hals waren Kratzspuren und blaue Stellen.
Alles in einem sah ich also ziemlich scheiße aus.
"Chloe, was ist passiert ?", er wurde langsam ungeduldig, das sah man ihm nur zu gut an.
"Ich bin nur...", doch weiter kam ich nicht, denn plötzlich platzte der Junge aus dem Wartezimmer rein.
"Ehm, ich suche nur meine Kontaktlinsen, lasst euch nicht stören. Tut einfach so als wäre ich gar nicht da"teilte er uns mit seiner etwas rauen jedoch wunderschönen Stimme mit. Allerdings bemühte er sich uns nicht anzusehen. Er verdeckte sein ganzes Gesicht.
Meinen Bruder schien er aber nicht zu stören, denn er redete einfach weiter :
"Sag mir nicht es ist nichts und komm mir auch nicht mit dummen Ausreden ! Du blutest am Auge und hast überall blaue Flecken Chloe! Und einige sind nicht gerade neu! "
Ich erschrak : "Du hast doch nicht etwa ..."
"Doch Chloe, ich habe mir deine Arme und Beine auch angeguckt", unterbrach er mich traurig.
"Chloe, sei ehrlich zu mir. Schlägt Daniel dich ?", fragte er die Frage, die mich zittern ließ.
Der Fremde, der gerade seine Kontaktlinsen suchte, hielt kurz in seiner Bewegung inne und lauschte. Ich fing an zu weinen. Verdammt. Mir wurde heiß und dann eiskalt. Ich bekam keine Luft. Ich schaute meinen Bruder an. All die Trauer war aus seinem Blick gewichen, auch, wenn ich wusste, dass sie noch da war. Er war sauer. Und ich wusste was er vor hatte. Aber das konnte ich nicht zulassen. Nicht hier. Nicht jetzt. Nicht vor Dad. Er wollte gerade rausgehen. Ich rannte zu ihm und zog an seinem Arm.
"Logan, bitte ...", bettelte ich ihn an, doch er riss sich von mir los und verließ den Raum. Als er sich von mir losgerissen hatte, hatte ich das Gleichgewicht verloren und bereitete mich auf den Aufprall vor, aber ...|| Ok also das war das erste Kapitel😁
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Liebe um Mitternacht
FantasyEr sieht sie. Sie sieht ihn. Er sieht alles. Sie sieht nichts. Er will sie nie wieder sehen. Doch sie will ihn kennenlernen und stößt dabei auf ein uraltes Geheimnis .... Ein Kampf zwischen Liebe und Leben ... "CHLOE VERSCHWINDE ! WENN DU NÄHER KOM...