Kapitel 5

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Skye

Ich schlenderte den Fußgängerweg entlang und war in meinen Gedanken gefangen. Das wenige Blut auf meiner Hand war bereits getrocknet und sie schmerzte nur noch ein wenig.

Eigentlich wollte ich nach Hause oder allgemein weg von hier doch mein Bruder war bereits gefahren ohne mir irgendetwas zu sagen. Immer ging die Mailbox ran wenn ich ihn anrief.

Toll.

Es war gegen drei Uhr morgens und ich lief alleine in einem fremden Wohngebiet herum. Und das nüchtern, dass kam noch dazu.

Ich kuschelte mich weiter in meine Jacke hinein als ein kleiner, frischer Windstoß kam.

Noch ein letztes Mal rief ich Rafael an und beim dritten Klingeln ging schon wieder die Mailbox ran. Ich blieb stehen und stöhnte genervt auf.

Dein Ernst, Rafa?

Fick dich.

Neben mir kam ein Motorrad zu stande und die Person blickte mich amüsiert an. Ich ging auf die Person zu und als ich näher dran stand sah ich Milo.

"Er flankt grad die Blonde weg, also brauchst du es nicht noch einmal zu probieren.", er lachte und mein Herz fing an mit glühen.

"Woher weißt du wo ich bin?", fragte ich und lächelte ihn an.

Dumme Frage, Skye, sehr dumme Frage.

Wenn dein Bruder ohne dich gefahren ist und du dich hier nicht auskennst ist es da nicht normal dass du hier irgendwo in der Gegend bist?

Dumme.

Danke, danke, liebes Unterbewusstsein.

"Okay dumme Frage, hahah.", verlegen kratzte ich mich an meinen Nacken und spürte wie ich rot wurde.

Milo lachte und ich stimmte mit ein.
Plötzlich knurrte mein Bauch und ich musste noch mehr lachen.
Er stand auf und blickte mich mit seinen wunderschönen Augen an.

"Hier,", er hielt mir einen Helm hin, zog seinen auf und setzte sich wieder hin, "spring auf."

Ich tat was er mir sagte und kurz danach fuhren wir los durch die schwarze Nacht. Meine Arme schlang ich um seinen Bauch und hielt mich fest.

Erst jetzt spürte ich was für eine Wärme von ihm ausging und mir wurde direkt warm ums Herz.

Zusammen legten wir uns in die Kurven und fuhren auf den langen, geraden Strecken schneller als in der Stadt, normalerweise.

Als wir kurz vor der Stadt waren verlangsamter er das Tempo und ich löste mich von ihm. Ich schmiss meine Arme in die Luft und ließ den Wind an mir vorbeiziehen.

Freiheit.

Wir kamen In-N-Out-Bruger immer näher und fuhren auf den Parkplatz drauf, stiegen ab und gingen hinein.

Ich stellte mich an eine andere Kasse an als er um zu bestellen. Bei ihm stand eine hübsche, große, schlanke Blondine und sie schienen sich zu verstehen. Das Mädchen schien leicht mit ihm zu flirten und er erwiderte es.

"Entschuldigen Sie,", eine raue Stimme riss mich aus den Gedanken und ich blickte die männliche Person vor mir an, "was möchten Sie bestellen?"

"Pommes mit Süß-Sauer-Soße, einen Chickenburger und eine große Cola zum mitnehmen bitte.", ich lächelte ihn freundlich an und er nickte.

Seine braunen Haare waren nachhinten gegelt und schimmerten im Licht. Er hatte mir den Preis genannt und ich bezahlte den Betrag.

Wieder blickte ich zu Milo und dem Mädchen rüber, die lachte. Sie hatte ein schönes Lachen und es machte sie noch schöner, als sie es schon war.

Ain't nobody takin my babyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt