Kapitel 20

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Ich wusste wer da mit mir sprach, wollte aber genau aus diesem Grund nicht aufsehen.
“Schau mich an kleine.“
Ich sah rauf.
Noha sah mir direkt in die Augen. Ich konnte es nicht fassen. Er hatte gemachte Haare, war sauber und stank nicht mehr nach Schweiß und Blut.
“I-ich dachte... ich dachte du suchst hilfe?“ sagte ich kleinlaut unter Tränen.

“Haha ich? Wieso? Du denkst doch nicht etwa dass das hier alles von mir ernst war?“
“A-aber ich dachte du liebst mich?“
Fragte ich leise.
Er lachte wieder.
“Niemals man. Aber es ist eine gute Bestätigung das meine Schauspielkunst wächst.“ Er grinste mich dreckig an.
Ich hatte wohl ein dickes fettes Fragezeichen in meinem Gesicht, er fuhr nämlich selbst fort.
“Ich inszeniere es immer wieder. Jedes Mädchen glaubt, ich würde es lieben, aber fehlgeschlagen. Ich habe alle, dich auch eingeschlossen, nur hier her gelockt. Aber fühle dich geehrt. Du bist die erste die es von mir persönlich erzählt bekommt. Naja auf jeden fall liebe ich nur Lydia, wir sind seit 3 Jahren zusammen und das wird sich auch nicht ändern. Und jetzt lauf zurück. Du bist jetzt dran.“

Mir blieb ein Kloß im Hals stecken. Ich konnte nicht mal antworten da schubste er mich schon eins Stück zurück. Ich glaube mein Leben ist hier zu Ende. Meine Träume von Familie und einem Hund sind geplatzt. Einfach so. Als wäre es normal.

Er schob mich wieder in den Raum rein. Darin waren schon Lydia und einer der Männer.
“Ah na endlich! Ich dachte schon sie ist uns komplett verloren gegangen.“
Sie lief auf Noha zu und küsste ihn. Danach sah sie mich an und zwinkerte mir zu. Wie ich sie einfach nur selbst in so ein experiment schreiben würde.. ich hätte sie am liebsten eigenhändig umgebracht...

Ein Mann packte mich am Arm und wollte mich gerade auf der Liege fesseln, als Lydia seine Tätigkeit unterbrach.
“Warte mal, ich habe eine andere Idee. Da sie abhauen wollte wird sie leiden, aber nur für sich.“ Sie grinste dreckig und zeigte dem Mann der mich festhielt, mit einer handbewegung, dass er ihr folgen sollte. Mit mir.

Wir liefen wieder in den Gang, bogen aber hin und wieder ab.
Irgendwann öffnete sich wieder eine Tür. Durch diese gingen wir durch. Wir standen in einem Raum der ungefähr so groß war wie ein Schwimmbecken. In der Mitte war aber eine Wand, durch die konnte man aber hindurch sehen. So wie bei einem Verhör.

Der Mann schubste mich nach vorn und flüsterte dann Lydia irgendetwas zu. Sie nickte nur und er packte mich wieder. Er ging mit mir auf diese wand zu, die den großen Raum in zwei teile teilte. An der Seite war eine Tür die ich nicht bemerkt hatte. Er öffnete diese und schubste mich in den Raum. Danach verschloss er die Tür von außen und ich war allein. Zumindest fühlte es sich so an.

Die Tür, in die ich geschubst wurde, konnte nur von außen geöffnet werden da sich innen kein Griff oder ähnliches befand.
Ich konnte nicht wie vorher die anderen sehen, für mich war diese »Trennwand« nur eine Wand.
Auf ein mal Hörte ich eine Stimme die durch Lautsprecher drang.

“Megan, das sind deine letzten Minuten. Genies sie also.“
Das war Lydias Stimme.
“Und damit es dir bei unserem Experiment besser gehen wird als jetzt, bekommst du noch ein letztes mal ein Glas Wasser.“
Kurz nachdem sie das sagte, öffnete sich unten an der Tür eine Art Klappe. Es sah aus wie eine Katzenklappe.
Jemand steckte durch diese Klappe ein Glas mit Wasser, als diese wieder zu war, sah es wieder so aus als würde da keine Tür sein.

Toll.. trinken oder nicht trinken. Was ist, wenn da etwas rein gemacht wurde.. egal.. oder?

Ich konnte nicht widerstehen und fiel kurz vor dem Glas auf die Knie. Ich nahm es in beide Hände und Trank es in einem Zug leer. Das tat gut.

Ein Mann kam reingestürmt und schmiss mich gegen die Wand, so sehr das ich zu Boden fiel. Er setzte sich auf mich drauf und machte meinen Arm frei. Ich war zu schwach um mich zu wehren also ließ ich es über mich ergehen. Er kramte eine spritze aus seiner Manteltasche und rammte sie mir in die Hauptschlagader in meinem Arm. Es fat höllisch weh, nicht nur die Nadel sondern auch weil er so schnell spritzte.

Als er Fertig war, ließ er mich los und ging schnell wieder raus. Was war das jetzt?

“Megan das war keine normale Spritze. Darin war eine Überdosis LSD. Du kennst die Droge, daran wirst du jetzt sterben!“
Diesmal war es Noha. Mir blieb die Luft weg. Ich sterbe also an einer überdosis einer Droge? Geil...

Ich setzte mich in eine Ecke des Raumes und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
[...]

Ich wachte irgendwann auf und bemerkte das ich eingeschlafen war.
Als ich meine Augen öffnete, stellte ich aber fest, dass alles anders aussah als vorher. Es sah aus, als ob ich in einem Keller liegen würde, voller Blut und es stank nach Eisen.
Ich wusste das es nicht sein konnte, es muss die Droge sein..
Als ich versuchte auf zu stehen drehte sich alles. Ich fiel wieder um und als ich dann wieder auf sah, kamen die Wände auf mich zu, ich schrie, ich hatte Klaustrophobie. Es brannte in meiner Kehle als ich schrie. Sie kamen immer schneller auf mich zu! Deshalb schloss ich fest meine Augen. Es fühlte sich dann wieder an, als wäre wieder etwas anders. Unter mir. Ich öffnete wieder meine Augen und unter mir... waren Maden?! Es waren ganz viele dicke und große weiße Maden! Ich hatte solch einen schiss vor solchen viechern. Sie krabbelten über meinen Körper, in meine Sachen, in meinen Mund.
Ich sprang auf und versuchte sie alle unter Panik ab zu schütteln.
Als ich von den Maden befreit war sah ich mich wieder um. Ich war nicht mehr in einem Keller sondern auf einem Hochhaus.
Ich setzte mich an den Rand und ließ meine Beine baumeln. Ich dachte über mein Leben nach. Wer ich eigentlich bin, wo ich bin und. Warte... wo bin ich? Ich sah runter, es war ziemlich hoch, kann ich fliegen? Ich hob meine Arme und stand auf, ich stand mit ausgebreiteten Armen auf dem Dach dieses Hochhauses und sprang. [...]

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Protokoll
Name: Megan Charls
Todesfall: Überdosis LSD

Megan Charls erlitt nach der Drogeneinnahme Horrortrips, diese zogen sich über 2 Stunden.
Sie fing an zu schreien, sich wild zu kratzen und irgendwelche wörter zu Lallen [...]
Sie sprang in die Luft und fiel dann auf ihre Nase, diese Brach, genauso wie ihre Jochbein was in ihr Gehirn splitterte [...]

Doctor F.
Psychiatrische Heilanstalt

Outlast.     ~my way~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt