Kapitel 2

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Dracos PoV:

Endlich am Schloss angekommen, versammelten wir uns - wie jedes Jahr - in der großen Halle, um der Aufteilung der Erstklässler beizuwohnen.
Neugierig sah ich zur kleinen Gruppe und suchte nach Fabienne, welche sich nicht unter den neuen Schülern befand. Stirnrunzelnd suchte ich die gesamte Halle ab, fand sie aber nicht.
"Suchst du die blonde Schönheit?", fragte Blaise mich grinsend.
Bei dieser Frage drehte ich mich zu ihm um und schüttelte nur den Kopf.
"Dann eben nicht.",entgegnete er nur schulterzuckend.
Pansy dagegen sah mich erleichtert an und schmiegte sich noch dichter an mich. Als ich zu ihr runter blickte, erwiderte sie meinen Blick mit einem schüchternen Lächeln und ließ mich wieder los. Erleichtert atmete ich aus... Noch immer waren liebevolle Berührungen für mich schmerzhaft. Dennoch ertrug ich sie, da ich sonst nur eine leblose Hülle wäre - nach dem Verlust vor ein paar Jahren.
Ohne dass ich es mitbekommen hatte, waren alle Erstklässler aufgeteilt worden. Wie in Trance nahm ich die Rede McGonagalls wahr und hätte beinahe nicht mitbekommen, dass Fabienne aufgerufen wurde und durch die große Tür herein kam, um nach vorne zu schreiten.
Ihre blonden, langen Haare wehten, genau wie der Rock ihres enganliegenden Umhangs, bei jedem Schritt.
Wäre sie im 4. Schuljahr zu uns gekommen, hätte man sie glatt für eine Schülerin der französischen Schule für Zauberei und Hexerei Beauxbatons halten können.
Anerkennende Pfiffe hallten durch den großen Raum, doch sie beachtete sie nicht. Mit erhobenen Kopf setzte sie sich auf den Hocker und bekam den Sprechenden Hut aufgesetzt.
Gespannt hielt ich den Atem an, als das Haus verkündet wurde.

Fabiennes PoV:

Kaum hatte ich die große Halle betreten, drehten sich alle Köpfe zu mir um. Ohne mit der Wimper zu zucken, oder einen der Blicke zu würdigen, schritt ich erhobenen Hauptes auf den Sprechenden Hut zu. Die Pfiffe der männlichen Schüler ignorierend, setzte ich mich und wartete gespannt auf meine Hausverkündung.
Mein Vater und auch meine Mutter, waren beide bei Ravenclaw gewesen, weshalb ich fest mit diesem Haus rechnete.
Doch als der Sprechende Hut mein Haus verkündete, stockte mir der Atem.
"Slytherin!"
Ich musste schwer schlucken, damit man mir meinen Schock nicht ansah, stand auf und ging, nachdem Professor McGonagall mir den Hut abgenommen hatte, auf den Tisch der Slytherins zu.
Ohne nachzudenken schritt ich direkt auf Draco Malfoy und seine Freunde zu und bedachte das Mädchen mit einem strengen Blick, so dass dieses den Platz neben dem Blondschopf frei machte.
Sofort setzte ich mich hin und lauschte halbherzig den Worten der Direktorin.
Was sollte mein Vater davon halten, dass ich nun eine Schlange geworden bin?!
Seufzend griff ich nach meinem Glas Kürbissaft und nippte daran. Ich konnte die enttäuschten Blicke von Ron, Harry und Hermine auf mir spüren und lächelte die drei zögernd an. Zu meiner Verwunderung erwiderten die drei mein Lächeln.
Innerlich fiel mir ein Stein vom Herzen, und so konnte ich das gute Essen dennoch etwas genießen. Die ganze Zeit konnte ich Blicke auf mir spüren, wodurch ich mich genervt umdrehte und dem Typen ins Gesicht sah, welcher mit Draco im Zugabteil gewesen war.
"Was willst du von mir?",fragte ich bissig.
"Wow... Du bist ja wütend richtig heiß. Mein Name ist Blaise Zabini, schön dich kennen zu lernen, blonde Schönheit."
Genervt verdrehte ich die Augen und widmete mich wieder meinem Essen, welches plötzlich verschwand.
"Alle Schüler begeben sich jetzt in die Gemeinschaftsräume. In zwei Tagen beginnt der Unterricht."
Als die Worte von Professor McGonagall bei allen Anwesenden ihre Wirkung erzielten, standen alle auf und gingen in Richtung der jeweiligen Häuser. Leise seufzend folgte ich meinen Hauskameraden und formte mit meinen Lippen ein stummes oh als ich den Gemeinschaftsraum sah.

"I'm not living, Draco... I'm just surviving!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt