Kapitel 10

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*Harleys Sicht*

Ich verstand wieso er die Fledermaus unbedingt tot sehen will, allerdings würde es ihn in Gefahr bringen und ohne ihn würde ich das alles nicht schaffen. Ich ließ mich viel zu oft von meinen Gefühlen leiten und konnte kaum klar denken.

Ich sah J den ganzen Tag nicht mehr, gerade als ich hoch ging um in mein Bett zugehn kam James auf mich zugehechtet "Harl geht nicht da hoch! Du darfst dort nicht mehr rein" verwirrt sah ich ihn an und öffnete die Tür. Seine Anweisungen befolgte ich diesmal nicht.

Mein Mund klappte auf, als ich es sah und registrierte wieso ich nicht hier hoch sollte. Bevor ich ins Arkham Asylum kam war alles hier oben noch ordentlich und sauber und es hatte meinen Stil und jetzt sah alles anders aus. Meine Sachen waren in Kisten gepackt und die Wände voll mit Foltergeräten. Mitten im Raum standen zwei Stühle auf denen meine Schwester und ihr Mann saßen. Ihre Hände waren an ihren Rücken gefesselt und ihre Haut war übersäht mit blauen Flecken und Blutergüssen.

Es erinnerte mich an meine eigene Haut die genauso mit Blessuren geschmückt war. Auch wenn ich sie hasste und sie mir mein Leben Jahre lang zur Hölle gemacht hatten tat es weh sie so zusehen. Sie hatten mich in einer schwierigen Phase bei sich aufgenommen und mir geholfen mein Mädchen durchzufüttern. Ohne sie hätten Lucy und ich auf der Straße gelebt.

Ich lief mit wackligen Beinen auf sie zu und gerade als ich die Fesseln lösen wollte, schrie ein Baby im Raum neben an. Ich erschrak kurz und eilte dorthin. In einem aus Schrott bestehenden Kinderbett lagen zwei Babys. Vielleicht ein paar Monate alt. Ich nahm den einen Schreihals hinaus und wog ihn in meinen Armen, bis sein Schreien verstummte. Dann legte ich ihn zurück und sah direkt in Js Augen. Sie waren kalt und funkelten vor Wut "Raus hier Harleen!" Ich zuckte zusammen, er nannte mich nie Harleen, er war unfassbar böse und wie besessen, so hatte ich ihn noch nie erlebt. Ich folgte seiner Anweisung und ging hinaus, er folgte mir und ich spürte seinen kalten Atem in meinem Nacken.

Als wir draußen und die Treppe hinunter gegangen waren, winkte er einem seiner Männer zu und gab ihm den Befehl alle dort oben direkt vor meinen Augen zu erschießen. Als er das sagte fing ich laut an zu schreien und wollte nach oben um sie dortraus holen zu können. Da J mich aber kannte und wusste wie ich reagieren würde, packte er mich an der Taille und hielt mich zurück. Ich schrie wie eine Irre und schlug um mich. Zuerst führten sie meine Schwester herunter und danach ihren Mann und die Babys. Sie legten die beiden unsanft auf den Boden und ließen meinen Schwager neben meiner Schwester niederknien. Ich konnte es nicht weiter ansehn und kniff meine Augen zusammen, ich schlug sie erst wieder auf als ich einen Schuss gehört hatte und wie ein lebloser Körper der Schwerkraft zum Opfer viel. Er hatte sie erschießen lassen, er hatte meine Schwester auf dem Gewissen. Das würde ich ihm niemals verzeihen.

Dann ließ er mich los und schubste mich in ein anderes Zimmer, in das er mich einschloss. Ich hörte wie er etwas sagte, aber verstand ihn nicht wirklich, da mein Herz so laut klopfte. Gefühlt würde mir gleich mein Herz aus der Brust springen und ein Erdbeben verursachen.

Nach ein paar Minuten war es vor dem Zimmer still geworden. Meine Augenlider wurden immer schwerer, bis sie schließlich ganz zu fielen und ich kurz schlief. Es war noch Nacht, als ich wieder wach wurde und draußen hörte ich wie Autotüren zufielen.

Als ich zum Fenster ging kam J gerade mit seiner Bande zurück. Und kurz darauf hörte ich Stimmen im Haus. J redete mit James, dann kamen die beiden die Treppen hoch, J lief langsamer als sonst und er redete auch leiser, was mir seltsam vor kam. Ich stand auf und klopfte gegen die Tür "Joker lass mich raus! Joker!" ich trat dagegen und die Tür zerbrach direkt vor mir stand J mit ihr auf dem Arm.

My Mad FamilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt