Brot für die Welt. Oder wenigstens Äpfel für die Tonne...

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Es ist Pause. Ich stelle meinen Schulranzen vor dem Klassenzimmer ab und nehme mein Pausenbrot heraus. Essend laufe ich den Gang entlang, um zum Pausenhof zu gelangen, frische Luft hat bekanntlich noch nie jemandem geschadet.
Auf dem Weg komme ich am Süßigkeitenautomaten vorbei. Schüler stehen um ihn herum, überlegen wie sie am schnellsten zunehmen und Diabetes bekommen können um dann an einem Herzinfarkt zu sterben. Das ist schließlich die beste Art, um die Schule frühzeitig zu verlassen.

Während ich noch den Kopf schüttel und „die Jugend von heute denke, sehe ich plötzlich einen großen, roten Apfel in der Hand eines Mädchens. Ein Lächeln schleicht sich in mein Gesicht. Es gibt also doch noch Menschen, die gesunde Ernährung schätzen.
Als ich an ihr vorbeilaufe, ertönt ein lautes „KLONG“. Es ist das Geräusch des Apfels, der ohne auch nur einmal angebissen zu werden, in den Mülleimer befördert wird. Entsetzt drehe ich mich zu ihr, aber ich sage nichts. Ich laufe schnell weiter, kopfschüttelnd und niedergeschlagen.

Als ich dann auf dem Pausenhof ein halb gegessenes Brot auf dem Boden liegen sehe, reicht es mir. Wie kann man so verschwenderisch mit Lebensmitteln umgehen?
Wenn es so etwas wie ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft gibt, dann das. Es ist traurig zu sehen, wie verantwortungslos wir mit Lebensmitteln umgehen. Denn wie ihr Name bereits vermuten lässt, sind es Mittel, die wir zum Leben brauchen!

Aber ein gutes, langes und gesundes Leben? Das ist nicht das, was die Kinder heute wollen... Durch Schokolade und Gummibärchen aufgeblasen - wie ein Luftballon - mit 20 auf der Couch vergammeln, das sind die Lebensziele der heutigen Jugend.

Hintergrund: Jede Person in Deutschland wirft pro Jahr 82 kg Lebensmittel im Wert von 235€ weg. Weltweit werden pro Jahr 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verschwendet oder gehen verloren! ( https://www.bzfe.de/lebensmittelverschwendung-1868.html)
Wer das als gerechtfertigt empfindet oder als „normal“ hinnimmt, sollte seine Einstellung zu seiner Umwelt noch einmal ausführlich hinterfragen!

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