Seit zwei Jahren versuche ich die Schmerzen zu lindern oder gar nicht mehr zu beachten, doch wieder sitze ich weinend auf dem Stuhl und lese all die Buchseiten die mein damaliger Freund geschrieben hat. Ich kann nicht glauben dass schon zwei Jahre vergangen sind. Zwei Jahre ohne Taehyung aber dafür mit schmerzen.
Alles hatte sich verändert und alles hatte seinen Preis. Ich habe den Tod bis heute nicht überstanden und überwunden. Durch die Veränderungen hatte ich mich zurückgezogen und jeden hinter mich gelassen. Es ist wie, als würde ich Taehyung's Gefühle in mich tragen und sie weiterführen. Als wolle er dass ich ihn verstehe, doch das tue ich bereits. Wie kann ein Mensch dir so wichtig werden, dass du niemals aufhören kannst an ihm zu denken?
Es klingt verrückt, aber ich liebe ihn immer noch und obwohl eine so große Zeit vergangen ist spüre ich ihn noch. Ich schließe meine Augen und stelle mir vor wie er wieder vor mir steht. Das tue ich täglich um mich selbst zu vergessen. Ich habe die Realität schon längst verloren, das wird mir sogar selber bewusst doch ändern wollte ich daran nichts.
Plötzlich geht meine Tür auf und eine aufgelöste Frau stürmt rein. Völlig benebelt starrte ich sie an und versuche nichts zu erwidern. Ihre wütende, doch so besorgten Augen bohren sich in mich hinein. Wie muss sich eine Mutter fühlen die ihren Kind verloren hat? Wie muss sich ein Vater fühlen, wenn er sein depressives Kind sieht und er nicht weiß wann er das letzte mal ihn sieht? Diese Gedanken kamen mir immer wieder. Denn die Eltern von Taehyung haben sich nie wieder gemeldet.
„Ich sagte du sollst dieses Buch wegschmeißen!"
Jedes Mal wenn dieser Satz aus ihren Mund kommt werde ich immer nervöser und zerstreuter. Keiner darf mir das wegnehmen und dafür sorge ich schon. Ich weiß sie möchte nur das beste, aber das ist definitiv der falsche Weg. Ohne etwas zu sagen verlässt meine Mutter mit gesenkten Kopf das Zimmer und ich wende mich wieder dem Buch zu.
Ich erinnere mich an die schönen Zeiten zurück, die mir immer ein wohliges Gefühl bescheren.
Lachend laufe ich von Taehyung weg, der versuchte mich zu necken. Er tut das jedes Mal, wenn ich gewinne, denn er ist einfach ein schlechter Verlierer. Mit der Zunge bleckend versteckte ich mich hinter seinem Bett.
„Gib doch einfach zu dass ich besser Mario kart spielen kann!"
Ich weiß dass er es hasst, wenn ich Recht habe, aber umso schöner ist es, sein rot anlaufendes Gesicht zu sehen.
„Bild dir nichts darauf ein. Ich lasse dich immer nur gewinnen, damit du nicht rumheulst wie ein kleines Kind"
Schnaubend verschränkte ich meine Arme und ging auf ihn zu. Ich liebe es wenn er versucht ein auf harter Kerl zu machen, obwohl er das nicht ist. Ich ergebe mich und nahm seine Hand in meine. Wir sahen uns an und mussten anfangen zu lachen.
„Was?"
Ich musste schmunzeln und dachte ich hätte etwas im Gesicht.
„Ich liebe dich"
Verblüffend schaute ich ihn mit großen Augen an. Das war das erste mal, dass er sowas gesagt hatte und das noch so ernst. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Doch das war nicht nötig, denn er drücke seine Wunderschönen weichen Lippen auf meine.
-
Ohne nachzudenken kramte ich in meine Sachen rum und wurde schließlich fündig. Meine alten Abschiedsbriefe. Ich schrieb sie,
doch ich ließ sie dann doch nur in meine Schublade. Doch heute ist ein guter Tag findet ihr nicht? Ich gab ein Versprechen und daran werde ich mich halten. Ich werde ihn wieder sehen, egal was auf mich zukommen mag.Zittrig stehe ich auf und schiebe meine Gardinen zur Seite. Es ist doch ein Vorteil im Erdgeschoss zu wohnen. Keine Sekunde später öffnete ich das Fenster und kletterte raus. Meine Briefe hatte ich auf mein Bett gelegt. Jemand musste sie ja finden, wenn ich weg bin.
Zielstrebig gehe ich die selbe Strecke die ich sonst auch immer laufe. Es fühlt sich gut an wieder bei dem Ort zu sein, wo man am meisten nachgedacht hat. Wo man am meisten geweint und gelacht hat. Der Lieblingsort von uns wurde zur einer tödlichen.
Ich weiß selbst nicht wieso ausgerechnet heute der Tag ist wo ich das alles durchziehen möchte. Auf einmal ergibt mich die Liebe von Taehyung so stark, dass ich heute bei ihm sein möchte. So ganz überlegt hatte ich das nicht, aber wer überlegt schon ein Plan dafür? Ich würde damit viele Menschen verletzen, aber man darf einmal an sich denken.
Angekommen an dem Ort wo Taehyung und ich immer waren, lief ich gerade aus wo die Klippe weit raus ragt. Man hört den Fluss der unruhig der Strömung folgt. Es ist wie Musik in meinem Ohr. Langsam nähere ich mich die Klippe und musste schlucken als ich doch die überraschte tiefe sehe.
Sie scheint doch tiefer als gedacht zu sein.Ich schließe die Augen und musste erstmal realisieren was ich da gerade durchführen möchte. Ich bekomme ein beklemmendes Gefühl. Ich möchte das ganze tun, aber ich habe Angst. Was hält mich auf? Bin ich es selber?
Ich gehe ein Schritt weiter und öffne wieder die Augen. Ich drehe mich um und sehe niemanden. Das ist der Grund wieso das unser Platz war. Man wurde nie gestört. Eine Träne fließt mir die Wangen runter und so langsam fühle ich mich verarscht. Verarscht von allem. Ist das meine Bestimmung? Hatte ich je eine Zukunft gehabt? Was wäre wenn das alles nie passiert wäre, wäre ich immer noch glücklich mit Taehyung?
Ich ging wieder ein Schritt weiter.
Was ist wenn Taehyung sich von mir getrennt hätte? Was wäre wenn wir einfach nicht zusammen gepasst hätten?
Wieder gehe ich ein Schritt weiter.
Aber ich werde das alles nie herausfinden, denn er ist weg und das einzige was ich will ist bei ihm zu sein. Es tut mir leid. Alles was ich dir angetan habe und dafür dass ich dir nicht helfen konnte. Mama tut mir leid dass ich dich verlasse, aber es geht nicht anders.
Nun gehe ich den letzten Schritt und spüre den warmen und doch zugleich kalten Wind gegen meinem Gesicht peitschen. Nun realisiere ich tatsächlich was ich getan habe. Jetzt kann ich das nicht mehr aufhalten. Es ist zu spät.
Alles war zu spät.
•••
So die fanfiction ist hiermit vorbei. Ich weiß nicht wie viele das hier noch lesen, (vermutlich niemand mehr)
Die Story hat mir aus schweren Zeiten geholfen. Ich habe sie lange ruhen lassen, da ich keine negativen
Gedanken mehr haben wollte. Das Leben läuft nicht immer so wie man es sich vorstellt und nicht jeder schafft es aus seinem Loch zu kommen.Danke fürs lesen 💖
DU LIEST GERADE
Letters to my dead boyfriend | Vkook (✅)
Fanfic《"Eines Tages werden wir wieder vereint sein und dann leben wir glücklich bis ins unendliche."》 • 95% letters TRIGGERWARNUNG!! cover by @softsguk ♡