Der Wind bließ mir beim Fahrrad fahren durch meine langen rotblonden Haare, so ziemlich das einizge von dem ich wusste das ich es definitiv nicht von meiner Mutter haben konnte, was mein Aussehen betrifft. Ich hoffte innerlich das Riku solange nichts von der Entscheidung meiner Mum mitbekam bis wir die Demo CD fertig haben würden.
Riku war in vielerlei Hinsicht wie ein Vater für mich. Er hatte mir das Gitarre spielen bei gebracht zudem nahm ich jeden Donnerstag Klavierunterricht. Ich kam der Innenstadt von Helsinki immer näher genau dort liegt das Studio mit dem Riku sich selbstständig gemacht hatte. Nach dem tot meines Vater war es aus für die Band, niemand kann oder wollte ihn jemals ersetzten sagte Riku oft.
Die anderen Mitglieder waren mir nicht persönlich bekannt, sie hatten Finnland verlassen und sich ein neues Leben in den USA aufgebaut.
Ich erreichte das Studio. Mit quietschenden Bremsen kam ich zum stehen. Ich stieg vom Fahrrad und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Es war einer der heißesten Sommer die ich je erlebt hatte. Schnell flüchtete ich mich ins kühle Treppenhaus.
Oben an der Tür erwartete mich Riku schon „Hey kleine", begrüßte er mich und zog mich in eine Umarmung.„Hast du weiter an dem Song geschrieben?", wollte er wissen. Riku legte darauf wert das ich selbst was schrieb und nicht einfach irgendwas coverte. „Ja hab ich und ich glaub er ist ganz gut geworden", ich zog die Lyrics aus meiner Umhängetasche und gab sie ihm. Der Song heißt ‚Angel in Heaven' und handelt davon das mein Vater da oben ist und ich ihn hier sehr vermisse. „Sehr gut. Ich bin stolz auf dich", Riku lächelte mich an. „Wollen wir dann?", fragte er und zeigte Richtung Aufnahmekabine. „Klar", grinste ich. Dann war Riku voll in seinem Element. „Gut dann fangen wir damit an das Klavier einzuspielen, danach Gitarre und dann deine wundervolle Stimme", wir verbrachten den ganzen Nachmittag damit die perfekte Abstimmung von Klavier und Gitarre zu finden zum Gesang kamen wir an diesem Tag gar nicht mehr.
Gegen 20 Uhr verließ ich das Studio und schwang mich wieder auf mein Fahrrad, aber nach Hause wollte ich noch nicht. Ich hatte keine Lust auf einen erneuten Streit mit meiner Mutter und darauf würde es mal wieder hinauflaufen.
Ich fuhr Richtung Senatsplatz schloss mein Fahrrad an und setzte mich auf die Stufen des Doms, so wie viele andere es an diesem schönen Sommerabend es auch taten. Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und hörte mir die alten Lieder von meinem Vater und seiner Band an. Ich fragte mich wie er wohl heute aussehen würde. Ob er mittlerweile graue Haare hätte, wie Riku und ob er Falten auf der Stirn hätte vom vielen Lachen. Wie es wohl wäre wenn er jetzt hier wäre.Ich öffnete erneut mein Medaillon und sah auf das Foto hinab. Gerne hätte ich gewusst wie er war. Alles was ich kannte war der Samu der er war wenn er vor der Kamera stand, aber wie war er wenn er und Mum alleine waren. Im Grunde war mein eigener Vater mir so nah wie jedem Fan von ihm der mal existierte, es machte mich traurig nichts zu wissen und gleichzeitig wütend das Mum nicht über ihn sprach. Ich würde gerne ihre Gründe nachvollziehen, doch diese gibt sie ebensowenig Preis, wie die Geschichte von ihr und meinem Vater.
Ich steckte das Medaillon wieder unter mein T-Shirt und machte mich auf den Weg nach Hause.
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There's no Fairytale anymore
FanfictionEs ist jetzt bereits 17 Jahre her das Samu auf tragische Weise ums Leben kam. Das Leben ging für Melanie nach der Gerichtsverhandlung mit 2 Kindern weiter. Soweit es ging hat sie immer versucht die beiden von ihrem Vater fern zu halten. Doch grade L...