Kapitel 1

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Xavier
„Ich freue mich schon auf unser nächstes Meeting meine Herren."
Mit einem Charmanten Lächeln, beendete ich meinen Vortrag und nickte jedem der Geschäftsführer zu.
Nach und nach standen die Männer, in ihren teuren Armani Anzügen, auf und beglückwünschten mich für meinen gelungenen Vortrag, ehe sie den Raum verließen.
Freundlich verabschiedete ich sie an der Tür und führte noch kurze Gespräche mit einigen Geschäftspartnern, welche noch fragen hatten.

Es befanden sich zum Ende hin nur Toni mein Freund und Bruder, sowie der 60-jährige Jeffrey Collins im Raum.
Dieser lief auf mich zu und nahm vertraut meine Hand in seine raue große, ehe er mir mit seinen trüben Augen tief in die meine Blickte. Jedes Mal nach einem Vortrag tat er das, als würde mir in die Seele blicken können. Und genau deswegen war mir die Narbe in seiner tief grauen Iris schon bekannt.

„Ein sehr guter Vortrag Xavier."
Seine raue Stimme war von stolz getränkt und er lächelte mir warm in die Augen.
„Es ehrt mich Mr Collins, dass es ihnen so gefallen hat. Schließlich muss ich es ihnen auch gerecht machen.", sagte ich und verneigte mich ein wenig vor dem großen Mann, welcher dieses Imperium, das ich leite aufgebaut hat.
Mit einem Schulter klopfen nickte er mir nochmal zu und ging ebenso langsam aus dem Konferenzraum.

Kurz nach dem sich die Tür schloss drehte ich mich zu Toni und lächelte ihn breit an.
Tonis strahlend blaue Augen leuchteten sowie immer und er lief auf mich zu.
„Du warst hervorragend mein Bruder."
Brüderlich nahmen wir uns in die Arme und klopften dem anderen auf den Rücken.
Als wir uns lösten schaute er mir aufrichtig in die Augen.
„Ich bin so stolz auf dich. Du leitest einer der größten Firmen Amerikas ,hast das treuste Rudel überhaupt und einen so gut aussehenden Bruder wie mich. Es kann ja gar nichts mehr schief gehen."
Lachend schaute ich dem Jungen in die Augen, der mein Schicksal teilte.

Wir beide waren damals die dreckigen Waisenkinder aus Italien, ehe wir uns beim klauen auf den Straßen Amerikas begegnet sind. Toni war als Kind zerbrechlich und eines Tages wurde er wegen Unachtsamkeit beim klauen erwischt. Bevor er vom Ladenbesitzer bestraft werden konnten, holte ich ihn da raus und wir rannten beide weg. Von dem Tag an waren wir Brüder.

Erst als Toni eine Flasche Whisky öffnete kam ich wieder ins hier und jetzt und gesellte mich zu ihm.
„Du hast recht, das einzige was fehlt ist nur meine Mate.",sagte ich, atmete aus und nahm dankend ein Schluck von dem Glas, welches mit Toni reichte.
„Mittlerweile hab ich es schon aufgegeben Xavier. Es sind 10 Jahre. Vor 10 Jahren hätten wir sie finden müssen. Welcher Beta geschweige denn Alpha findet seine Mate mit 28 Jahre? Wer weiß wo sie sind. Vielleicht haben sie schon geheiratet oder haben sogar Kinder."
Mit einem schnellen Zug trank ich erzürnt mein Glas aus und pfefferte es gegen die Wand.
„Provozier mich weiter Toni und ich werfe die Flasche hinter her."
Mahnend guckte ich ihn an und lehnte mich zurück in den Sessel, ehe ich erneut das klirren von Glas hörte.
Fluchend drehte ich mich zu Toni und sah nun sein Glas ebenfalls zersplittert auf dem Boden liegen.
„Was soll das jetzt werden?",fragte ich ihn leicht schmunzelnd.
„Könnte sein, dass ich mich selbst auch etwas provoziert habe."
Verlegen kratze er sich am Nacken und setzte sich mir nun gegenüber.

Ich lehnte mich etwas nach vorne und legte meine Hand auf seine Schulter.
„Wir werden sie finden und bis dahin sind wir für einander da, verstanden Bruder?"
Fragend guckte ich ihm in die Augen eher er leicht lächelnd antwortete:"Verstanden Bruder."

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