Kapitel 19.

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Ich habe die ganze Nacht kein Auge zubekommen und über diese eine Sache nachgedacht. Ich verstehe nicht, wieso Louis mir nicht glaubt. Ich hatte wirklich nichts mit Michael! Ab und zu habe ich auch ein paar Tränen verloren, aber es war kein lautes Schluchzen, so dass es halt niemand mitbekommen hat. Zum Glück. Ich frage mich, ob Louis heute genauso drauf ist. Ich stehe auf und mache mich frisch und ziehe mir was anderes an. Ich mache mir meine Haare und gehe runter. Immer noch verschlafen nehme ich mir eine Tasse aus dem Schrank und fülle einen Blutbeutel rein. Ich frage mich, woher sie immer diesen Vorrat an Blut haben. Ich wette, das haben die aus dem Krankenhaus geklaut, weil sie auch in solchen professionellen Blutbeuteln sind. Bei diesem Gedanken muss ich grinsen und trinke einen Schluck.

"Was grinst du so?", fragt mich Louis. "Bestimmt denkst du an deinen neuen Lover.", schnauzt er mich dann auch noch dazu an. Was geht denn bei dem falsch?

"Guck doch einfach selber nach. Dich hat es sowieso noch nie aufgehalten, in meinen Gedanken rumzuwuseln.", schnauze ich zurück und gehe ins Wohnzimmer. Er folgt mir und wirft mir einen Killer-Blick zu.

"Ich würde ja nachgucken, aber ich kann das nicht!", meint er wütend. Wieso kann er das nicht? Ich meine, ich habe ihn ja nicht aus meinen Gedanken verbannt oder so.

"Wen willst du hier verarschen? Ich weiß, dass du meine Gedanken lesen kannst! Ich verschließe mich ja nicht vor dir oder so!", schreie ich ihn an und klatsche ihm eine. "Mir einfach schamlos ins Gesicht lügen! Ich bin dir nicht fremd gegangen. Das würde ich niemals tun!", schreie ich ihn an und gehe auf ihn zu. Zayn stürmt ins Zimmer und versucht meine wütenden Gefühle zu besänftigen, was nicht klappt, also hält er mich so zurück.

"Louis, meine Kräfte funktionieren bei ihr nicht!", gibt Zayn verzweifelt von sich und fängt sich meine Hand ein. Ich schlage ihn, weil er mich nicht loslässt. Ich schreie mir hier die Seele aus dem Leib und beschimpfe Louis, doch niemand hilft mir, mich zu befreien. Es sind zwar die anderen gekommen, aber sie beobachten das alle nur seelenruhig.

"Ich hasse euch alle! Euch alle! Wieso musstest du mich zu einem scheiß Vampir machen?", schreie ich Louis weiter an. Irgendwie läuft alles aus dem Ruder und niemand befreit mich hier raus. Ich schreie Louis immer noch an und ich heule auch, aber das lässt alle kalt. Niemand macht etwas, oder benutzen ihre Kräft gegen mich, so dass ich mich beruhigen könnte.

"DIANA, ES FUNKTIONIERT NICHTS! BERUHIG DICH, VERDAMMT NOCHMAL! DEIN KÖRPER BLOCKT UNSERE KRÄFTE AB!", schreit Harry mich an und ich will auf ihn einschlagen, doch er zieht mich so in die Arme, dass ich mich nicht mehr bewegen kann. Ich schluchze gegen seinen Oberkörper und werde irgendwann ganz still. Ich weiß nicht, wie lange wir einfach so rumstanden, aber ich löste mich und legte mich, zusammen gedrückt, auf das Sofa. Alle sehen mich komisch an. Hab ich was im Gesicht oder warum starren die so?

"Was?", fauche ich alle an und alle bis auf Niall schauen weg.

"Diana, du weißt, dass wir dich alle sehr gerne haben. Du bist unsere Schwester, beziehungsweise, die Person, die wir lieben und als Freundin ansehen, in dem Fall von Louis. Nur leider stoßt dein Körper jegliche Versuche von uns ab, bei dir unsere Kräfte zu benutzen.", redet Niall auf mich ein und ich schaue verwirrt in seine Augen. "Wir können dich nicht kontrollieren, deine Gedanken lesen, oder sonst was. Du bist dagegen, auf irgendeine Art und Weise, imun. Das könnte vielleicht eine weitere Kraft von dir sein, die dich stärker macht, als wir es sind.", erklärt mir der Blondschopf.

"Ich .. also, ihr könnt mir nichts anhaben?", frage ich leise und setze mich richtig hin. Alle nicken zur Bestätigung und ich schaue zu Louis. "S-Sorry, Lou.", sage ich leise und er schüttelt einfach den Kopf. Habe ich wirklich so viel Scheiße gebaut, dass mich jetzt alle hassen? Bin ich wirklich daran Schuld, dass hier alles drüber und druner geht? Habe ich wirklich für soviel Chaos gesorgt?

"Diana, du solltest dich ausruhen.", sagt Liam und hebt mich vom Sofa hoch. "Ich bringe dich hoch."

"Nein, Liam. Ich sollte hier verschwinden. Ich mache hier alles schlimmer. Irgendwie.", sage ich leise. Er schüttelt seinen Kopf und bringt mich in mein Zimmer. Vorsichtig legt er mich auf meinem Bett ab und deckt mich zu. Er wollte gerade wieder das Zimmer verlassen, als ich ihn aufhalte. "Bleibst du bei mir?", frage ich ihn leise. Er dreht sich zu mir um.

"Sicher.", antwortet er leise und legt sich zu mir. Vorsichtig kuschel ich mich an ihn, während er einen Arm um mich legt. Wir lagen einfach so da und schwirrten in unseren eigenen Gedanken umher, als plötzlich Louis in mein Zimmer geplatzt kam.

"LIAM, SIE IST MEINE FREUNDIN! WIE KANNST DU DARÜBER NACHDENKEN,  DIEVERSE DINGE MIT IHR ZU TUN?", schreit Louis seinen besten Freund an und ich springe aus dem Bett? Hat er wirklich darüber nachgedacht, mit mir zu schlafen?

"Ich kann doch denken, was ich will, so lange ich es nicht wirklich mache.", meint Liam gelassen und steht auf. "Mein Kopf, meine Gedanken. Komm damit klar.", mit diesen Worten geht Liam aus meinem Zimmer und Louis schlägt gegen die Wand. Macht es ihn wirklich so sauer, dass Liam darüber nach denkt, mit mir Sex zu haben? Ich meine, vielleicht empfindet er auch etwas für mich und möchte auch diese Liebe spüren, die ich an Louis weitergebe. Vielleicht möchte er, beziehungsweise braucht er, eine Freundin, die ihn so sehr liebt, wie ich Louis liebe? Eigentlich ist es doch nur ein Gedanke, der niemals in die Tat umgesetzt wird.

"Louis?", frage ich leise nach ihm und er schaut mich an. "Ist wieder alles ok zwischen uns?"

"Ich weiß es nicht.", antwortet er etwas ruhiger und ich lege mich wieder in mein Bett. "Ich denke schon.", meint er und fährt sich selbst durch seine Haare.

"Wenn das so ist, kannst du dich dann vielleicht etwas zu mir legen?", fragend schaue ich ihn an. Er nickt, zieht sich bis zur Boxer aus und kuschelt sich mit zu mir, unter die Decke. "Es tut mir leid, Louis.", flüstere ich ihm zu und er gibt nur ein unverständliches Murmeln zurück. Wahrscheinlich ist er schon eingeschlafen. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Stirn und kuschel mich näher an ihn. Langsam dämmere ich in einen traumlosen Schlaf.

Good enough. (1D-FF/Vampir)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt