Emma p.o.v.:
Vor zwei Wochen bin ich aufgewacht. Seit einer Woche ist meine Lage wieder stabil und heute wurde ich entlassen. Mit einem Grinsen, bei dem ich meine Zähne so übertrieben zum Vorschein bringe dass ich locker Reklame für Zahnpasta machen könnte, trete ich in die Empfangshalle des Krankenhauses -oder wie das heißt. Strahlend sehe ich mich um, aber die überdimensionalen Glücksgefühle explodieren erst in mir, als ich einen dunkelblonden Schopf in dem Gewusel, das hier herrscht, erkennen kann. "Jan!", rufe ich fröhlich und stürme wie ein verrücktes, pubertierendes Fangirl, das soeben Justin Bieber entdeckt hat, auf meinen großen Bruder zu. Bei ihm angekommen stürze ich in seine weit geöffneten Arme. Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und atme seinen Duft mit geschlossenen Augen ein. Er vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge und nuschelt irgendwas gegen meinen Hals, was ich nicht ganz verstehen kann. Viel zu schnell für meinen Geschmack lösen wir uns wieder voneinander.
"Bist du alleine gekommen?", frage ich lächelnd obwohl ich ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht darüber bin, dass nicht mal mein Freund hier ist. "Ja. Die anderen wollten unbedingt mit, aber ich wollte mal wieder ein bisschen mehr Zeit mit dir verbringen. Alleine.", erklärt er und greift nach meiner Hand, sodass wir händchenhaltend das große, weiße Gebäude verlassen, indem ich viel zu lange gefangen war. "Wie geht's dir so?", fragt Jan nach nur ein paar Schritten. Ich stöhne auf. "Jan, seit wann bist du so ein Smalltalkfan? Aber nagut. Ich habe ab und zu ein bisschen Seitenstechen, aber laut der Ärzte ist das bald weg. Ausserdem habe ich dank dem Dreckskerl, der mir ja undbedingt sie Seite aufschneiden musste, eime total hässliche Narbe! Wie soll ich denn jetzt Bikini's tragen im Sommer? Janni, ich bin geliefert!", seufze ich übertreiben dramatisch. "Oh man Emmi! Das Aussehen ist nicht so wichtig! Das du lebst und es dir gut geht ist das, was zählt! Außerdem kann nicht mal eine Narbe deine Schönheit zerstören!", grinst er. "Jaja...", murmel ich und sehe mich um, wärend wir laufen. Ich war viel zu lange nicht mehr draußen. "Was lief so bei euch, als ich weg war?", frage ich neugierig und sehe meinen Bruder erwartungsvoll an. Er holt einmal tief Luft und fängt dann mit Reden an. "Also, als du im Koma warst haben wir alle mega trübsal geblasen. Und zwar so richtig! Das mit Aileena's Schwester, die jetzt übrigens bei ihren leiblichen Eltern wohnt und nicht mehr hier in Köln weil mein Engel nicht gut für sie sorgen konnte, weißt du ja schon. Seit du wach geworden bist haben wir einfach weiter gemacht mit YouTube und unserem Alltag. Achja und Lara ist immernoch hier in Köln und bleibt noch circa eine Woche!", erzählt er knapp. "Okay... und läuft bei dir und Lini alles rund?", frage ich grinsend und stupse ihn neckend leicht in die Seite. Augenblicklich fangen seine Augen an zu strahlen. Ich liebe es Jan so glücklich zu sehen. Und meine beste Freundin auch. Momentan könnte mein Leben kaum besser laufen. Ich bin raus aus dem Gebäude, das mir in den letzten Tagen meinen letzten Nerv geraubt hat, habe einen wundervollen Freund, der sich gut mit meinem Bruder versteht, mein Bruder und meine beste Freundin sind auch happy und alles läuft rund. Fahlt nur noch, dass ich bei mein Studium bekomme. "Ja, bei uns läuft alles bestens! Und Andre hat dich auch meeega vermisst! Wenn er dich grad nicht mit uns besuchen war, hat er dauernd vor sich hin geträumt.", lächelt er und zwinkert mir leicht zu. Normal würde ich ja jetzt rot werden, aber ich bin kein Mädchen dass schnell rot wird. Ich werde irgendwie nie rot. Nichtmal wenn mir was peinlich ist.
"So, steig ein!", Jan hält mir 'like a gentalman' die Tür seines Autos auf, an dem wir grade angekommen sind. Lächelnd steige ich ein und lasse mich auf dem Beifahrersitz nieder. Jan schließt die Tür, joggt einmal um die Motorhaube rum und steigt dann zu meiner Linken ein. Mein Bruder starten den Motor und wir fahren los. Die fahrt verläuft relativ ruhig. Nur ab und zu sagt mir Jan, wie sehr er mich doch vermisst hat und so weiter. Aber ich stoppe ihn immer wieder, weil ich mir dieses Geschnulze erspahren will.
"So wir sind da!", sagt Jan und hält vor dem weißen Haus, in dem die WG meines Bruders ist. Ich kann mein Lächeln nicht verstecken, als wir ausstreigen, kann es nicht am wachsen hindern, als wir die Treppe hochgehen und kann nicht verhindern dass ich meine Zähne beim Grinsen wie eine Gestörte zum Vorschein bringe, als Jan die Tür aufschließt. Als die Tür geöffnet ist will mein Bruder schon rufen, dass wir wieder da sind, aber ich bedeute ihm mit einem Finger auf den Lippen zu schweigen, da ich meinen Freund erschrecken will. Leise strsife ich Schuhe und Jacke ab und schleiche auf Zehenspitzen zu Andre's Zimmer. Ohne zu klopfen reiße ich die Tür auf.
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Familie, Freunde & die Liebe | a.c
Fanfiction》Manche Dinge ändern sich nie.《 © by @bluefiresoul_ 2013