Yuu [96]

Anfang

Im Jahre 1999, auch als das Dunkle Jahr in der kleinen Stadt Stouwn Pines bekannt, war eine schwarze Zeit für die Forks Highschool in Amerika. Allgemein hatte diese Schule keinen guten Ruf, aber, dass es mit Mord und Amoklauf enden würde, konnte keiner ahnen. Wollt ihr mehr erfahren? Dann taucht mit hinein in meine letzten Jahre an dieser Schule ein.

Ich glaube, ich war siebzehn in dieser Zeit. Ich war gerade ein Senior geworden und büffelte an den Hausaufgaben, die uns unsere Chemie Lehrerin aufgegeben hatte. Ich war nicht gut in der Schule und freiwillig gelernt hatte ich nie gerne. Also wurde ich jeden Tag von meiner Mutter gezwungen, meine Hausaufgaben zu machen. Spektakulär war nie etwas. Mein Alltag war grau. Ich stand auf, putzte mir die Zähne, zog mich an und verließ anschließend so schnell wie es ging das Haus. Eine besonders gute Beziehung hatte ich nicht mit meiner Mutter in dieser Zeit. Kein Wunder, da war sie mit so 'nem Arschloch zusammen. Er war wohl zwei Jahre älter als sie, und er war verdammt Scheiße. Wie sich meine strenge Mutter in so 'nen Typen, der nach Alkohol stank, verlieben konnte, war mir ein Rätsel. Ist ja auch egal.

Der Wecker klingelte wie verrückt und der nervige Morgen begann wieder. Ich stellte ihn aus, schloss meine Augen wie jeden Morgen noch einmal kurz , um meine Gedanken klar zu kriegen und stand anschließend auch auf. Ich sah in den Spiegel, um wie jeden Tag meine sichtbaren Augenringe zu betrachten, die wohl nie verschwinden würden. Inzwischen hatte ich mich aber schon daran gewöhnt. Kurz griff ich nach der Wasserflasche, die da mindestens schon seit zwei Monaten stand, trank ein Schluck und schmiss sie wieder in eine Ecke des Zimmers. Es war fünf Uhr am Morgen. Weshalb musste ich immer so früh aufstehen, wenn ich eh nie mit dem Schulbus zur Schule fuhr? Ja, es machte keinen Sinn, dennoch tat ich es jeden morgen. Langsam stieg ich den knarzenden Treppen runter. Knarz , Knarz, Knarz

Ich war alleine, mein Frühstück für die Schule stand schon eingepackt auf den Tisch, und dafür danke ich bis heute meiner Mutter noch, denn ohne sie wäre ich verhungert. Obwohl das Essen der Cafeteria nicht so schlecht war, aß ich es trotzdem nie. Ja, nennt mich ruhig ein Perfektionist, aber das Brot dort war verdammt trocken und der Apfelsaft, den sie uns verkauften war echt teuer und schmeckte mehr nach Kirsche als nach Apfel. Das einzige, was gut war, war der Pudding. Der war auch der einzige Grund, weshalb ich da überhaupt noch ein Fuß hineinsetzte. Wobei ich gerade darüber nachdenke, ich verstehe, weshalb jeder diese Schule ranzig fand. Kurz musterte ich noch die Küche, verließ sie dann aber auch schnell wieder, um mich fertig zu machen. Ich zog mich schnell an, putze mir meine Zähne, und schnappte mir auch meine Schultasche mit dem Essen. Ich lief aus dem Haus, suchte meinen Weg und richtete mir meine unordendlichen Haare nochmal. Eigentlich mochte ich diesen Weg, weil er 'ne Abkürzung war und weil das kleine Feld, was mich jedes mal, wenn ich dort entlang lief in Gedanken brachte, besonders Still war. Ich liebte das Geräusch, was die Steine machten, wenn ich dort entlang lief. Wenig später traf ich dann an einen See. Er war nicht besonders groß, aber groß genug, um dort hinein zu springen und sich für immer zu verlieren. Am liebsten hätte ich das auch getan, aber leider hatte ich nie die Zeit dazu und ich war nicht besonders gut im Schwimmen - was mir bis heute noch peinlich ist. Wenig später aber auch war ich da. Leider. Nun stand ich wieder vor ihr. Der Oberschule des Grauens. Man sah, wie die Schüler reingingen. Das manche von ihnen Opfer einer großen, schlimmen Tat werden sollten, wusste keiner bis jetzt. Ich atmete tief ein, kratze mich kurz an meinem Kinn und betrat auch schon anschließend das Gebäude.

So begann alles.